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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Semesterticket bald so teuer wie nie
Zwischenüberschrift:
Universitätsstudenten wegen Preiserhöhung sauer auf Stadtwerke Osnabrück
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Das Semesterticket für Studenten der Universität Osnabrück soll zum Wintersemester 2016/ 17 so teuer werden wie noch nie. Grund dafür seien " starke Preissteigerungen seitens der Stadtwerke", teilt der Asta mit. Der Studierendenrat will das nicht hinnehmen.
Osnabrück. In seiner Sitzung am 27. Januar verweigerte das wichtigste Mitbestimmungsorgan der Studenten einer entsprechend geänderten Beitragsordnung die Zustimmung. Das bedeute aber keinesfalls das Aus für das Semesterticket, stellt der Allgemeine Studierendenausschuss (Asta) der Universität jetzt in einer Pressemitteilung klar. Stattdessen gebe es " Nachverhandlungen mit den Verkehrsbetrieben". In der nächsten Sitzung des Studierendenrats, kurz Stura, werde dann erneut abgestimmt.
Das Semesterticket für Studenten der Universität Osnabrück kostete zuletzt 164, 39 Euro. Im Sommersemester 2016 (1. April bis 30. September) werden es 165, 37 Euro sein. Der Anteil der Stadtwerke Osnabrück als einer von sechs beteiligten Verkehrsträgern beträgt 49, 90 Euro. Dieser Betrag ist seit mehreren Semestern konstant. Wie Asta-Verkehrsreferent Leon Schmid unserer Redaktion auf Nachfrage sagte, würden die Stadtwerke nun für die Zukunft " gut zehn Prozent" mehr verlangen. Die exakte Summe sei bis zum Beschluss der Beitragsordnung vertraulich.
Allerdings sei eine Preiserhöhung dieser Größenordnung ungewöhnlich, so Schmid weiter. Üblich seien drei Prozent jährlich, " das kennen wir von anderen Verkehrsunternehmen". Von den Gesamtkosten für das Semesterticket, das die Studenten über ihren Semesterbeitrag finanzieren, gehen im Sommersemester 2016 (abgesehen von dem Stadtwerke-Obolus) 36 Euro an die DB Regio Niedersachsen und 23, 40 Euro an die Westfalenbahn. Die Nordwestbahn erhält 31, 55 Euro, die Metronom Eisenbahngesellschaft 23, 17 Euro, der Anbieter Erixx 1, 35 Euro.
Asta beunruhigt
Rechnen wir also nach: Bekommen die Stadtwerke Osnabrück ab Herbst tatsächlich fünf Euro mehr und heben auch die anderen Firmen ihre Preise wie erwartet an, dürfte die Dauerfahrkarte für Bus und Bahn jeden Universitätsstudenten künftig deutlich über 170 Euro kosten. Bisheriger Höchstpreis war 169, 90 Euro im Wintersemester 2014/ 15. Der Asta ist deswegen beunruhigt. Mit Bezug auf die Forderung der Stadtwerke und die Weigerungshaltung des Stura erklärt er: " Auch wir sind der Meinung, dass starke Preissteigerungen gegenüber der Studierendenschaft nur schwer zu rechtfertigen sind, da sie eine große finanzielle Belastung darstellen."
Die grüne Hochschulgruppe (GHG), mit 13 von 45 Sitzen größte Gruppe im Studierendenrat, fordert deshalb allem Anschein nach bereits eine Reduzierung des Angebots. Vor allem die Ende 2014 neu hinzugekommene Metronom-Verbindung nach Hamburg sollen die Studentenparlamentarier auf dem Kieker haben. Dies geht zumindest aus einem Kommentar des früheren Asta-Verkehrsreferenten Pascal Raynaud auf der Asta-Facebookseite hervor. " Wenn es nach der größten Fraktion im Stura geht, wäre Hamburg bald auch wieder draußen . . .", schreibt er. Raynaud selbst sitzt für die Gruppe " Spaß und Geselligkeit" im Stura.
Die GHG wiederum zeigt sich auf Facebook über das " Scheitern des Semestertickets enttäuscht". Zur Verabschiedung der Beitragsordnung habe nur eine Stimme gefehlt. Die grüne Hochschulgruppe beklagt in diesem Zusammenhang eine mangelnde Beteiligung an der Stura-Sitzung. Außer ihr sei am 27. Januar keine Gruppe vollzählig gewesen. " Viele andere Hochschulgruppen sind ihrer Verantwortung nicht gerecht geworden", sagt sie.
Geringe Wahlbeteiligung
Der Uni-Asta schlägt in dieselbe Kerbe, indem er in seiner Mitteilung grundsätzlich auf die Macht des Sturas hinweist. " Wir hoffen, dass dieser Vorfall die Aufmerksamkeit auf die Bedeutung des Studierendenrates und die dort getroffenen Entscheidungen richtet, und wünschen uns, dass in Zukunft mehr Studierende von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen." Zum Hintergrund: Bei der letzten Stura-Wahl im Dezember lag die Wahlbeteiligung nur bei elf Prozent dem schlechtesten Wert seit mindestens 20 Jahren.
Verkehrsreferent Schmid gibt sich derweil zuversichtlich, dass die geänderte Beitragsordnung bei der nächsten Stura-Sitzung durchgewinkt wird. Diese soll noch im Februar stattfinden. Mit den Osnabrücker Stadtwerken habe man sich inzwischen auf eine Lösung verständigt. Diese wirke sich " zwar nicht preislich, aber inhaltlich" aus, so Schmid. Genauer wollte er nicht werden.
Stadtwerke-Sprecher Marco Hörmeyer bestätigte auf Nachfrage, dass man " zu einem gemeinsamen Ergebnis gekommen" sei. Dieses sei allerdings noch nicht vertraglich fixiert, " sodass wir zu den Inhalten keinerlei weitere Auskünfte geben können".

Bildtext:

Die Campuscard der Universität Osnabrück ist nicht nur Studentenausweis, sondern gleichzeitig auch Semesterticket. Inhaber können damit viele Busse und Bahnen ohne weiteren Fahrschein nutzen.

Foto:

Sebastian Stricker
Autor:
Sebastian Stricker


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