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1.
Erscheinungsdatum:
15.01.2016
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Bombensuche unter Wasser
Zwischenüberschrift:
Im Osnabrücker Stichkanal tauchen Kampfmittelexperten nach Blindgängern
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Nein,
die
rote
Mütze
darf
nicht
fehlen:
Hartmut
Padel
lässt
sich
in
seinem
schwarzen
Tauchanzug
auf
einen
der
Poller
an
Bord
der
Tauchschute
fallen
und
streift
sie
lässig
über
das
graue
Haar.
Es
dauert
einen
Moment,
dann
taucht
das
Bild
tief
aus
dem
Bodenschlamm
der
Erinnerung
auf:
Jacques-
Yves
Cousteau.
Das
wettergegerbte
Gesicht
des
Franzosen
mit
der
roten
Kopfbedeckung
flimmerte
in
den
70er-
Jahren
regelmäßig
über
die
Bildschirme.
Nein.
Dies
ist
nicht
das
Deck
der
Calypso.
Und
im
Hintergrund
sind
nicht
die
fast
unendlichen
Weiten
der
Meere,
sondern
die
Ufer
des
Osnabrücker
Stichkanals
zu
sehen.
Padel
taucht
in
Osnabrück
nach
Bombenblindgängern.
Er
gehört
zu
dem
Team,
das
derzeit
Nacht
für
Nacht
den
Stichkanal
nach
den
Überresten
des
Zweiten
Weltkrieges
absucht.
Mittwoch,
19.45
Uhr:
Die
Haster
Schleuse
und
der
Stichkanal
liegen
im
fahlen,
orangen
Licht.
Das
Betriebsgelände
wirkt
wie
ausgestorben.
Nur
am
Ende
der
Schleuse
dringt
aus
den
Kajütenfenstern
eines
kleinen,
gelb
gestrichenen
Schubverbands
einladend
warmes
Licht
nach
draußen.
In
der
kleinen
Kajüte
mit
der
abgegriffenen
Resopalausstattung
dampft
schon
der
Kaffee.
Frank
Braun,
hier
vor
Ort
der
Taucheinsatzleiter,
deutet
auf
eine
Karte.
Sauber
eingetragen
sind
die
Koordinaten
der
84
Verdachtspunkte,
die
die
Kampfmittelräumer
näher
in
Augenschein
nehmen
müssen.
Harmloser
Schrott
oder
gefährliche
Bombenblindgänger?
Das
müssen
die
drei
Taucher
herausfinden.
Nachts
ab
21
Uhr,
in
der
Betriebspause
auf
dem
Stichkanal.
Während
sich
Padel
in
der
Kabine
auf
der
angekoppelten
Tauchschute
umzieht,
geht
Braun
noch
mal
die
Ergebnisse
der
vergangenen
Nacht
durch.
Wurden
alle
Funde
sauber
dokumentiert?
Es
geht
dabei
weniger
um
den
Arbeitsnachweis
gegenüber
der
Behörde,
sondern
mehr
darum,
dass
das
Areal
anschließend
tatsächlich
als
geräumt
gelten
kann.
Zehn
der
insgesamt
83
Punkte
haben
die
Taucher
in
der
vergangenen
Nacht
kontrolliert,
zehnmal
war
es
nur
Schrott.
Während
an
Bord
die
Vorbereitungen
laufen,
legt
ein
Teammitglied
mit
dem
kleinen
Beiboot
ab,
steuert
–
von
einem
GPS-
Gerät
geleitet
–
die
ersten
Verdachtspunkte
dieser
Tauchnacht
an
und
markiert
sie
mit
kleinen
Bojen.
Die
Einstiegsöffnung
an
Padels
Trockentauchanzug
ist
inzwischen
geschlossen.
Sein
Kollege
hat
die
Gewichte
an
den
Beinen
befestigt
und
ihm
beim
Anlegen
der
Taucherflasche
geholfen.
Sie
dient
als
Sicherheitsreserve,
während
der
Arbeit
werden
die
Taucher
durch
einen
langen
Schlauch
aus
zwei
Druckflaschen
an
Bord
der
Schute
mit
Atemluft
versorgt.
Rote
Mütze
ab,
gelber
Tauchhelm
auf,
mit
einem
Klicken
rastet
der
Verschluss
ein.
Die
Geräusche
des
Atemreglers
erinnern
irgendwie
an
das
Röcheln
von
Darth
Vader.
Ein
kurzes
Klopfen
auf
den
gelben
Tauchhelm.
Hartmut
Padel
nickt.
