User Online: 2 | Timeout: 12:16Uhr ⟳ | Ihre Anmerkungen | NUSO-Archiv | Info | Auswahl | Ende | AAA  Mobil →
NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Datensätze des Ergebnis
Suche: Auswahl zeigen
Treffer:1
Sortierungen:
Anfang der Liste Ende der Liste
1. 
(Korrektur)Anmerkung zu einem Zeitungsartikel per email Dieses Objekt in Ihre Merkliste aufnehmen (Cookies erlauben!)
Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Bahnverkehr um Osnabrück lange gestört
 
Bahnverkehr monatelang gestört
Zwischenüberschrift:
Bau eines elektronischen Stellwerks in Osnabrück für 175 Millionen Euro
Artikel:
Kleinbild
 
Kleinbild
 
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Die Deutsche Bahn will im Frühjahr mit dem Bau eines elektronischen Stellwerks in Osnabrück beginnen. Das 175-Millionen-Euro-Projekt hat schwerwiegende Folgen für den Betriebsablauf im Schienenverkehr. Von Anfang August bis Anfang November wird es nach DB-Angaben diverse Streckensperrungen im regionalen Netz geben. Betroffen sind davon Fernverkehrs- und Güterzüge, besonders aber die Pendlerzüge Teuto-Bahn (Osnabrück– Münster, RB 66) und Haller Willem (Osnabrück Bielefeld, RB 75). Über konkrete Auswirkungen wollen die Streckenbetreiber Westfalenbahn und Nordwestbahn ihre Fahrgäste rechtzeitig informieren. Doch schon jetzt deutet sich auf beiden Linien zumindest abschnittsweise und vorübergehend ein Schienenersatzverkehr mit Bussen an.

Wegen des Neubaus eines elektronischen Stellwerks in Osnabrück kommt es in der zweiten Jahreshälfte zu starken Beeinträchtigungen im Nah- und Fernverkehr der Bahn.
Osnabrück. Die Deutsche Bahn hat Streckensperrungen für den Zeitraum von Anfang August bis Anfang November angekündigt. Besonders betroffen sind Pendlerzüge von und nach Münster (Teuto-Bahn) und Bielefeld (Haller Willem).
Wie die DB bekannt gab, sollen die Arbeiten für das neue, elektronische Stellwerk (ESTW) in Osnabrück im Frühjahr beginnen nach Informationen unserer Redaktion erfolgt der offizielle Spatenstich Ende Mai. 17 Betriebsstellen, deren Relaissteuerung mittlerweile 50 Jahre alt ist, werden dann auf den heutigen Stand der Technik gebracht. Damit Signale und andere Anlagen künftig auch über zig Kilometer rund um den Hauptbahnhof digital gestellt werden können, nimmt die Bahn viel Geld in die Hand: Nach aktuellen Prognosen belaufen sich die Kosten für das ESTW Osnabrück auf 175 Millionen Euro.
Streckensperrungen
Von Anfang August bis Anfang November sollen nun zwischen Osnabrück und Lengerich die Leit- und Sicherungstechnik erneuert sowie Weichenarbeiten durchgeführt werden. Hierfür seien " verschiedene Sperrzustände" erforderlich, heißt es. Zusätzlich werde der Abschnitt Osnabrück–Hasbergen von Mitte August bis Anfang November jeweils in der Nacht von Sonntag auf Montag komplett gesperrt.
Infolgedessen würden einzelne Fernverkehrszüge ohne Halt in Münster und Osnabrück über Herford/ Bünde geführt, was die Fahrtzeit um 22 Minuten verlängere. Nahverkehrszüge fahren laut der DB-Mitteilung mit einem reduzierten Angebot zwischen Osnabrück und Lengerich (RB 66, Teuto-Bahn) bzw. Wellendorf (RB 75, Haller Willem) und längeren Reisezeiten von bis zu elf Minuten.
Auf Nachfrage unserer Redaktion bei den jeweiligen Streckenbetreibern teilte die Nordwestbahn dazu mit, dass auf der Haller-Willem-Linie voraussichtlich vom 8. bis 17. Oktober im genannten Abschnitt ein Schienenersatzverkehr eingerichtet werde. " Dann sind zwischen Osnabrück und Wellendorf nur Busse unterwegs", sagte Sprecher Maik Seete. Die Reststrecke Richtung Bielefeld werde regulär nach Fahrplan bedient. Über Details werde die Nordwestbahn rechtzeitig informieren.
Wie sich die ESTW-Bau arbeiten auf die Regionalbahnlinie Osnabrück–Münster auswirken, ist hingegen offen. Westfalenbahn-Sprecher André Rahmer teilte mit: " Fakt ist, wir werden von den Baumaßnahmen in dem genannten Zeitraum betroffen sein. Das Ausmaß ist aber noch nicht absehbar." Fahrplanänderungen würden früh genug bekannt gemacht. Die Fahrgäste der RB 66 sind leidgeprüft: Erst 2015 hatten Gleisbauarbeiten wiederholt zu wochenlangen Beeinträchtigungen geführt.
Für Bremen und Niedersachsen stehen nach Angaben der Deutschen Bahn bis 2019 zwei Milliarden Euro zur Investition in die Infrastruktur bereit. Geplant sei die Erneuerung von 73 Brücken, fast 1900 Kilometern Schienen und 1070 Weichen.

Weitere Berichte zum Thema Bahn im Internet unter der Adresse www.noz.de/ bahn
Bildtext:
Der Osnabrücker Hauptbahnhof erhält in diesem Jahr ein elektronisches Stellwerk (ESTW). Der Bau beeinträchtigt auch den Regional- und Fernverkehr der Bahn.
Foto:
Michael Gründel

Stellwerke
Nach Angaben der Deutschen Bahn sind tagtäglich rund 40 000 Personen- und Güterzüge auf dem deutschen Schienennetz unterwegs. Wie aber werden sie gesteuert? In den Anfängen der Eisenbahn wurden Signale und Weichen vor Ort gestellt. Ende des 19. Jahrhunderts gingen dann die ersten mechanischen Stellwerke in Betrieb. Signale und Weichen in geringer Entfernung werden bei dieser Bauart über Hebel und Drahtzüge gestellt. Elektromechanische Stellwerke machen diese schwere körperliche Arbeit mit Beginn des 20. Jahrhunderts überflüssig, indem sie mechanische Bedienhandlungen des Personals in elektrische Impulse umwandeln und Weichen bzw. Signale so automatisch gestellt werden. Auch die Kontrolle der Anlagen und Gleise fällt leichter. Das erste rein elektrische Stellwerk (Relaisstellwerk) wurde 1949 fertiggestellt. Gleispläne sind hier schematisch auf Stelltischen abgebildet, an denen alle Bedienhandlungen über Drucktasten vorgenommen und Betriebszustände angezeigt werden. Mit dieser Bauform sind Stellentfernungen bis fast sieben Kilometern möglich. Elektronische Stellwerke (ESTW) sind bei der DB seit 1988 im Einsatz. Sie stellen Signale und Weichen mit Computertechnik per Mausklick. Fahrdienstleiter können dadurch größere regionale Bereiche steuern und überwachen.
Autor:
Sebastian Stricker


Anfang der Liste Ende der Liste