User Online: 2 |
Timeout: 00:35Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO-Archiv
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Orte in Osnabrück
Themen zu Umwelt und Nachhaltigkeit
AkteurInnen
Bildung
Auswahllisten für wichtige Themen (im Aufbau)
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
28.12.2015
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Was bedeuten die "Durilit"-Schilder?
Zwischenüberschrift:
Messing-Plättchen werben für ein lange eingestelltes Qualitätsprodukt vom Piesberg
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Nein,
es
sind
natürlich
keine
Stolpersteine,
die
den
Passanten
innehalten
lassen
und
an
ein
Opfer
des
Nazi-
Regimes
erinnern
wollen.
Was
aber
bedeuten
die
in
einige
Gehwegplatten
im
Stadtgebiet
eingelassenen
Schilder
mit
der
Aufschrift
"
Durilit"
?
So
wie
die
Stolpersteine
sind
die
"
Durilit"
-
Plättchen
zwar
auch
aus
Messing,
tragen
aber
eine
deutlich
schlichtere
Botschaft.
Die
Bodenplatte
soll
uns
sagen:
"
Ich
bin
im
Durilit-
Werk
der
Piesberger
Steinindustrie
hergestellt
worden.
Wer
mehr
über
Bezugsquellen
erfahren
möchte,
sollte
die
Rufnummer
Osnabrück
4381
wählen."
Wer
heute
diese
Nummer
wählt,
hört
nur
ein
leises
Hintergrundrauschen,
sonst
nichts.
Vierstellige
Telefonnummern
sind
seit
den
1960er-
Jahren
out.
Das
Schild
lässt
daher
auf
ein
Herstellungsdatum
schließen,
das
mindestens
50
Jahre
zurückliegt.
Auch
die
altbackene
Bezeichnung
"
Ruf"
statt
"
Telefon"
deutet
in
die
Richtung.
Wenn
die
Gehwegplatte
aber
noch
intakt
und
das
Schild
noch
lesbar
ist,
dürfen
wir
das
als
Nachweis
einer
langlebigen
Produktqualität
werten.
Nichts
anderes
sagt
im
Übrigen
der
Produktname
aus,
der
die
Wortstämme
"
durus"
(lateinisch
für
"
hart"
)
und
"
lithos"
(griechisch
für
"
Stein"
)
enthält.
Bereits
1902
hatte
der
damalige
Betreiber
des
Steinbruchs,
der
Georgs-
Marien-
Bergwerks-
und
Hütten-
Verein
(GMHBV)
,
eine
Zementwarenproduktion
eingerichtet.
Hauptprodukte
waren
neben
Trottoirplatten
insbesondere
Kanalrohre
und
Brunnenringe.
Durilit
ist
eine
eingetragene
Handelsmarke,
die
der
Klöckner-
Konzern
weiterführte,
als
er
1924
den
Steinbruch
übernahm.
Nach
dem
Krieg
lagerte
Klöckner
die
Fertigwarenherstellung
in
eine
eigene
Firma
aus,
die
Klöckner
Durilit
GmbH.
Durilit-
Beton
ist
das
Ergebnis
eines
Herstellungsverfahrens,
bei
dem
die
in
der
Steinbrecheranlage
anfallenden
Materialabfälle,
die
dann
nochmals
vermahlenen
Brechsande,
unter
Zementbeigabe
verpresst
werden.
Da
der
Piesberger
Karbonquarzit
ein
besonders
hartes
Gestein
ist,
haben
auch
die
aus
den
Brechsanden
hergestellten
Produkte
ausgezeichnete
Festigkeitswerte.
Nach
Auskunft
des
Direktors
des
Osnabrücker
Museums
Industriekultur,
Rolf
Spilker,
sind
Durilit-
Produkte
nur
in
Osnabrück
hergestellt
worden
und
an
keinem
anderen
Standort
der
Klöckner-
Unternehmensgruppe
–
eben
wegen
der
einzigartigen
Festigkeit
des
hier
anstehenden
Gesteins.
Als
ab
den
1960er-
Jahren
für
immer
mehr
Autos
preisgünstige
Behausungen
gefragt
waren,
wurden
Durilit-
Fertiggaragen
zum
Verkaufsschlager.
Das
wohl
bekannteste
Bauwerk
aus
Durilit-
Formsteinen
ist
der
Haarmannsbrunnen.
1991
trennte
sich
Klöckner
im
Gefolge
der
großen
konzerninternen
Turbulenzen
vom
Steinbruch
und
vom
Fertigteilwerk.
Der
neue
Pächter,
die
Piesberger
Steinindustrie
GmbH
als
Tochterbetrieb
der
Readymix-
Gruppe,
führte
das
Betonwerk
nicht
fort,
ebenso
wenig
die
Cemex
Kies
&
Splitt
GmbH,
die
den
Steinbruch
vor
einigen
Jahren
von
Readymix
übernahm.
Die
Durilit-
Herstellung
ist
also
Geschichte.
Aber
die
Produkte
leben
dank
ihrer
Festigkeitseigenschaften
noch
lange
fort.
Einige
Gebäude
des
ehemaligen
Betonwerks
auch.
Das
Museum
Industriekultur
nutzt
sie
heute
als
Depot.
Bildtext:
Durilit-
Schild
in
einer
Gehwegplatte.
Foto:
Christoph
Bertels
Der
Lagerplatz
für
Kanalrohre
aus
Durilit-
Beton
am
Piesberg,
um
1930.
Im
Hintergrund:
Gebäude
am
ehemaligen
Zechenbahnhof
wie
die
"
Kohlenwäsche"
(höchstes
Gebäude)
und
das
heute
für
Sonderausstellungen
des
Museums
Industriekultur
genutzte
Magazin.
Foto:
Archiv
Museum
Industriekultur
Autor:
Joachim Dierks