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1.
Erscheinungsdatum:
14.01.2016
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Vorzeige-Karussell ist in Gefahr
Zwischenüberschrift:
Telsemeyers Hilferuf: Schmuckstück des Weihnachtsmarktes braucht zu viel Pflege
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Das
Schmuckstück
des
Osnabrücker
Weihnachtsmarktes
ist
bedroht:
Das
historische
Karussell
der
Familie
Telsemeyer
ist
nur
mit
hohem
Aufwand
zu
erhalten,
was
Senior
Ewald
Telsemeyer
vor
immer
größere
Probleme
stellt.
Die
SPD
macht
das
Karussell
jetzt
zum
politischen
Thema.
Seit
über
100
Jahren
ist
das
Telsemeyer′sche
Karussell
Mittelpunkt
der
Osnabrücker
Märkte.
Etwa
um
das
Jahr
1910
fuhren
zum
ersten
Mal
Kinder
mit
den
Gondeln
oder
ritten
auf
den
Pferdchen.
Seit
1977
hat
es
einen
festen
Standort
auf
dem
Weihnachtsmarkt.
Direkt
vor
dem
Rathaus
ist
es
einer
der
zentralen
Anlaufpunkte.
Die
Familie
Telsemeyer,
in
deren
Besitz
sich
das
historische
Fahrgeschäft
seit
1921
befindet,
sieht
diese
Tradition
für
die
Zukunft
bedroht.
Das
winterliche
Wetter
setzt
der
alten
Technik
zu,
und
die
Restaurationsarbeiten
werden
von
Jahr
zu
Jahr
aufwendiger
und
kostenintensiver.
Bislang
hat
Ewald
Telsemeyer
diese
Aufgaben
selbst
geschultert.
Viele
Teile
des
Antriebs
aus
den
30er-
Jahren
haben
ihre
Macken,
die
er
größtenteils
selbst
behebt.
"
400
bis
500
Stunden
investiere
ich
etwa
pro
Jahr
in
die
Restaurierung
der
Technik
und
der
Figuren"
,
so
Telsemeyer.
"
Das
ist
für
mich
auch
ein
Hobby."
Mittlerweile
sei
er
jedoch
61
Jahre
alt,
und
selbst
wenn
er
noch
einige
Jahre
arbeiten
könne
und
wolle,
müsse
langsam
eine
Lösung
für
die
Zukunft
gefunden
werden.
SPD-
Antrag
Die
Familie
kann
die
Tradition
nicht
mit
dem
gleichen
Einsatz
fortführen.
"
Die
Kinder
können
sich
nicht
so
um
das
Karussell
kümmern"
,
berichtet
der
Schausteller.
"
Die
haben
sich
beruflich
anders
orientiert."
Dennoch
wolle
niemand
das
Karussell
verkaufen:
"
Das
gehört
für
uns
zur
Familie."
Mit
einem
Antrag
im
Kulturausschuss
will
die
SPD-
Ratsfraktion
nun
prüfen
lassen,
inwieweit
die
Stadt
beim
Erhalt
des
alten
Karussells
helfen
kann.
"
Es
besteht
die
Gefahr,
dass
die
Stadt
und
der
Weihnachtsmarkt
einen
echten
Hingucker
verlieren"
,
sagt
Dirk
Koentopp,
kulturpolitischer
Sprecher
der
Fraktion.
"
Wir
müssen
einfach
Möglichkeiten
suchen,
das
Karussell
zu
erhalten."
Die
Verwaltung
soll
laut
dem
Antrag,
der
in
der
Sitzung
am
21.
Januar
beraten
wird,
nun
Ideen
erarbeiten,
wie
das
Karussell
für
die
Stadt
Osnabrück
dauerhaft
zu
sichern
wäre.
Hierbei
sollen
auch
unkonventionelle
Nutzungsszenarien
wie
eine
ständige
Nutzungsmöglichkeit
an
einem
wettergeschützten
Standort
in
Betracht
gezogen
werden.
"
Vielleicht
kann
man
auch
außerhalb
des
Weihnachtsmarktes
Einnahmen
generieren"
,
gibt
Koentopp
zu
bedenken.
Ein
Ausstellungskonzept,
wie
es
beispielsweise
vor
einigen
Jahren
im
Museum
Industriekultur
umgesetzt
wurde,
könnte
nach
Meinung
des
Schaustellers
wie
auch
des
Politikers
eine
Idee
sein.
Laut
Telsemeyer
würde
schon
ein
Wetterschutz
sehr
viel
bringen.
Ein
großes
Zeltdach,
wie
es
in
diesem
Jahr
beim
Weihnachtsmarkt
am
Neumarkt
zum
Einsatz
kam,
würde
die
historischen
Figuren
vor
dem
Winter
schützen.
Regionale
Partner
Für
solche
Ideen
kann
sich
Koentopp
durchaus
auch
Kooperationen
mit
regionalen
Partnern
wie
den
Stadtwerken,
der
Osnabrücker
Bürgerstiftung
oder
der
Sparkassenstiftung
vorstellen.
Inoffizielle
Kontakte
in
dieser
Richtung
bestehen
laut
seiner
Aussage
bereits.
