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1.
Erscheinungsdatum:
29.01.2016
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Als zu viele Kunden die Gas-Flatrate missbrauchten
Zwischenüberschrift:
Januar 1916: Kaiser grüßt Bischof – Bahnbrücken fertig
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Zum
zweiten
Mal
begrüßen
die
Osnabrücker
im
Januar
1916
ein
neues
Jahr
unter
Kriegsbedingungen.
Der
Waffengang,
der
nach
Kaiser
Wilhelms
Worten
eigentlich
siegreich
beendet
sein
sollte,
"
ehe
noch
das
Laub
von
den
Bäumen
fällt"
–
und
damit
meinte
Majestät
den
Herbst
1914
–,
geht
in
den
18.
Monat,
ohne
dass
ein
Ende
abzusehen
wäre.
Das
"
Osnabrücker
Tageblatt"
schönt
die
entbehrungsreichen
Folgen
für
die
Zivilbevölkerung
nicht,
folgt
in
der
Gesamtbeurteilung
der
Kriegslage
aber
der
offiziellen
Propagandalinie.
"
Das
neue
Jahr
hat,
wie
es
in
diesen
ernsten
Zeitläufen
nicht
anders
sein
kann,
einen
ziemlich
stillen
Anfang
genommen"
,
schreibt
das
Blatt.
Unterblieben
seien
"
die
lauten
Kundgebungen"
,
wie
sie
der
Jahreswechsel
sonst
in
Gestalt
von
Böllerschüssen
und
dergleichen
mit
sich
bringt.
Eher
sah
man
Gruppen
von
Personen,
"
die
sich
am
Klange
der
Sylvesterglocken
erbauten"
.
Einige
"
Prosit
Neujahr"
-
Rufe
ließen
sich
vernehmen,
das
war
aber
auch
schon
alles.
Ebenso
ruhig
sei
es
in
den
öffentlichen
Lokalen
zugegangen,
für
die
die
Polizeistunde
bis
1
Uhr
ausgedehnt
worden
war.
Bischof
an
Kaiser
Zwischen
dem
deutschen
Kaiser
und
dem
Bischof
von
Osnabrück
findet
aus
Anlass
des
Jahreswechsels
"
ein
herzlicher
Glückwunschwechsel"
statt.
Auf
ein
Glückwunschschreiben
des
Bischofs
geht
folgendes
Antworttelegramm
ein:
"
Berlin,
Schloß,
31.
Dezember,
4
Uhr
nachmittags.
An
Bischof
Dr.
Wilhelm
Berning,
Osnabrück.
Ihre
treuen
Segenswünsche
und
die
Meldung
von
der
Standhaftigkeit
und
Glaubensstärke,
mit
der
die
Diözesanen
Ihres
Bistums
die
schweren
Opfer
des
Krieges
tragen,
haben
mich
mit
besonderer
Befriedigung
erfüllt.
Empfangen
Sie
meinen
herzlichen
Dank
und
landesväterlichen
Gruß
für
Ihre
ganze
Diözese.
Wilhelm
R."
Handgiftentag
Am
ersten
Werktag
im
neuen
Jahr
begehen
Magistrat
und
Bürgervorsteher
"
altem
Herkommen
gemäß"
den
Handgiftentag.
Oberbürgermeister
Julius
Rißmüller
hält
Rückblick
auf
das
vergangene
Jahr.
An
erster
Stelle
nennt
er
die
Vollendung
des
Stadthafens
am
1.
November
1915,
in
dem
allerdings
noch
nicht
viel
Betrieb
herrscht.
"
Es
ist
zu
hoffen,
dass
dieses
Werk
unter
dem
Schutze
des
Friedens
seine
segensreichen
Früchte
tragen
wird"
,
bittet
das
Stadtoberhaupt
um
Geduld.
Am
Netz
sei
die
Kläranlage
in
Eversburg.
Dadurch
könnten
jetzt
in
allen
Stadtbezirken
Spülklosetts
angeschlossen
werden.
Unter
dem
Stichwort
"
Eisenbahnangelegenheiten"
beschreibt
Rißmüller
den
Stand
der
städtischen
Baumaßnahmen,
die
aus
der
Höherlegung
der
Bahnlinien
resultieren.
