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1.
Erscheinungsdatum:
04.02.2016
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
1989 war im Stahlwerk der Ofen aus
Zwischenüberschrift:
Aus dem industriellen Herzen der Stadt wurde der Hasepark – Im Ersten Weltkrieg 5000 Beschäftigte
Artikel:
Originaltext:
Der
Hasepark
wird
25.
Vor
einem
Vierteljahrhundert
kaufte
der
Münchner
Immobilienkaufmann
Alfons
Doblinger
mit
seiner
Dibag
Industriebau
AG
den
angeschlagenen
Vereinigten
Schmiedewerken
(VSG)
die
40
Hektar
große
Industriebrache
ab.
Wie
kam
es
überhaupt
dazu,
dass
eine
so
große
zusammenhängende
Fläche,
innenstadtnah
direkt
am
Hauptbahnhof
gelegen,
frei
wurde?
Die
Antwort
liefert
die
Firmengeschichte
des
Osnabrücker
Stahlwerks.
Osnabrück.
Die
Lage
des
Stahlwerks
am
Eisenbahnkreuz
war
kein
Zufall.
Nach
1850
boomte
der
Eisenbahnbau
und
brauchte
Stahl
ohne
Ende,
sowohl
für
die
Gleise
wie
auch
für
das
rollende
Material.
Waggonräder
und
-
achsen,
Schienen
und
Weichen
konnten
so
auf
kurzem
Weg
an
die
Bahn
und
ihre
Zulieferer
übergeben
werden.
Nach
dem
Krieg
die
Krise
Gründungsidee
des
Werks
war,
das
in
den
Hochöfen
der
Georgsmarienhütte
gewonnene
Roheisen
nach
dem
Bessemer-
Verfahren
zu
Stahl
zu
verarbeiten
und
daraus
Produkte
für
die
Eisenbahn
zu
schmieden
oder
zu
gießen.
1868
wurde
das
"
Eisen-
und
Stahlwerk
zu
Osnabrück"
gegründet.
Gleich
nach
dem
Krieg
von
1870/
71
nahm
das
damals
modernste
deutsche
Bessemer-
Werk
mit
drei
Konvertern
und
einer
Jahreskapazität
von
25
000
Tonnen
die
Produktion
auf.
Hammerwerk,
Walzwerk,
Kesselhaus
und
mechanische
Werkstätten
ergänzten
die
Werksanlagen.
Von
Anfang
an
wuchsen
die
Bäume
für
das
Osnabrücker
Stahlwerk
nicht
in
den
Himmel.
Der
Markt
war
heftig
umkämpft,
Krupp
und
Bochumer
Verein
ließen
sich
nicht
gern
Anteile
am
Kuchen
wegnehmen,
den
sie
fast
monopolartig
beherrschten.
Hinzu
kam
der
technische
Fortschritt:
Ab
1878
gestattete
es
das
Thomasverfahren,
auch
aus
minderwertigem
Eisen
Stahl
herzustellen.
Der
Wettbewerbsvorteil
der
Georgsmarienhütte
in
Gestalt
ihres
phosphorfreien
Roheisens
war
dahin.
Nur
den
zahlreichen
Erfindungen
und
Patenten
des
Stahlwerksdirektors
August
Haarmann
etwa
im
Bereich
der
Gleiskonstruktion
war
zu
verdanken,
dass
das
Stahlwerk
sich
weiter
am
Markt
behaupten
konnte.
Im
Ersten
Weltkrieg
erlebte
das
Osnabrücker
Stahlwerk
eine
Hochkonjunkturphase
und
beschäftigte
fast
5000
Menschen,
darunter
viele
Frauen
–
eine
direkte
Folge
der
Rüstungsproduktion.
Geschossdreherei,
Geschosspresswerk
und
Gießerei
wurden
angebaut,
doch
bald
darauf
begannen
wieder
Krisenzeiten.
Weniger
Roheisen
1923
übernahm
Peter
Klöckner
den
Georgs-
Marien-
Bergwerks-
und
Hüttenverein
und
damit
auch
das
Stahlwerk
Osnabrück.
Erst
nach
1933
entschied
der
Klöckner-
Konzern
unter
dem
Eindruck
der
neuen
politischen
und
wirtschaftlichen
Verhältnisse,
das
in
Teilen
veraltete
Werk
für
60
Millionen
Mark
zu
modernisieren.
Es
entstand
die
Werksstruktur,
die
auch
nach
den
Zerstörungen
des
Zweiten
Weltkriegs
im
Wesentlichen
so
wiederaufgebaut
wurde.
1971
wurde
die
Roheisenerzeugung
im
Ergebnis
der
"
Stahlkrise"
zurückgefahren.
Die
fusionierten
Schmiedewerke
Krupp
Klöckner
(SKK)
waren
der
neue
Hausherr.
Konzentrationsprozesse
innerhalb
der
westdeutschen
Schwerindustrie
führten
dazu,
dass
eine
Abteilung
nach
der
nächsten
schließen
musste.
1989
schließlich
war
der
Ofen
ganz
aus.
Ringwalzwerk,
Hammerwerk,
Weichenbau,
Glüherei
und
Putzerei,
Gießerei,
Kesselhaus
–
insgesamt
zwei
Drittel
des
Betriebsgeländes
wurden
abgeräumt.
Der
Schiffssteven
bleibt
Nur
im
hinteren
Teil
blieben
die
Mechanische
Bearbeitung
und
einige
Nebenwerkstätten
erhalten,
aus
denen
die
Firma
Magnum
hervorgegangen
ist.
Seit
1998
gehört
die
Magnum
Metallbearbeitung
GmbH
zu
Jürgen
Großmanns
Georgsmarienhütte
Holding.
Ansonsten
ist
vom
alten
Stahlwerk
noch
das
Verwaltungsgebäude,
1956
repräsentativ
dem
Bahnhof
gegenübergestellt,
als
"
Bürocenter
Hasepark"
erhalten
geblieben.
Und
der
Schiffssteven,
der
als
Beispiel
der
einst
weltweit
geschätzten
Schmiedekunst
des
Osnabrücker
Stahlwerks
davor
postiert
ist.
Bildtext:
Da
kocht
eine
Suppe
aus
flüssigem
Stahl:
die
Gießerei
im
Stahlwerk
Osnabrück.
Foto:
Sammlung
Broxtermann/
BV
Schinkel
von
1912
Autor:
Joachim Dierks