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1.
Erscheinungsdatum:
15.01.2016
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Stadt will Wochenmärkte beleben
Zwischenüberschrift:
Neue Gebührensatzung regt zum Nachdenken an: Wo sind die Beschicker?
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Die
Stadt
will
den
Wochenmärkten
neues
Leben
einhauchen.
"
Es
sind
zu
wenig
Beschicker"
,
sagte
Oberbürgermeister
Wolfgang
Griesert
im
Finanzausschuss.
Aber
woher
sollen
neue
kommen?
Ja,
der
Vorsitzende
der
Interessengemeinschaft
Osnabrücker
Wochenmarktbeschicker,
Clemens
Wessel,
stimmt
der
Feststellung
des
Oberbürgermisters
zu:
Die
Zahl
der
Anbieter
ist
vor
allem
auf
den
Wochenmärkten
in
den
Stadtteilen
seit
Jahren
rückläufig.
Seine
Erklärung:
"
Es
gibt
die
Berufe
nicht
mehr.
Es
gibt
weniger
Bauern,
Fleischer,
Bäcker
und
Gärtner."
Sie
sind
es,
die
mit
ihren
eigenen
Produkten
einen
Markt
attraktiv
machen.
Aber
daran
lasse
sich
wenig
ändern,
sagt
Wessel.
Der
Trend
zur
industriellen
Lebensmittelproduktion
sei
halt
kaum
aufzuhalten.
Doch
Stadt
und
Marktbeschicker
hätten
andere
Möglichkeiten,
die
Märkte
zu
beleben,
sagt
Wessel:
andere
Öffnungszeiten.
Den
Markt
am
Ledenhof,
wo
wir
Wessel
am
Donnerstag
zum
Gespräch
trafen,
würde
der
Fleischer
mindestens
von
8
bis
14
Uhr
öffnen,
damit
die
Menschen
ihre
Mittagspause
zum
Einkaufen
und
Bummeln
nutzen
können.
Aktuell
schließen
die
Buden
um
13
Uhr.
Noch
besser
wäre
ein
ganztägiger
Verkauf
von
8
bis
18
Uhr.
Wessel
weiß,
dass
nicht
alle
Beschicker
damit
einverstanden
wären,
weil
sie
am
Nachmittag
andere
Märkte
im
Umkreis
ansteuern.
Wenig
Nachfolger
Der
70-
jährige
Fleischermeister
aus
Vehrte,
der
seit
1978
auf
den
Osnabrücker
Wochenmärkten
unterwegs
ist,
hat
die
Nachfolge
in
seinem
Haus
geregelt.
Seine
Tochter
will
den
Marktbetrieb
weiterführen.
Andere
haben
da
größere
Probleme,
denn
das
Marktgeschäft
ist
mit
hohem
Aufwand
verbunden.
"
Ich
bin
heute
Morgen
um
viertel
nach
drei
aufgestanden,
um
sechs
Uhr
war
ich
am
Ledenhof"
,
sagt
Wessel.
Nachher
abbauen,
nach
Hause
fahren,
sauber
machen
– "
dann
sind
wir
schon
bei
15.30
Uhr"
.
Die
geplante
Erhöhung
der
Standgebühren
um
knapp
15
Prozent
(2,
77
Euro
pro
Meter
Verkaufstand
statt
2,
41
Euro)
wirft
Wessel
nicht
um.
Wahrscheinlich
würden
die
Preise
steigen,
"
aber
da
können
wir
mit
den
Supermärkten
sowieso
nicht
mithalten"
.
Ein
Markt
lebe
von
der
Individualität,
der
Qualität,
von
Angeboten
aus
artgerechter
Tierhaltung
und
biologischem
Anbau.
Auf
diesen
Feldern
könnten
die
Märkte
noch
stärker
werden
und
die
Beschicker
mit
besserem
Service
punkten,
meint
Wessel.
