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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Uni sucht Hobbyfotografen
Zwischenüberschrift:
Rephotographie-Webportal "re.photos" verschmilzt alte und neue Bilder
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Heute und früher auf einen Blick: Informatiker der Universität Osnabrück haben mit " re.photos" ein Internetportal entwickelt, das historische und aktuelle Fotos von ein und derselben Szene passgenau miteinander verschmilzt. So sollen Veränderungen des Motivs im Wandel der Zeit veranschaulicht werden. Fotoamateure sind eingeladen, die Plattform mit eigenen Bildpaaren zu bereichern.

Historische Fotos und alte Ansichtskarten sind zeitgeschichtliche Dokumente. Oft verstauben sie in Archiven oder fristen halb vergessen in Schubladen ihr Dasein. Muss nicht sein, dachte sich Prof. Dr. Oliver Vornberger vom Institut für Informatik an der Universität Osnabrück. Denn: " Man kann in der Bevölkerung ein zunehmendes historisches Bewusstsein feststellen."

Also schien die Idee naheliegend, für eine Bachelorarbeit Informatik und Zeitgeschichte miteinander zu verbinden. Wieso historische Dokumente nicht spielerisch anfassen und zu neuem Leben erwecken?

Initiiert von Vornberger und unter Mitwirkung von Ann-Katrin Becker, Rasmus Diederichsen und Sören Weber wurde dann am Institut für Informatik das Webportal re.photos entwickelt, welches die Bearbeitung und Veröffentlichung sogenannter Rephotographien ermöglicht.

Rephotographie bedeutet, eine bereits fotografierte Szene zu einem späteren Zeitpunkt vom selben Standort erneut abzulichten. So werden die Entwicklungen und Veränderungen der Szenerie oder der Menschen deutlich. In analoger Form könnte man die beiden Aufnahmen nebeneinanderlegen und so vergleichen. Auf dem Webportal, welches im November 2015 an den Start gegangen ist, können die Bilder hochgeladen und mithilfe von farbigen Markern manuell übereinandergelegt werden. " Durch die pixelgenaue Darstellung ist der Vorher-nachher-Vergleich viel anschaulicher", erklärt Informatikprofessor Vornberger. Eine Linie in der Mitte trennt das Bild und zeigt links die alte, rechts die neue Aufnahme. Mithilfe des Mauszeigers kann die Linie verschoben werden. Der Betrachter sieht die Aufnahmen quasi miteinander verschmelzen. Rund 80 Rephotos wurden bereits hochgeladen, 13 davon aus Osnabrück.

Jetzt möchten die Informatiker der Uni Fotoamateure dazu bewegen, eigene Bildpaare zum Webportal beizusteuern. Dabei müssen sich die Aufnahmen nicht auf Osnabrück beschränken, betont Vornberger. Bereits jetzt sind auf re.photos auch Rephotographien aus Paris, Hanoi, Dublin zu finden.

145 Jahre auf einen Blick

Wer die Beiträge durchstöbert, findet darüber hinaus Rephotos von Gletschern, auf denen der Rückgang des Eises deutlich zu sehen ist, außerdem Urlaubsbilder aus den 1970er-Jahren, die 40 Jahre später nachgestellt wurden und neben modischen auch landschaftliche Besonderheiten von damals und heute zeigen.

Bei den Bildern aus Osnabrück hält derzeit ein Rephoto des Ratsgymnasiums den Rekord mit der größten abgebildeten Zeitspanne: 145 Jahre liegen zwischen beiden Aufnahmen. Beliebtes Rephotomotiv ist der Osnabrücker Hauptbahnhof. Ein Schwarzweiß-Bild von 1968 zeigt den Vorplatz mit Blumenbeeten, Sitzbänken und vielen Bäumen. Die Aufnahme von 2015 wirkt dagegen trotz ihrer Farben wesentlich grauer. Lediglich die eilenden Reisenden und das alte Gebäude haben beide Aufnahmen gemein.

Zurzeit können die historischen und neuen Bilder nur über das Webportal hochgeladen und dort händisch übereinandergelegt werden. Doch die Informatiker der Uni arbeiten bereits an einer Smartphone-App, die es Fotografen erleichtern soll, Rephotos zu erstellen etwa indem sie zur richtigen Position gelotst werden, um dann die exakte Perspektive wie beim Ursprungsbild einnehmen zu können. Dazu sollen das Livebild der Handykamera und die historische Aufnahme abgeglichen werden. Außerdem soll die App die anschließende pixelgenaue Anpassung der beiden Bilder automatisieren.

Fragen zu Bildrechten und möglichen Quellen für historische Fotografien erhalten die Fotografen im Webportal. Vornberger: " Uns war es wichtig, ein Forum zu schaffen, in dem man Fachsimpeln und sich austauschen kann."

Bildtext:

Das Osnabrücker Rathaus im Jahr 1946 und 2015 vereint in einem Bildpaar. Auf dem neuen Webportal re.photos, das Informatiker der Universität Osnabrück aufgebaut haben, ist es möglich, historische und aktuelle Fotos hochzuladen, miteinander zu verschmelzen und so als Rephotographien darzustellen.

Foto:

Screenshot/ Uni Osnabrück
Autor:
Annalena Klein


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