Alles
okay,
es
kann
losgehen.
Mit
bleibeschwerten
Schritten
geht
es
zu
der
Leiter,
über
die
er
zum
Grund
des
Kanals
herabsteigen
wird.
Stufe
für
Stufe
taucht
Padel
in
das
kalte,
trübe
Nass
ein,
bis
er
unter
der
Wasseroberfläche
verschwindet.
"
Alles
in
Ordnung?
",
fragt
Braun
über
die
Gegensprechverbindung.
"
Ja,
alles
in
Ordnung"
,
kommt
postwendend
die
Antwort.
Allein
ist
man
eben
auch
unter
Wasser
nicht.
Knapp
unter
der
Wasseroberfläche
flammt
die
Helmlampe
auf.
Der
Kegel
wird
mit
jedem
Schritt
in
Richtung
Kanalsohle
kleiner.
Um
die
Verdachtspunkte
zu
orten,
schleppt
Padel
einen
Eisendetektor
mit.
Auch
dessen
Werte
werden
hochgeleitet.
Am
Ziel
beginnt
dann
die
eigentliche
Arbeit:
Was
auch
immer
da
im
Boden
wartet,
es
muss
erst
freigelegt
werden.
Der
große
Bagger
auf
der
Tauchschute
kommt
dabei
selten
zum
Einsatz:
Nur
bis
auf
rund
einen
halben
Meter
darf
man
sich
maschinell
an
die
potenziellen
Blindgänger
ranarbeiten,
danach
ist
wieder
schweißtreibende
Handarbeit
gefragt.
Das
spezielle
Problem
unter
Wasser:
Durch
den
aufgewirbelten
Schlamm
und
Schlick
verliert
der
Taucher
die
Sicht,
arbeitet
wie
in
einem
dichten,
braungrünen
Nebel.
Da
hilft
auch
der
Scheinwerfer
am
Helm
nicht.
Was
genau
freigelegt
wird,
lässt
sich
deshalb
oft
nur
ertasten
und
erahnen.
Hilfe
bietet
–
zumindest
an
Bord
–
eine
Datenbank,
die
beim
genauen
Identifizieren
von
Kampfmitteln
und
der
damit
verwendeten
Zündsysteme
hilft.
Und
wenn
die
Taucher
fündig
werden?
Braun
und
einer
seiner
Kollegen
sind
nicht
nur
Taucher,
sondern
auch
ausgebildete
Feuerwerker.
Sie
können
Blindgänger
unschädlich
machen.
Die
Absprache
für
den
Stichkanal
ist
aber
eine
andere:
Dort
ist
dann
der
niedersächsische
Kampfmittelräumdienst
am
Zug.
Muss
eine
Bombe
entschärft
oder
gesprengt
werden,
greifen
am
Vormittag
die
lange
vorbereiteten
Evakuierungspläne.
Bislang
ist
es
am
Stichkanal
noch
nicht
dazu
gekommen.
21
Verdachtspunkte
wurden
in
den
ersten
drei
Nächten
sondiert,
keiner
davon
erwies
sich
als
Blindgänger.
Der
bislang
dickste
Brocken
lag
fast
2,
5
Meter
unter
der
Kanalsohle:
Er
entpuppte
sich
als
ein
Stück
Erz,
das
die
Metalldetektoren
bei
der
Vorsondierung
hatte
ausschlagen
lassen.
Also
wieder
nichts.
Geht
es
nach
Jürgen
Wiethäuper
von
der
Stadt
Osnabrück,
könnte
es
ruhig
so
bleiben.
Bildtexte:
Blindgängersuche
unter
Wasser:
Hartmut
Padel
arbeitet
sich
an
den
mit
einer
kleinen
Boje
markierten
Verdachtspunkt
heran.
Passt,
wackelt
und
–
ganz
wichtig
–
hat
Luft:
Bei
der
Vorbereitung
für
einen
Tauchgang
sind
die
Männer
auf
Unterstützung
angewiesen.
Sie
werden
über
einen
Schlauch
mit
Atemluft
versorgt.
Der
kleine
Schubverband
bildet
die
Basis
für
die
Kampfmittelsuche
im
Osnabrücker
Stichkanal.
Warten
auf
den
ersten
Tauchgang
der
Nacht:
Noch
fehlen
Atemluftflasche
und
Tauchhelm.
Es
kann
losgehen:
Die
Tauchschute
liegt
in
der
Nähe
des
Verdachtspunktes,
die
Leiter
ist
schon
ausgebracht.
Fotos:
Swaantje
Hehmann
Autor:
Frank Wiebrock