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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Leserbrief
Zwischenüberschrift:
Keine Stadt tut so wenig für ihre Künstler
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Zum Artikel " Einbußen für die Osnabrücker Kunstszene Jahresprogramme 2016: Performances in der Kunsthalle Nur eine Schau im Felix-Nussbaum-Haus" (Ausgabe vom 22. Dezember).
" Osnabrück vergrößert das schon existierende gravierende Defizit in der Förderung der bildenden Künstler. Die Entscheidung von Oberbürgermeister Griesert und der Politik, die Stadtgalerie zu schließen und nur einen geringeren Teil der bisher für die Stadtgalerie verfügbaren Mittel 14 800 Euro auf Antrag für künstlerische Vorhaben zu vergeben, macht Strategiedefizite in Kulturpolitik und Stadtentwicklungspolitik deutlich. Zur Situation:
Osnabrück ist eine Kulturstadt und bekennt sich in seinen Zielen zur Bedeutung der Kultur für die Stadtentwicklung.
Der Studiengang Kunst/ Kunstpädagogik bringt immer wieder interessante junge Künstlerinnen und Künstler hervor. Es gibt viele qualifizierte Künstlerinnen und Künstler in der Region.
Das überregional interessante Profil der Kunsthalle konzentriert sich auf die Präsentation künstlerischer Prozesse. Es lässt kaum Raum für die Präsentation von Kunstwerken der regionalen Künstler.
Es gibt kaum Mittel für öffentliche Kunstankäufe und die Einbeziehung von Künstlern in öffentliche Baumaßnahmen.
Es gibt ab 2016 keinen öffentlich geförderten Ausstellungsraum für die regionalen Künstler in Osnabrück.
Berlin hat eine starke Sogwirkung für Kreative, die der Stadt verloren gehen.
Mir ist keine Stadt unserer Größenordnung bekannt, die für ihre bildenden Künstler so wenig tut wie Osnabrück. Das Fehlen öffentlicher Ausstellungsmöglichkeiten für regionales Kunstschaffen ist ein unverständliches kulturpolitisches Infrastrukturdefizit, das die Attraktivität und Lebensqualität der ' Kulturstadt' beschädigt. Dass Künstler sich in Zukunft bei der Kulturverwaltung um Fördermittel bewerben müssen, ist angesichts der kuratorischen Kompetenzen in der Osnabrücker Künstlerszene nicht sinnvoll.
Die Mitglieder von TOP.OS e. V. und des BBK-Kunstquartiers haben durch viele Ausstellungsprojekte bewiesen, dass sie Konzeption und Organisation von Ausstellungsprojekten sehr gut und mit Qualität bewältigen. Dazu bedarf es keiner Kulturverwaltung. Ihre Arbeitskapazitäten können besser für andere Aufgaben eingesetzt werden. Eine gute Lösung der Probleme mit Vorteilen für Kultur und Stadtentwicklung ist mit wenig zusätzlichem Geld realisierbar. TOP.OS e. V. hat die besondere Möglichkeit, in der Hase straße in attraktiven Räumen eine große, selbst organisierte Kunstgalerie mit 350 Quadratmeter Fläche einzurichten.
Dazu benötigt der Verein einen städtischen Zuschuss von 15 000 Euro. Damit würde eine auch im überregionalen Vergleich sehr attraktive Kunstgalerie entstehen, die ein besonderer auch überregionaler Anziehungspunkt für Künstler, Kunstsammler und Kunstinteressierte würde. Die vielfältigen Ausstellungsprojekte würden entstehen, ohne dass städtische Arbeitskapazitäten eingesetzt werden müssen.
Auch der BBK sollte für selbstverantwortete Ausstellungsprojekte eine Jahresförderung zum Beispiel von 5000 Euro erhalten. Im städtischen Haushalt würde durch die Kündigung des Mietvertrages für die Stadtgalerie trotzdem eine deutliche Einsparung entstehen. Die Beschützenden Werkstätten sollten dem Stadtgaleriecafé ´ ein neues Profil regionales Kunsthandwerk geben. Flächen könnten an Kunsthandwerker vermietet werden, und Kunsthandwerk könnte in Regie der Beschützenden Werkstätten verkauft werden. Für das Heger-Tor-Viertel wäre ein solches Angebot attraktiver als die zeitgenössische Kunst."
Reinhart Richter
Osnabrück
Bildtext:
Das Stadtgalerie-Café in der Altstadt steht vor der Schließung.
Foto:
Archiv/ Jörn Martens
Autor:
Reinhart Richter


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