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1.
Erscheinungsdatum:
20.01.2016
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Winter an Wiemeyers Teich
Zwischenüberschrift:
Alte Ausflugsgaststätte in Hellern
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Als
die
Welt
noch
schwarz-
weiß
war,
kannte
man
beim
Schlittschuhlauf
Schuh
und
Kufe
noch
nicht
als
Einheit.
Es
bedeutete
einige
Fummelei,
bis
man
die
Spannbacken
der
Kufe
unter
dem
Stiefel
befestigt
hatte.
Auf
dem
Foto
beobachten
wir
gerade
einen
jungen
Eishockey-
Stürmer,
wie
er
mit
einem
Vierkant
den
Spannmechanismus
bearbeitet.
Seine
Kollegen
auf
dem
Eis
warten
schon
darauf,
dass
er
bald
in
das
Spiel
eingreifen
kann.
Das
leider
nicht
datierte
Foto
zeigt
eine
Winterszene
an
"
Wiemeyers
Teich"
in
Hellern.
Der
hatte
seinen
Namen
von
dem
im
Hintergrund
zu
erkennenden
Gasthaus
an
der
Lengericher
Landstraße.
Der
Teich
wurde
nach
1934
angelegt,
als
man
die
immer
wieder
für
Überschwemmungen
sorgende
Düte
im
Kreuzungsbereich
mit
der
Landstraße
neu
fasste.
Das
Dütebett
wurde
etwas
weiter
in
Richtung
Hasbergen
verlegt
und
die
Straße
mit
einer
neuen
"
Eisenbetonbrücke"
überführt.
Der
Teich
war
nun
nicht
etwa
wegen
der
Freizeitmöglichkeiten,
die
er
bot,
ausgehoben
worden,
sondern
um
Boden
zu
gewinnen
für
den
neuen
Straßendamm.
Die
Kurve
Richtung
Hasbergen
wurde
bei
der
Gelegenheit
entschärft,
der
Straßenverlauf
begradigt
und
dadurch
weiter
vom
Gasthaus
weg
verschoben.
Es
entstand
der
Grundstückszwickel,
auf
dem
heute
die
Firmen
Schrey
Motorsport
und
Lightline
Lasertechnik
angesiedelt
sind.
Der
alte
Straßenverlauf
ist
zwischen
diesem
Zwickel
und
dem
Wohnkomplex
Lengericher
Landstraße
40a
bis
40f,
der
nach
1993
an
die
Stelle
des
Gasthauses
Wiemeyer
rückte,
nach
wie
vor
zu
entdecken.
Der
Helleraner
Hugo
Mittelberg,
Jahrgang
1930,
tippt
als
Entstehungszeit
des
Fotos
auf
die
späten
1930er-
oder
frühen
1940er-
Jahre.
Anhaltspunkte
sind
für
ihn
neben
der
Kleidung
der
jungen
Männer
die
Tatsache,
dass
direkt
vor
dem
Gasthaus
noch
Bäume
stehen.
"
Die
gab
es
da
nach
dem
Krieg
in
dieser
Anzahl
nicht
mehr"
,
ist
er
sich
ziemlich
sicher.
Mit
der
zunehmenden
Industrialisierung
im
vorletzten
Jahrhundert
wurde
es
für
die
Stadtbewohner
umso
begehrenswerter,
sonntags
einen
Ausflug
in
die
Natur
zu
unternehmen.
Gerne
auch
nach
Westen
hinaus,
wohin
die
Industrieschlote
der
Stadt
nur
bei
selten
vorkommenden
Wetterlagen
ihren
Rauch
schickten.
Neubauer
Heinrich
Wiemeyer
erkannte
nach
der
Reichsgründung
1871
die
Zeichen
der
Zeit.
Er
wollte
den
Erholungssuchenden
auf
dem
Weg
Richtung
Hüggel
eine
Rastmöglichkeit
bieten.
Dazu
erwarb
er
gleich
drei
alte
Schenken
im
Düte-
Bereich:
zunächst
die
des
Schulmeisters
Freese
(heute
Große
Schulstraße
1)
,
dann
die
unmittelbar
vor
der
Dütebrücke
und
schließlich
die
in
der
alten
Bücker′schen
Leibzucht.
Die
Schenke
an
der
Dütebrücke
schien
ihm
am
aussichtsreichsten
für
eine
gute
wirtschaftliche
Entwicklung
zu
sein.
Er
legte
die
beiden
anderen
Schenken
still
und
investierte
in
das
Gasthaus
an
der
Lengericher
Landstraße.
Er
baute
einen
Saal
an
und
richtete
daneben
beiderseits
der
Düte
einen
großen
Kaffeegarten
mit
Schießstand
und
Kegelbahn
ein.
Das
Gasthaus
Wiemeyer
etablierte
sich
gut
und
wurde
bald
in
einem
Atemzug
mit
Bellevue,
Blankenburg,
Zur
Spitze
und
Meyer
im
grünen
Tal
genannt.
Um
1910
verhandelte
Wiemeyer
mit
der
Stadt
über
einen
Anschluss
an
das
Straßenbahnnetz,
allerdings
ohne
Erfolg.
Der
Paddelboot-
Verleih
auf
dem
Teich
verlieh
ihm
immerhin
eine
gewisse
Alleinstellung
in
Hellern.
Nach
dem
Krieg
beherbergte
Wiemeyer
zeitweise
Gemeindebüro
und
Standesamt.
Das
gesellschaftliche
Leben
Hellerns
feierte
im
Saal
Höhepunkte,
wenn
etwa
der
"
Plattdütske
Kring"
seine
Theaterstücke
aufführte.
Ab
den
1970ern
wurde
es
für
Landgasthäuser
immer
schwieriger,
sich
zu
halten.
Die
Wiemeyer-
Pächter
versuchten
es
mit
einer
Bowlingbahn,
später
mit
der
Diskothek
"
Get
Crazy"
.
Eine
letzte
Nutzung
bestand
1992
in
einer
Notunterkunft
für
Asylbewerber.
1993
kam
der
Abrissbagger.
Bildtext:
Der
Teich
führt
heute
ein
ungestörtes
Eigenleben.
Bäume,
die
der
Sturm
"
Kyrill"
2007
umgeworfen
hat,
liegen
noch
immer
genauso
da.
Foto:
Joachim
Dierks
Um
1970
hat
der
Bowling-
Sport
vom
Saalanbau
Besitz
ergriffen,
wie
an
der
Giebel-
Beschriftung
"
Spellmann
Bowling"
abzulesen
ist.
Links
daneben
nimmt
ein
Autohandel
die
früheren
Flächen
des
Kaffeegartens
ein.
Am
unteren
Bildrand
ist
unterhalb
der
Lengericher
Landstraße
das
nördliche
Ufer
von
Wiemeyers
Teich
zu
erkennen.
Foto:
Archiv
Hugo
Mittelberg
Im
Sommer
vermietete
der
Wirt
Paddelboote.
Die
Uferböschung
im
Vordergrund
gehört
wahrscheinlich
zu
der
Insel
im
Teich.
Foto:
Archiv
Hugo
Mittelberg
Schrauben,
bis
die
Kufe
nicht
mehr
wackelt:
Wintervergnügen
auf
Wiemeyers
Teich,
vermutlich
in
den
späten
1930ern.
Im
Hintergrund
das
Gasthaus
Wiemeyer.
Foto:
Archiv
NOZ
Autor:
Joachim Dierks