"
Wir
haben
da
natürlich
schon
mal
nachgefragt"
,
bestätigt
er.
Die
genauen
Ideen
solle
jetzt
die
Verwaltung
ausarbeiten.
Zugleich
soll
geklärt
werden,
ob
es
unter
steuerlichen
oder
anderen
Aspekten
sinnvoll
sein
kann,
das
Karussell
in
eine
eigene
Stiftung
zu
überführen.
Für
Telsemeyer
sind
verschiedene
Optionen
denkbar.
Wichtig
ist
dem
Schausteller
nur,
dass
sein
Karussell
eine
Zukunft
hat
und
nicht
in
einigen
Jahren
zusammen
mit
ihm
in
den
Ruhestand
gehen
muss.
Sie
auch?
Erzählen
Sie
von
Ihren
Erlebnissen
mit
dem
alten
Karussell:
www.noz.de/
lokales
Bildtexte:
Was
wäre
der
Osnabrücker
Weihnachtsmarkt
ohne
das
historische,
über
100
Jahre
alte
Karussell
der
Familie
Telsemeyer?
Familientradition
am
Karussell:
Bereits
mit
4
Jahren
durfte
der
heutige
Eigentümer
Ewald
Telsemeyer
beim
Waschtag
mithelfen.
Albert
und
Gerda
Telsemeyer
betrieben
das
Karussell
in
den
40er
Jahren.
Das
Foto
entstand
1943.
Fotos:
Jörg
Martens,
Telsemeyer
Kommentar
Einsatz
nach
dem
Vorbild
der
Solara
Rettet
das
Karussell!
Ewald
Telsemeyers
Notruf
ist
nicht
ins
Leere
gegangen.
Die
SPD
hat
das
Thema
aufgegriffen,
und
es
ist
undenkbar,
dass
dieses
wunderschöne
Kleinod
nicht
für
Osnabrück
und
den
Weihnachtsmarkt
erhalten
bleibt.
Erinnert
sei
an
die
Solara-
Skulptur,
die
1999
vor
allem
auf
Betreiben
von
Kindern
für
Osnabrück
gekauft
wurde.
Aus
der
Idee
der
Kinder
entwickelte
sich
damals
eine
Bürgerinitiative.
Drei
Viertel
der
Kaufsumme
brachten
tatsächlich
Sponsoren
auf,
den
Rest
zahlte
die
Stadt
dazu.
Diesmal
dürften
sich
nicht
nur
Kinder,
sondern
alle,
die
mal
als
Kind
auf
dem
Karussell
gesessen
haben,
für
das
historische
Gefährt
einsetzen.
Und
auch
Erwachsene
drehen
auf
dem
alten
Kindertraum
gerne
ihre
Runden.
Im
Standesamt
Osnabrück
geben
sich
jedes
Jahr
im
Dezember
viele
Paare
das
Ja-
Wort
und
steigen
für
die
Fahrt
ins
gemeinsame
Leben
auf
das
Karussell.
Es
gibt
in
Osnabrück
genügend
Stiftungen
und
findige
Menschen,
die
sich
für
den
Erhalt
dieses
Weihnachtsmarkt-
Wahrzeichens
einsetzen
werden.
Und
vielleicht
können
sich
auch
die
Schausteller
selbst
daran
beteiligen.
Das
Pfand
der
beliebten
Glühweintasse
könnte
in
diesem
Jahr
durchaus
etwas
erhöht
werden,
damit
der
Erlös
dazu
beiträgt,
den
Betrieb
des
Schmuckstücks
dauerhaft
zu
sichern.
Mit
Salzwasser
Das
historische
"
Hänge-
Bodenkarussell"
wird
mit
einem
sogenannten
"
Salzwasseranlasser"
gesteuert.
Eine
alte,
aber
bewährte
Technik,
die
ein
sanftes
und
stufenloses
Anfahren
ermöglicht.
An
einem
Mast
im
Zentrum
des
Karussells
befindet
sich
die
drehbare
Dachkonstruktion,
an
der
wiederum
der
drehbare
Boden
hängt.
Für
den
Anschwung
sorgt
der
hier
befindliche
Elektromotor,
der
über
ein
Salzwasserbecken
gestartet
wird.
Ein
Deckel
mit
drei
flossenähnlichen
Elektroden
wird
dafür
in
den
Eimer
gelassen,
wodurch
sich
der
Stromkreis
schließt.
Über
die
Salz-
Ionen
wird
der
Strom
zu
den
Elektroden
geleitet.
Mit
dem
Salzgehalt
steigt
auch
die
elektrische
Leitfähigkeit
des
Wassers.
Je
tiefer
diese
ins
Wasser
eingetaucht
werden,
desto
schneller
dreht
sich
das
Rondell.
Sieben
Umdrehungen
pro
Minute
schafft
das
Karussell,
aber
mit
nur
dreieinhalb
bis
vier
wird
tatsächlich
gefahren.
Das
historische
Karussell
besteht
weitestgehend
aus
Originalteilen.
Anfangs
wurde
das
Gefährt
durch
Pferdekraft
bewegt.
Autor:
Robert Schäfer, Ulrike Schmidt, dah