User Online: 2 |
Timeout: 14:58Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO-Archiv
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Orte in Osnabrück
Themen zu Umwelt und Nachhaltigkeit
AkteurInnen
Bildung
Auswahllisten für wichtige Themen (im Aufbau)
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
02.01.2016
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Wegen Nordamerika-Welt: Kahlschlag im Zoo?
Zwischenüberschrift:
Baumfällungen laut Landschaftsplaner unausweichlich
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Für
die
neue
Nordamerika-
Landschaft
im
Zoo
Osnabrück
müssen
viele
große
Bäume
weichen.
Mit
den
Fällungen
soll
in
Kürze
begonnen
werden.
Dies
geschehe
jedoch
zum
Wohl
des
Waldes
und
seiner
Tiere,
versichern
die
Planer.
Die
Wildwest-
Themenwelt
entsteht
spätestens
ab
Mitte
2016
auf
knapp
vier
Hektar
im
südöstlichen
Teil
des
Zoos,
wo
sich
zurzeit
Vogelgarten,
Kamelgehege
und
Wolfswald
befinden.
Landschaftlich
bestimmen
dort
haushohe
Buchen
das
Bild
–
noch.
Denn
der
Umbau
macht
auch
vor
den
ältesten
Bäumen
nicht
halt.
Protest
von
Zoofreunden
Unter
Zoofreunden
ist
die
Aufregung
deshalb
groß.
"
Mehr
als
100
intakte
Bäume
werden
in
Osnabrück
im
Zuge
der
Themenwelt
Nordamerika
gefällt"
,
behauptete
jetzt
ein
besorgter
Mann
auf
Twitter
und
Facebook,
sprach
von
"
Kahlschlag"
und
nannte
die
geplante
Anlage
spöttisch
eine
"
Karl-
May-
Idylle
mit
Teichen
und
Tipi-
Zelten"
.
Dabei
sei
der
Wald
auf
dem
Schölerberg
nichts
weniger
als
"
das
unverzichtbare
Kapital
des
Zoos"
,
wie
es
schon
der
frühere
Zoodirektor
Wolf
Everts
(1985
bis
2007)
gesagt
habe.
Am
Ziel
der
"
gesunden
Wiederaufforstung"
scheint
der
empörte
Bürger
jedenfalls
zu
zweifeln.
Dafür
gebe
es
allerdings
keinen
Grund,
heißt
es
beim
Zoo
Osnabrück
auf
Nachfrage
unserer
Redaktion.
Es
stimme
zwar,
dass
für
die
Nordamerika-
Anlage
Bäume
gefällt
werden.
Aber
nur,
weil
es
mit
dem
Bestand
"
Probleme"
gebe,
sagt
Hanna
Rickert
von
der
Pressestelle.
Welche,
erklärt
der
vom
Zoo
beauftragte
Landschaftsarchitekt
Peter
Drecker
(Bottrop)
.
Er
hält
den
Buchenwald
im
betroffenen
Areal
für
"
völlig
verkommen"
.
Idealerweise
bestehe
ein
Buchenwald
aus
vier
Schichten:
eine
Moos-
und
Krautschicht
ganz
unten,
eine
Strauchschicht
darüber,
außerdem
eine
Schicht
mit
jungen,
etwa
vier
bis
acht
Meter
großen
Bäumen,
sowie
–
ganz
oben
–
eine
hohe
Baumschicht
mit
ausgewachsenen
Exemplaren.
Im
Zoo
Osnabrück
gebe
es
nur
noch
die
hohe
Schicht,
sagt
Drecker.
"
Die
macht
alles
zu,
deswegen
wächst
unten
auch
nichts."
Nun
gehe
es
darum,
den
Wald
wiederaufzubauen
und
die
natürliche
Vegetation
zurückzuholen.
Damit
aber
überhaupt
Licht
auf
den
Boden
gelangen
und
Neues
gedeihen
kann,
müssten
zunächst
bis
März
einige
der
höchsten
Bäume
verschwinden.
