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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Schäffer feiert 125-jähriges Bestehen
Zwischenüberschrift:
Bei Porzellan und Spielwaren denken viele Osnabrücker sofort an das Haus am Nikolaiort
Artikel:
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Originaltext:
Vom Einstieg mit " Galanteriewaren" über die Rolle des Hoflieferanten am Königshaus Hannover bis zur Kochschule: Die Osnabrücker Firma Schäffer blickt auf eine spannende Geschichte zurück. In diesem Jahr feiert das Familienunternehmen sein 125-jähriges Bestehen.
Osnabrück. Nach einem Umbau eröffnete der Kaufmann Carl Schäffer im Jahr 1891 an der Ecke Nikolaiort/ Große Straße das von seinem Großvater Carl Schneider gegründete Geschäft für " Galanterie-, Glas-, Porzellan-, Kurz- und Spielwaren". Was Galanteriewaren sind? Die Älteren werden sich noch an den inzwischen veralteten Begriff erinnern, während die Jüngeren für diese Art von Artikeln den französischen Begriff " Accessoires" kennen.
Schon bald war im Osnabrücker Zentrum ein repräsentativer Laden-Komplex mit einer schmucken Fassade entstanden, in dem die Produkte namhafter Hersteller angeboten wurden. Carl Schäffer avancierte gar zum " Fürstlich-Schaumburg-Lippischen Hoflieferanten".
Charakteristisch für die ersten Jahrzehnte war die Fülle des Angebots. Die Leute kamen ins Kaufhaus und staunten, wie die aktuelle Geschäftsführerin Vanessa Waldvogel weiß. In der jüngeren Vergangenheit verstand sich Schäffer dann eher als Fachgeschäft. In der heutigen Zeit, in der klassische Kaufhäuser seltener werden, wolle man vor allem auch Produkte präsentieren, die es nicht überall gibt, sagt Waldvogel. Der Begriff " Kaufhaus" gewinne dadurch wieder an Wert, meint die Urenkelin des Firmengründers.
Nach dem Tode Carl Schäffers übernahm der älteste Sohn Ludwig das Unternehmen. Er modernisierte das Haus und entfernte dem Zeitgeist folgend die Stuck-Verzierungen der Fassade. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Haupthaus bei einem Luftangriff völlig zerstört. Ludwig Schäffer starb 1944. Seine Frau Tekla Schäffer sprang in der Not ein, verkaufte in Ersatzbaracken sofort weiter und errichtete in den 1950er-Jahren am alten Standort einen zweckmäßigen Neubau.
1970 trat mit Winifred Waldvogel-Schäffer die vierte Generation in die Geschäftsleitung ein. In dieser Zeit wurden einige Filialen eröffnet, in Braunschweig entstand ein zweiter Standort für " Schäffer′s Kinderland". Umstandsmoden, Babyausstattung und Kinderbekleidung ergänzten fortan das Sortiment.
Ein großer Umbau im Jahr 2000 verlieh dem Komplex seine heutige Struktur. Durch den Erwerb des Nachbarhauses wurde die Verkaufsfläche auf 2700 Quadratmeter vergrößert, im Eingangsbereich sind 300 Quadratmeter vermietet. Seit 2004 hat Vanessa Waldvogel gemeinsam mit Tobias Schonebeck die Geschäftsführung inne. 2015 wurde die Fassade renoviert.
" Handel ist Wandel", sagt Vanessa Waldvogel. Viel habe sich über die Jahre geändert. So gab Schäffer seine zwischenzeitlich eingerichteten Filialen wieder auf und konzentriert sich seither auf den Hauptstandort. Zudem wurde der Online-Handel ausgebaut. Die Abteilung Bad/ Wellness kam neu hinzu, genauso wie die Kochschule, während sich die Haushaltswaren mit dem Bereich Küche ausdehnten. Auch gibt es inzwischen im Haus ein Café mit eigener Konditorei.
Doch Porzellan und Spielwaren sind ein wichtiges Standbein geblieben und so fällt vielen Osnabrückern seit Generationen zuerst der Name Schäffer ein, wenn es um kostbares Geschirr und Geschenke für die Kinder geht.

Bildtext:

Die Fassade des Geschäfts wurde erst im vergangenen Jahr renoviert. Fotos: Jörn Martens, Archiv/ Wilhelm Eggert

Das ursprüngliche Haus wurde im Bombenkrieg zerstört.

Wollen das Traditionskaufhaus in die Zukunft führen: Vanessa Waldvogel und Tobias Schonebeck.

Kommentartext:

Pop-up-Café zum Jubiläum
Zum 125. Geburtstag lockt Schäffer das ganze Jahr über mit Jubiläumsrabatten und Sonderveranstaltungen wie Porzellanmalen, Showkochen, Puppenfrisieren oder Lego- und Puzzle-Mitmachaktionen.
Außerdem gibt es zwei Sondereditionen: Einen Porzellanbecher mit Osnabrücker Steckenpferdreiter und einen Schäffer-Engel.
Am 12. Februar eröffnet in der ersten Etage in Kooperation mit dem Münsteraner Coppenrath-Verlag ein Pop-up-Café: Acht Wochen lang wird im plüschigen Ambiente kleines Gebäck angeboten. Über ein altes Telefon mit Wählscheibe können die Gäste ihre Bestellung aufgeben.
An den Samstagen kann in der Spielwarenabteilung am Glücksrad gedreht werden. Am 12. März wird ein TV-Florist Blumen binden. Am 18. und 19. März wird ein Experte nach Kundenwunsch Holzgriffe für Messer anfertigen.
Eine große Geburtstagsfeier ist für das Wochenende 4. bis 6. November geplant. hedi
Autor:
Heike Dierks


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