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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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aus Zeitung:
Überschrift:
Weniger Umsatz an den Buden
 
Auch ohne Glühweinwetter zufrieden
Zwischenüberschrift:
Bilanz des Osnabrücker Weihnachtsmarktes – Leichter Umsatzrückgang – Projekt Winterdorf "gelungen"
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück. Einen Tag vor dem Ende des Osna brücker Weihnachtsmarktes am heutigen Dienstag haben die Veranstalter eine durchweg positive Bilanz gezogen. Allerdings war es für neue Rekorde zu warm und zu nass. Das macht sich auch am leicht gesunkenen Umsatz bemerkbar. Aufgrund der hohen Temperaturen habe es für Glühwein und andere Heißgetränke keine riesengroße Nachfrage gegeben. Als gelungen bezeichneten die Veranstalter das Winterdorf auf dem Neumarkt, das in diesem Jahr als Pilotprojekt erstmals angeboten wurde. Eine verlässliche Größe sind die Touristen, die im Advent zum Weihnachtsmarkt nach Osnabrück kommen. Allein 1300 Reisebusse haben die Friedensstadt angesteuert einige sogar aus Frankreich, England und Spanien, wie das Stadtmarketing OMT mitteilt.

Osnabrück. Nach vier Wochen geht an diesem Dienstag ein gänzlich frostfreier Osnabrücker Weihnachtsmarkt zu Ende. Der Besucherandrang war zwar ähnlich groß wie in den Vorjahren. Das frühlingshafte Wetter allerdings hat die Geschäfte etwas eingetrübt.

Insgesamt zogen die Verantwortlichen und Akteure am Montag eine positive Bilanz. " Trotz wenig winterlicher Temperaturen herrschte eine schöne und friedliche Atmosphäre. Es gab keine kritischen Vorkommnisse, was sicherlich auch an der guten Vernetzung zwischen Stadt und Standbetreibern lag", sagte Sandra Solf, Leiterin des städtischen Fachbereichs Bürger und Ordnung.

Zufrieden äußerte sich auch Schaustellerchef Bernhard Kracke junior, obwohl der Umsatz an den Buden im Vergleich zum Vorjahr um etwa zehn Prozent zurückgegangen sei: " Grund dafür ist eindeutig das Wetter, das zu regnerisch und für einen Dezember viel zu warm war." Die durchschnittliche Tageshöchsttemperatur betrug an den bisher 27 Weihnachtsmarkttagen 10 Grad, in der Spitze waren es fast 15 Grad am 17. Dezember, tagsüber fiel das Quecksilber nicht unter 6 Grad. Angesichts dieser Witterung fanden Glühwein und andere Heißgetränke keinen reißenden Absatz.

Wirtschaftsfaktor

Das Stadtmarketing OMT wies darauf hin, dass der Weihnachtsmarkt ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Stadt sei. Das machen die Marketing- und Tourismus-Experten vor allem an der steigenden Zahl an Tagesgästen und Busreisegruppen fest, die aufgrund längerer Vorplanung unabhängig vom Wetter kommen. Seit dem 25. November seien etwa 1300 Reisebusse zum Weihnachtsmarkt nach Osnabrück gekommen davon rund 400 allein aus den Niederlanden, weitere Busse aus Belgien, Frankreich, Spanien und England. " Die Reiseveranstalter kommen gerne nach Osnabrück, da sie hier zentral und kostenlos parken können und der Weihnachtsmarkt bei den Gästen sehr beliebt ist", so Diana Riepenhoff von der Osnabrück-Marketing und Tourismus GmbH.

Das Stadtmarketing machte keine Angaben dazu, wie viele Besucher insgesamt zum Weihnachtsmarkt gekommen sind. In den Vorjahren wurde als Zahl regelmäßig 600 000 kommuniziert. Das sei auch für 2015 eine realistische Größe, hieß es auf Nachfrage, zumal das Winterdorf auf dem Neumarkt als neues Angebot hinzugekommen sei. Dieses Pilotprojekt bezeichneten die Verantwortlichen als gelungen. Betreiber Christoph Sierp zeigte sich insgesamt sehr zufrieden: " Wir sind stolz darauf, was wir in der Kürze der Zeit an dem kleinen Standort auf die Beine gestellt haben. Das bestätigen uns auch die Besucher." Zu 80 Prozent seien es sicherlich Osnabrücker gewesen, die sich über die neue Alternative zum Historischen Weihnachtsmarkt gefreut hätten, vermutet der Gastronom.

Ob es 2016 erneut ein Winterdorf auf dem Neumarkt geben wird, ist derzeit noch offen. Möglicherweise wird es nach der erfolgreichen Testphase in diesem Jahr dann eine offizielle Ausschreibung geben.

Zufrieden mit dem Verlauf des Weihnachtsmarktes äußerte sich auch die Osnabrücker Polizei. Es habe seit dem 25. November lediglich 16 Taschendiebstähle gegeben, wobei die Taten in der Großen Straße in diese Berechnung mit eingeflossen seien. " Wir sind sehr froh, dass so wenig passiert ist", sagte Sprecherin Anke Hamker. Vereinzelt ist auch auf dem Osnabrücker Weihnachtsmarkt Falschgeld aufgetaucht, und zwar zehn gefälschte 20- und 50-Euro-Scheine.

Glastassen ein Renner

Sehr viele Weihnachtsmarktbesucher haben in diesem Jahr für 2 Euro Pfandgeld ein ganz besonderes Erinnerungsstück mit nach Hause genommen. Die satinierten Glastassen mit der historischen Stadtsilhouette waren auf Anhieb sehr beliebt. Insgesamt wurden 30 000 Stück davon in Umlauf gebracht; und am letzten Wochenende waren sie so gut wie vergriffen. Nach Einschätzung des Schaustellerverbandes sind die Tassen eine " tolle Werbung" für den Weihnachtsmarkt.

Der Weihnachtsmarkt endet heute um 21 Uhr. Im nächsten Jahr findet er vom 25. November bis 22. Dezember statt.

Weihnachtsmarkt 2015: Fotos und Berichte auf www.noz.de/ weihnachten

Kommentar
Zu warm und zu nass

Der Osnabrücker Weihnachtsmarkt 2015 hat weniger Gäste angelockt als erhofft. Dass die Verantwortlichen dennoch zufrieden sind, liegt vor allem daran, dass sie auf die wichtigsten Gründe für das Fernbleiben der Besucher wenig bis gar keinen Einfluss haben: Terrorangst und Wetter.

War die örtliche Anschlagsgefahr nach Einschätzung der Polizei auch verschwindend gering, so dürfte unter dem frischen Eindruck der Ereignisse von Paris und Hannover doch gerade zu Beginn des adventlichen Spektakels wohl so manchem Gast die Lust auf Glühwein in der City vergangen sein. Ein Phänomen, das übrigens Weihnachtsmarkt-Veranstalter landauf, landab beklagten.

Vor allem aber hielten die durchgängig milden Temperaturen viele Besucher von einer Stippvisite in einem der drei Hüttendörfer ab. Wenn dann auch noch der eine oder andere Regenguss die spontanen Pläne durchkreuzt, haben es die Anbieter auf einer Veranstaltung, die in erster Linie von Weihnachtsstimmung lebt, eben schwer.

Umso erfreulicher, dass dank gezielter Werbung wenigstens die Touristen eine verlässliche Größe darstellen. Von vielen Einheimischen mit Argwohn betrachtet, sind es nämlich zu einem wachsenden Anteil sie, die für Umsatz sorgen.
Autor:
Holger Jansing


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