Wie
viele,
sei
völlig
offen,
betont
Peter
Drecker.
Die
Auswahl
werde
er
Anfang
Januar
treffen
–
und
zwar
mithilfe
eines
Baum-
Sachverständigen.
Darüber
hinaus
sei
ein
Landschaftsökologe
als
Gutachter
an
der
Themenwelt-
Planung
beteiligt.
Er
soll
sich
um
Artenschutzbelange
kümmern.
Auch
die
Umweltbehörden
seien
eingebunden.
"
Wald
besser
machen"
"
Der
Wald
gehört
wie
das
hügelige
Gelände
zu
den
Dingen,
die
den
Osnabrücker
Zoo
einzigartig
machen.
Wir
werden
behutsam
damit
umgehen"
,
verspricht
Drecker,
auf
dessen
Dienste
viele
deutsche
Zoos
vertrauen
und
der
am
Schölerberg
bereits
die
2011
eröffnete
Nordeuropa-
Tierwelt
"
Kajanaland"
entwarf.
Entsprechend
kundig
gehe
er
auch
das
Projekt
Nordamerika
an.
"
Wir
brauchen
für
diese
Anlage
einen
gesunden
Wald"
,
so
der
Landschaftsarchitekt,
"
und
am
Ende
wird
es
ein
besserer
Wald
sein
als
vorher."
Bildtext:
Da
kann
das
Erdmannchen
im
Vordergrund
noch
so
wachsam
sein:
Der
Buchenwald
hinter
seinem
Rücken
wird
sich
schon
bald
lichten.
Grund
ist
der
Bau
einer
Nordamerkianischen
Landschaft
im
Zoo
Osnabrück.
Foto:
Michael
Gründel
Kommentartext:
Der
Sache
dienlich
Großflächige
Baumfällungen
im
Zoo
Osnabrück
wegen
einer
neuen
Themenwelt:
Schon
beim
Gedanken
daran
kreischen
manche
Bürger
lauter
als
eine
Kettensäge.
Denn
sie
sehen
den
Wald
vor
lauter
Bäumen
nicht
mehr.
Der
Buchenwald
im
südöstlichen
Teil
des
Zoos,
wo
ab
2016
eine
Nordamerika-
Landschaft
entstehen
soll,
ist
wirklich
kein
Schmuckstück.
Und
nach
Einschätzung
von
Fachleuten
ist
er
auch
nicht
intakt,
weil
unter
den
Kronen
der
Baumriesen
kaum
noch
etwas
gedeiht,
das
eigentlich
dorthin
gehört.
Ergebnis:
eine
braune,
unbelebte
Bodenschicht
–
hässlich
und
ökologisch
wirkungslos.
Wenn
sich
nun
angesichts
eines
vermeintlichen
Kahlschlags
am
Schölerberg
einzelne
Zoofreunde
zum
Aufschrei
veranlasst
sehen,
so
ist
dies
möglicherweise
ein
Beleg
für
erhöhte
Sensibilität
im
Umgang
mit
Stadtgrün.
Gleichzeitig
zeigt
sich
darin
eine
Tendenz
zur
Überreaktion.
Zugegeben:
Wahrscheinlich
werden
der
geplanten
Wildwest-
Anlage
reihenweise
Bäume
zum
Opfer
fallen,
die
–
für
sich
betrachtet
–
gesund
sind.
Unterm
Strich
dient
es
jedoch
der
Sache.
Und
angesichts
der
Vielzahl
an
Experten,
die
hier
mit
dem
Thema
Abholzung,
Aufforstung
und
Architektur
der
Landschaft
betraut
sind,
darf
vorausgesetzt
werden,
dass
der
Zoo
Osnabrück
besonders
umsichtig
agiert.
Schließlich
ist
der
Wald
sein
Markenzeichen.
Das
gilt
es
aufzuwerten
und
nicht
zu
entwerten.
Autor:
Sebastian Stricker