Fertig
ist
die
Unterführung
Bramscher
Straße
(Hasetor)
,
fast
fertig
sind
die
Unterführung
Wachsbleiche
und
der
Hasetorbahnhof,
in
Angriff
genommen
worden
sind
die
Unterführungen
der
Liebigstraße,
an
der
Papiermühle
(Römereschstraße)
und
neben
dem
alten
Hannoverschen
Bahnhof
(Alte
Poststraße)
. "
Landespolizeilich
geprüft"
worden
sei
das
Projekt
der
Fußgänger-
Unterführung
Schillerstraße/
Buersche
Straße.
Bei
den
Hochbauten
vermeldete
der
Oberbürgermeister
die
Innutzungnahme
der
Evangelischen
Knabenbürgerschule
an
der
Hackländerstraße
(Backhausschule)
und
des
Eichamts
in
der
Heinrichstraße.
Der
Neubau
der
Sparkasse
am
Neumarkt
ist
fast
fertig,
der
Neubau
einer
katholischen
Volksschule
in
Schinkel
hat
begonnen.
Im
Kleinwohnungsbau
hat
der
Gemeinnützige
Osnabrücker
Bauverein
mit
Unterstützung
der
Stadt
37
Häuser
an
der
Oststraße
und
an
der
Blücherstraße
fertiggestellt,
außerdem
noch
einige
Häuser
an
der
Tannenburgstraße.
Für
die
beschlossene
Eigenheimsiedlung
am
Westerberg
sind
die
Straßenbauten
so
weit
erledigt,
dass
der
Hausbau
beginnen
könnte,
"
mit
Rücksicht
aber
auf
die
Kriegslage
haben
wir
mit
dem
Verkauf
dieser
Baustellen
bislang
noch
zurückgehalten"
,
so
der
OB.
Knappes
Gas
Ein
Sorgenkind
ist
die
städtische
Gasanstalt.
Als
Folge
der
großen
Knappheit
an
Petroleum
und
durch
zahlreiche
neue
Verbrauchsstellen
ist
der
Gasverbrauch
rasant
gestiegen.
Das
Problem:
Seit
Kriegsausbruch
können
Gaszähler
nicht
mehr
in
erforderlicher
Zahl
produziert
werden.
Die
Gasanstalt
hat
sich
daher
gezwungen
gesehen,
in
manchen
Fällen
Gas
gegen
eine
Pauschalgebühr
von
3
Mark
pro
Monat
abzugeben
–
heute
würde
man
von
einer
"
Flatrate"
sprechen.
Doch
diese
ist
offenbar
missbraucht
worden:
Viele
Pauschal-
Konsumenten
verbrauchen
offenbar
die
fünffache
Menge
gegenüber
dem
erwarteten
Durchschnitt.
Die
Gasanstalt
spricht
daraufhin
ein
Verbot
des
Gasverbrauchs
zu
Koch-
und
Heizzwecken
aus,
gestattet
also
nur
noch
den
Einsatz
des
Gases
zur
Beleuchtung.
Angestellte
des
Betriebsamtes
gehen
die
Haushalte
zur
Überprüfung
ab.
Wer
ertappt
wird,
dem
wird
der
Kochanschluss
getrennt
und
mit
einem
verplombten
Pfropfen
versehen.
Ausverkauf
Die
Bekleidungsgeschäfte
räumen
ihre
Läger.
In
einem
Inserat
der
Firma
Wilhelm
Gerdsmeyer,
Krahnstraße
22,
heißt
es
beispielsweise:
"
Am
Montag,
3.
Januar,
beginnt
mein
großer
Inventur-
Ausverkauf.
Selbst
die
anhaltende
Preissteigerung
aller
Woll-
und
Baumwollwaren
vermag
an
meinem
Grundsatz
‚
Räumung
um
jeden
Preis′
nichts
zu
ändern.
Ich
habe
insbesondere
bei
fertiger
Konfektion
wie
Jackenkleider,
Sommer-
und
Wintermäntel,
fertige
Taillenkleider
und
Morgenröcke
Räumungspreise
festgesetzt,
die
zum
Teil
unter
der
Hälfte
des
heutigen
Wertes
bemessen
sind."
Bildtext:
Baustelle
der
Bahnunterführung
im
Zuge
der
Alten
Poststraße,
1918.
Der
Blick
geht
in
Richtung
Bohmter
Straße.
Die
hintere
Brücke
überführt
das
Industriegleis
zum
Gaswerk,
Schlachthof
und
OKD.
Foto:
Rudolf
Lichtenberg
jr.,
Archiv
Museum
Industriekultur
Autor:
Joachim Dierks