User Online: 1 | Timeout: 00:58Uhr ⟳ | Ihre Anmerkungen | NUSO-Archiv | Info | Auswahl | Ende | AAA  Mobil →
NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Datensätze des Ergebnis
Suche: Auswahl zeigen
Treffer:1
Sortierungen:
Anfang der Liste Ende der Liste
1. 
(Korrektur)Anmerkung zu einem Zeitungsartikel per email Dieses Objekt in Ihre Merkliste aufnehmen (Cookies erlauben!)
Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Ökosystem wird empfindlich gestört
Zwischenüberschrift:
Leserbrief
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Zum Artikel " Wegen Nordamerika-Welt: Kahlschlag im Zoo?" und dem Kommentar " Der Sache dienlich" von Stebastian Stricker (Ausgabe vom 2. Januar).

" In Ihrem Artikel wird dargelegt, der Wald im Zoo sei , völlig verkommen′ mit der Begründung, er weise nicht den typischen Schichtaufbau auf. Nun möchten wir verhindern, dass der aufmerksame sonntägliche Spaziergänger in unseren heimischen Buchenwäldern am Montag fordert, sie sollten alle abgeholzt werden, da auch sie nicht den erforderlichen Schichtaufbau aufweisen. Das Besondere an alten Buchwäldern ist ein so dichtes sommerliches Blattwerk, dass nur noch im Frühjahr andere Pflanzen eine Chance haben. Dadurch sind die in unserer Gegend typischen flächigen Bestände von Hohlem Lerchensporn, Bärlauch, Bingelkraut, Lungenkraut etc. entstanden, die ansonsten sehr selten zu finden sind. Wenn der Zoo also der Ansicht ist, der Wald müsse fallen, sollten die Planer sich eine bessere Begründung ausdenken, ansonsten hoffen wir, dass der Antrag von den zuständigen Umweltbehörden abgelehnt wird."

Sabine Fipp

Barbara Distler

Melle

" Herr Drecker will also einige der höchsten, ältesten und völlig intakten Buchen fällen, um Licht für einen , gesunden Buchenwald′ mit vier Schichten zu schaffen (Moos- und Krautschicht, Strauchschicht, junge Bäume, große Bäume). Mit diesem Argument geben sich Herr Busemann und Verantwortliche des Zoos zufrieden, kritische Osnabrücker Bürger sollen beruhigt werden. Aber in naturnahen Buchenwäldern, in denen schon seit über 100 Jahren kein Mensch mehr Hand angelegt hat, lassen die dichten Laubkronen der alten Buchen nur drei Prozent des Sonnenlichtes an den Boden, sodass durch den tiefen Schatten Kräuter und Sträucher kaum eine Chance haben. Junge Bäume wachsen zudem sehr langsam im Schatten der Mutterbäume, was zu einer festen und damit Krankheitskeimen gegenüber resistenten Holzstruktur führt. Was der Kommentator Sebastian Stricker als , braune, unbelebte Bodenschicht hässlich und ökologisch wirkungslos′ bezeichnet, ist also der natürliche Buchenwaldboden und zudem alles andere als unbelebt: Milliarden Mikroorganismen, Kleinstlebewesen und Pilze bilden mit den alten Bäumen ein Ökosystem, in dem alle Bäume miteinander im Austausch sind. Wird nur einer dieser alten Bäume gefällt, so wird dieses Ökosystem empfindlich gestört. Neupflanzungen bieten keinen Ersatz. Darum: Hände weg von der alten Buchen! Herr Drecker hat bisher gute Arbeit im Zoo geleistet mit seinem Entwurf des Kajana-Landes. Ich bin sehr zuversichtlich, dass er seine Qualitäten als Landschaftsarchitekt auch dieses Mal unter Beweis stellen kann, und zwar unter Erhalt des alten intakten Ökosystems Buchenwald."

Susanne Mönter

Osnabrück
Autor:
Sabine Fipp, Barbara Distler, Susanne Mönter


Anfang der Liste Ende der Liste