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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Weg frei für weiteres Studentenwohnheim
Zwischenüberschrift:
Grundstückstausch ermöglicht Neubau am Wissenschaftspark – Albert Einstein steht Pate
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück. Am Wohn- und Wissenschaftspark in Osnabrück soll ein Studentenwohnheim mit mindestens 80 Wohnungen gebaut werden. Die Stadt stellt dafür ein 3500 Quadratmeter großes Grundstück auf dem Westerberg bereit. Bis Mitte April wird nun im Bieterverfahren ein Investor gesucht.

Das Grundstück für das " Albert-Einstein-Studentenwohnheim", wie es verwaltungsintern genannt wird, befindet sich in einem Mischgebiet auf dem Gelände der früheren Scharnhorstkaserne, genauer an der Ecke Friedrich-Janssen-Straße/ Albert-Einstein-Straße. Die Stadt hat es im Zuge eines Tauschgeschäfts von der Wohnpark Scharnhorst GmbH erhalten, einer Tochterfirma der Münchener Beteiligungsgesellschaft Scopus Capital. Diese bekommt dafür im Gegenzug ein benachbartes Areal, das ursprünglich für den Neubau des Studentenwohnheims reserviert war.

" Eine klassische Win-win-Situation", sagt Finanzvorstand Thomas Fillep auf Nachfrage unserer Redaktion zu dem frisch eingefädelten Deal, dem Ende 2014 ein monatelanger politischer Streit vorausgegangen war. Das neue Grundstück sei 700 Quadratmeter größer und biete damit Platz für 20 Wohnungen mehr. Zudem liege es " in zweiter Reihe ruhiger". Der private Tauschpartner hingegen, der auf seiner Fläche Gewerbe ansiedeln müsse, profitiere bei der Vermarktung von einer besseren Anbindung an die Sedanstraße.

Laut Ausschreibung hat das neue Wohnheim-Grundstück einen Wert von 560 000 Euro. Zwar habe die Stadt wegen des Größenunterschieds zum alten einen " kleinen Ausgleich" an den bisherigen Eigentümer zahlen müssen, sagte Kämmerer Fillep. Preisdifferenzen seien jedoch mit offenen Forderungen gegenüber der Wohnpark Scharnhorst GmbH verrechnet worden. " Wir haben wertgleich getauscht."

Bestes Gesamtpaket

Um einen Investor für das neue Studentenwohnheim am Wohn- und Wissenschaftspark zu finden, wurde über die Osnabrücker Beteiligungs- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft OBG die Albert-Einstein-Studentenwohnheim GmbH gegründet. Sie soll nun meistbietend verkauft werden inklusive Baugrundstück und Stammkapital von 25 000 Euro. Als Käufer kommen Bieter infrage, die Erfahrung im Bau von Wohnanlagen nachweisen können, idealerweise sogar im Bau und Betrieb von Studentenwohnheimen.

Wie beim Landwehrviertel, dem größten Osnabrücker Baugebiet der letzten 25 Jahre, wählt die OBG für die Vergabe das Mittel der Konzeptausschreibung. Dabei wird jenem Angebot der Zuschlag erteilt, welches den wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Anforderungen am meisten genügt. " Ein gutes Verfahren, um das beste Gesamtpaket zu ermitteln", erklärt OBG-Geschäftsführer Fillep.

Oberstes Ziel sei es, " bezahlbaren Wohnraum" für Studenten von Hochschule und Universität Osnabrück zu schaffen und dies in einer " guten städtebaulichen Qualität", wie es in der Ausschreibung heißt. Konkret gefordert ist den Angaben zufolge ein maximal viergeschossiges, barrierefreies Gebäude (mutmaßlich im Passivhausstandard) mit mindestens 80 Wohneinheiten und einer monatlichen Kaltmiete von 8, 50 Euro pro Quadratmeter.

Akzent setzen

Optisch soll sich das Studentenwohnheim " harmonisch in die Umgebungsbebauung einfügen", zugleich aber " einen eigenen Akzent setzen". Zum Hintergrund: In Nachbarschaft befindet sich die Apartmenthaus-Anlage Westend mit 156 noblen Mietwohnungen, außerdem eine Großkanzlei sowie das von Scopus Capital errichtete Careo Westerberg, ein serviceorientiertes Wohnkonzept für alle Generationen.

Darüber hinaus stellt die OBG Bedingungen an die Gestaltung der Frei- und Stellflächen. So wird etwa pro Wohnheimplatz mindestens ein überdachter Fahrradstellplatz verlangt, pro fünf Wohnheimplätze ein Pkw-Stellplatz. Eine Tiefgarage könne die Bruttogeschossfläche auf 5250 Quadratmeter erhöhen, heißt es.

Die Zweckbindung als Studentenwohnheim wird für 30 Jahre festgelegt. Zudem sichert sich die Stadt Osnabrück langfristige Kaufrechte. Bieter haben bis 15. Februar Gelegenheit, die Ausschreibungsunterlagen bei der Osnabrücker Wirtschaftsförderung (WFO) anzufordern. Bis 18. April müssen die Bewerbungen bei der Stadt eingereicht werden.

Bildtext:

Schnee von gestern ist der Vergabestreit um ein Grundstück am Wissenschaftspark, auf dem die Stadt Osnabrück ein Studentenwohnheim errichten lassen will. Nach einem Flächentausch kann der Neubau an der Ecke Friedrich-Janssen-Straße/

Albert-Einstein-Straße sogar größer ausfallen als gedacht.

Foto:

Jörn Martens

Kommentartext:

Relativ

Die Stadt Osnabrück will am Wissenschaftspark ein Studentenwohnheim bauen lassen, das ihren Vorstellungen von modernem und zugleich preiswertem Wohnen in Toplage entspricht. Mit der Konzeptausschreibung hat sie den Rahmen eng gesteckt, dabei die Messlatte für Bieter hochgelegt und die Erwartungen der künftigen Mieter, Nachbarn sowie aller Bürger nach ganz oben geschraubt.

Doch auch wenn der Arbeitstitel Albert-Einstein-Wohnheim anderes suggeriert: In Lichtgeschwindigkeit wurde dieses Vorhaben wirklich nicht umgesetzt. Stattdessen verpuffte viel Energie bei einem massigen Profilierungsstreit im Rat zwischen Rot-Grün und dem von der CDU flankierten Oberbürgermeister, ohne dass daraufhin am Westerberg irgendein geeigneter Raum zeitnah von Bauarbeitern gekrümmt worden wäre. Nun dürfte das Wohnheim eingedenk aller Fristen wohl kaum vor dem Wintersemester 2018/ 19 eröffnen.

Zum Glück hat sich in der Zwischenzeit ein Grundstückstausch ergeben, der einen größeren Neubau erlaubt, als es anfangs möglich schien. Ist eben alles relativ.
Autor:
Sebastian Stricker


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