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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Stadtpolitik wieder auf einen vernünftigen Kurs führen
Zwischenüberschrift:
Leserbrief
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Zum Artikel " Was 2016 in Osnabrück wichtig wird Die Schlagworte des neuen Jahres: Neumarkt und Neuwahl" und dem Kommentar " Verantwortung übernehmen" von Wilfried Hinrichs (Ausgabe vom 4. Januar).

" Als direkt angesprochener Gründer der Facebook-Seite , Gebt den Neumarkt wieder frei′ ein Aufruf an die derzeitige Ratsmehrheit möchte ich einige Fakten und Formulierungen ins rechte Licht rücken.

Die Zuspitzung auf einen Konflikt zwischen , Kampfradlern und Autolobbyisten′ ist keinesfalls die Absicht der Initiative. Wir freuen uns über jeden Radler in der Stadt! Vielmehr geht es um ein sinnvolles Miteinander von Fußgängern, Rad-, Bus- und Autofahrern. Letztere hält man im Berufsverkehr nicht durch Sperrung der wichtigsten Ost-West-Achse aus der City heraus. Denn die meisten sind aufs Auto angewiesen.

Der Neumarkt ist aber zum Zeichen einer ideologisch eingefärbten Parteipolitik geworden, die nichts mehr mit Politik zum Nutzen aller Bürger zu tun hat. Reflexartig wird alles abgelehnt, was an Vorschlägen vom politischen Gegner kommt. Schlimmer als der ganz normale kommunalpolitische Wahnsinn. Folgende Punkte sollten noch einmal parteiübergreifend überdacht werden:

1. Messungen und Testfahrten aus der Urlaubszeit im Sommer werden fleißig von Sperrungs-Befürwortern zitiert, obwohl in allen anderen drei Jahreszeiten arbeits- und witterungsbedingt viel mehr Verkehr herrscht. Und Tausende von Autos, die früher über den Neumarkt fuhren, suchen sich neue Wege durch Wohngebiete und vor allem über den Wall.

2. Viel längere Verweilzeiten im Stau auf dem Wall und auf allen Zubringerstraßen, bei denen das Einfädeln auf den Wall viel schwieriger geworden ist sorgen für unnötige Schadstoffbelastungen. Das ist ökologischer Wahnsinn.

3. Alle Pendler und Osnabrücker, die aufs Auto angewiesen sind, werden morgens und abends länger in den Stau gezwungen, ganztags auch Außendienstler, Freiberufler, Pflegedienste und Handwerker. Doch im Stau kann man keine Kunden glücklich machen. Dazu werden Einkaufswillige durch den Verkehr verschreckt, wie viele Beiträge auf Facebook zeigen. Insgesamt wird damit die Wirtschaftskraft des Oberzentrums Osnabrück sehenden Auges geschwächt. Das bewirkt klare Mindereinnahmen durch die so wichtige Gewerbesteuer! Das ist ökonomischer Wahnsinn.

4. Der Neumarkt wird nie ein , Markusplatz ohne Tauben′. Oder hat Venedig dort auch einen Busbahnhof? Mit Bussen im gefühlten 15-Sekunden-Takt kann kein Platz mit , urbaner Aufenthaltsqualität′ entstehen (O-Ton , Die Grünen′). Das ist visionärer Wahnsinn.

5. Der richtige und wichtige Center-Neubau ist kein Grund, sondern ein Vorwand für die Sperrung. Abgesehen davon, dass der Baubeginn in den Sternen steht, kann auch mit einer kleineren Sicherheitszone als von der Größe eines Fußballfeldes der Verkehr am Neubau vorbeigelenkt werden.

6. Einen barrierefreien Übergang von der Großen Straße in die Johannisstraße wird es nie geben. Denn während der halbminütigen Grünphase für Busse müssen Fußgänger nun mal stehen bleiben. Und in dieser Zeit könnten auch 20 bis 30 Autos mit durchfahren, statt den Wall zu verstopfen.

Im Kommentar werden die Sperrungsgegner aufgerufen, sich einzubringen. Das passiert bereits. Auch hinter den virtuellen Kulissen. Wir werden versuchen, dabei zu helfen, diese für Umwelt, Arbeitsmarkt, Wirtschaft und Stadtfinanzen feindliche Politik wieder auf einen Kurs der Vernunft zu führen. Für mehr gesunden Menschenverstand. Für mehr Demokratie. Und über Klientel- und Parteipolitik hinaus."

Michael Wiese

Osnabrück
Autor:
Michael Wiese


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