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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Grundschüler spenden 100 Euro und 43 Cent
Zwischenüberschrift:
Bescherung am Flüchtlingshaus an Heiligabend durch drei Viertklässler
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Vor drei Monaten kamen Til Schweiger und Thomas D. An Heiligabend kamen Erik, Joschka und Lennart. Die drei Viertklässler hatten in ihrer Schule Geld für Flüchtlinge gesammelt und übergaben am Donnerstag, kurz vor ihrer eigenen Bescherung, 100, 43 Euro an das Flüchtlingshaus. Die Idee, Geld zu sammeln, hatten die drei Jungs, als sie von den Terrorattentaten in Paris in der Zeitung lasen.

Zwei Wochen lang hatten Erik, Joschka, Lennart und ihre Mitschüler die Zeitung im Zuge des " Klasse"- Projekts der NOZ in die Diesterwegschule geliefert bekommen. Was sie lasen, fanden sie nicht immer lustig. Aber sie fanden einen Weg, die schlechten Nachrichten in gute umzuwandeln. Als sie von den Mordanschlägen in Paris in der Zeitung lasen, wollten die drei Jungs aus Gretesch und Lüstringen etwas Gutes tun. " Erst hatten wir die Idee, etwas für Paris zu spenden", erzählt Lennart (9). " Aber Paris hat ja schon genug Geld", ergänzt Erik (10). Also kamen sie auf Flüchtlinge. " Die brauchen das Geld", meinte Joschka (9).

Im Keller von Eriks Elternhaus brüteten die drei ihren Plan aus ohne Hilfe der Eltern, wie Eriks Mutter Ulrike Westendorf betont. Die Eltern zumindest die Mütter waren aber Teil des Plans der drei Wohltäter. Sie sollten Kuchen backen. Den verkauften Lennart, Erik und Joschka an die anderen Grundschüler. Der Kuchen ging weg wie warme Semmeln. " Innerhalb einer Pause haben wir alles verkauft und 100 Euro eingenommen", berichtet Erik. " Und 43 Cent", ergänzt Lennart.

An Heiligabend kamen Erik, Joschka und Lennart dann mit ihren Eltern zum Flüchtlingshaus am Natruper Holz. Dort leben momentan 150 Menschen aus Syrien, dem Sudan, Afghanistan, Algerien, der Elfenbeinküste, der Ukraine und Georgien. " Die meisten kommen aus Kriegsgebieten", erklärt Semra Planincic von der Diakonie den Jungs. Vor drei Wochen seien es noch 500 Menschen gewesen, die in dem ehemaligen Bundeswehrkrankenhaus lebten. Viele von ihnen wurden aber auf Gemeinden in Niedersachsen verteilt, so Planincic.

Das Geld der Jungs werde für den Kinderbereich genutzt, sagt die Sozialarbeiterin Birgit Feige. Aktuell leben nur 20 Kinder im Flüchtlingshaus. Aber die Zahl kann sich auch wieder schnell ändern. Dass Osnabrücker direkt Geld für das Flüchtlingshaus spendeten, sei eher die Ausnahme, so Feige. " Meistens wird Kleidung gespendet." Momentan werden noch Winterjacken in den Größen S bis L und Koffer gebraucht, sagt Feige.

Bildtext:

Ihr Säckchen mit 100, 43 Euro übergaben Erik, Joschka und Lennart an Heiligabend der Sozialarbeiterin Birgit Feige vom Flüchtlingshaus. Die Kinder hatten das Geld selbst gesammelt.

Foto:

Jörn Martens
Autor:
Thomas Wübker


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