Und
er
könnte
sich
auch
vorstellen,
den
Zugang
für
private
Anbieter
zu
erleichtern,
die
Produkte
aus
ihrem
Kleingarten
verkaufen
wollen.
Wessel:
"
Es
muss
ja
nicht
gleich
ein
Flohmarkt
daraus
werden."
Der
Betrieb
der
Wochenmärkte
kostet
die
Stadt
im
Jahr
grob
gerechnet
180
000
Euro.
Der
Rat
hat
2014
beschlossen,
dass
die
Gebühren
die
Kosten
zu
95,
89
Prozent
abdecken
sollen.
Nur
der
samstägliche
Markt
am
Dom
schreibt
mit
einem
Kostendeckungsgrad
von
113
Prozent
schwarze
Zahlen.
Den
niedrigsten
Deckungsgrad
mit
60
Prozent
weist
der
Markt
am
Riedenbach
auf.
CDU-
Chef
Fritz
Brickwedde
gab
in
der
Sitzung
des
Finanzausschusses
zu
bedenken,
dass
eine
Erhöhung
der
Standgebühren
den
Beschickern
der
Stadtteil-
Märkte
das
Geschäft
zusätzlich
erschweren
könnte.
Er
regte
an,
sich
vom
Gebührensystem
zu
lösen
und
mittels
einer
anderen
Abrechnung
flexibler
reagieren
–
und
vielleicht
an
anderer
Stelle
auch
Mehreinnahmen
generieren
zu
können.
Beispiel
Weihnachtsmarkt:
Die
Stadt
rechnet
über
das
Gebührenrecht
die
Kosten
ab,
verdient
aber
nichts
an
dem
hoch
lukrativen
Markt.
Ein
Vermarktungssystem
wie
bei
der
Maiwoche
könnte
der
Stadt
ein
Mittel
in
die
Hand
geben,
an
den
Gewinnen
zu
partizipieren.
Der
Finanzausschuss
gab
der
Verwaltung
einen
Doppelauftrag:
mit
den
Wochenmarktbeschickern
über
eine
Belebung
der
Stadtteilmärkte
sprechen
und
Ideen
für
eine
profitable
Vermarktung
des
Weihnachtsmarktes
entwickeln.
Reden
Sie
mit:
www.
noz.de/
lokales
Bildtext:
So
leer
ist
der
Wochenmarkt
zwischen
Katharinenkirche
und
dem
Ledenhof
nicht
immer.
Das
Bild
entstand
gestern
Vormittag.
Aber
in
den
Stadtteilen
leiden
die
Märkte
unter
der
sinkenden
Zahl
von
Anbietern.
Foto:
Stefanie
Hiekmann
Kommentar
Kulturgut
Allen
Pessimisten
sei
gesagt:
Der
Wochenmarkt
ist
ein
Kulturgut
und
wird
städtisches
Leben
auch
in
Zukunft
bereichern.
Diesen
Ort
der
Genüsse
und
der
Kommunikation
kann
das
Internet
nicht
ersetzen.
Allerdings:
Es
wird
eine
Konzentration
auf
wenige
Hotspots
geben.
Der
Rückgang
der
Beschickerzahl
ist
unübersehbar.
An
der
Ebertallee
beispielsweise
ist
deren
Zahl
binnen
eines
Jahres
von
36
auf
30
zurückgegangen.
Irgendwann
wird
sich
die
Spirale
weiter
in
Bewegung
setzen:
weniger
Buden,
weniger
Kunden.
Darüber
hinaus
haben
die
Wochenmärkte
ein
Zeitproblem.
Sie
sind
geöffnet,
wenn
die
Kundschaft
arbeitet.
Warum
ist
samstags
der
Domhof
wohl
so
voll?
Na
klar,
weil
die
Menschen
Zeit
haben.
Die
Konzentration
auf
weniger
Märkte
mit
größerem
Angebot
und
längeren
Öffnungszeiten
wäre
kein
Drama,
sondern
eine
Stärkung
des
Kulturguts.
Autor:
Wilfried Hinrichs