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1
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1.
Erscheinungsdatum:
11.01.2016
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Nach 25 Jahren noch Lücken im Hasepark
Zwischenüberschrift:
1991 kaufte Münchner Baulöwe das ehemalige Klöckner-Gelände
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Er
galt
als
Baulöwe
und
Spekulant,
als
einer,
vor
dessen
Krallen
man
sich
in
Acht
nehmen
sollte.
Der
Münchner
Immobilienkaufmann
Alfons
Dob
linger
schnappte
sich
das
Klöckner-
Gelände,
als
das
Osnabrücker
Stahlwerk
vor
25
Jahren
dem
Erdboden
gleichgemacht
wurde.
Aus
der
Industriebrache
machte
er
den
Hasepark,
ein
Gewerbegebiet,
das
wegen
seiner
Innenstadtnähe
geschätzt,
aber
wegen
seiner
hohen
Grundstückspreise
gemieden
wird.
Noch
immer
sind
4,
9
Hektar
unbebaut.
Als
"
hochwertiges
Gewerbegebiet"
bezeichnet
Sonja
Ende
von
der
Wirtschaftsförderung
Osnabrück
(WFO)
den
Hasepark.
14
000
qm
Bürofläche
stehen
zur
Verfügung,
es
gibt
flexible
Raumangebote
für
Unternehmensgründer,
ein
neues
Hotel,
zwei
Autohäuser
und
das
DHL-
Paketzentrum.
600
Arbeitsplätze
sind
nach
Einschätzung
von
Wirtschaftsförderer
Ralf
Kreye
auf
der
Industriebrache
entstanden
–
mehr
als
die
Vereinigte
Schmiede-
Gesellschaft
(VSG)
als
Nachfolgerin
der
Klöckner-
Werke
zuletzt
beschäftigt
hatte.
Aber
die
Lobeshymnen
können
nicht
darüber
hinwegtäuschen,
dass
sich
die
WFO-
Strategen
eine
schnellere
Ansiedlung
gewünscht
hätten.
Knappe
Gewerbeflächen
Vor
25
Jahren
waren
Gewerbeflächen
knapp
in
Osnabrück.
Die
Stadt
setzte
große
Hoffnungen
auf
das
Stahlwerksgelände,
um
dort
Betriebe
anzusiedeln,
scheute
aber
davor
zurück,
das
25-
Hektar-
Areal
selber
zu
erwerben.
Von
17
Millionen
DM
war
die
Rede,
aber
auch
von
unkalkulierbaren
Risiken
für
die
Altlastensanierung.
Doblinger
fackelte
nicht
lange
und
übernahm
die
Flächen
zum
1.
März
1991.
Seine
Dibag
Industriebau
AG
(Dibag)
soll
55
DM
für
den
Quadratmeter
bezahlt
haben,
wie
es
damals
in
einem
Zeitungsbericht
hieß.
Eine
andere
Quelle
spricht
von
70
DM.
Nach
den
Vorgaben
der
Stadt
wurde
die
Klöckner-
Hase
renaturiert,
mit
Brücken,
Grünflächen
und
beidseitigen
Fuß-
und
Radwegen
versehen.
Die
kontaminierten
Böden
wurden
ausgekoffert
und
je
nach
Verseuchungsgrad
entsorgt
oder
auf
lang
gestreckten
Halden
entlang
der
Eisenbahnlinie
regendicht
eingelagert.
Dazu
entstand
die
Franz-
Lenz-
Straße,
die
sich
Z-
förmig
durch
den
Hasepark
zieht.
Hohe
Kosten
Mit
den
Erschließungskosten
habe
er
sich
verschätzt,
sagt
Alfons
Doblinger
heute.
Sie
seien
der
Grund,
weshalb
er
die
Grundstücke
teurer
vermarkten
müsse,
als
ihm
lieb
sei.
Dennoch
ist
er
zuversichtlich,
dass
innerhalb
von
zwei
Jahren
auch
die
letzten
Lücken
geschlossen
werden.
Jahrelang
ging
es
im
Hasepark
nur
sehr
zögerlich
voran.
Doblinger
drängte
die
Planer,
auch
Möbelmärkte
und
großflächige
Einzelhandelsbetriebe
zuzulassen,
aber
die
Stadt
setzte
auf
dienstleistungsorientiertes
Gewerbe.
Auch
Speditionen
oder
andere
verkehrsintensive
Nutzungen
wurden
abgelehnt,
um
die
benachbarten
Wohngebiete
nicht
stärker
zu
belasten,
wie
Franz
Schürings,
der
Leiter
des
Fachbereichs
Städtebau,
betont.
Doblinger
nahm
es
hin,
dass
viele
Interessenten
lieber
in
den
Landkreis
gingen,
als
sich
auf
seine
Preisvorstellungen
einzulassen.
Der
Immobilienmogul
schickt
keine
Unterhändler,
er
führt
die
Verkaufsgespräche
selbst.
Und
gilt
als
harter
Verhandler.
Bis
zu
150
Euro
soll
er
für
einen
Quadratmeter
im
Hasepark
fordern,
natürlich
erschlossen.
Alternative
zu
Bissendorf
Politiker
aus
den
unterschiedlichsten
Fraktionen
haben
sich
oft
über
diese
Preisgestaltung
empört.
Auch
Stadtplaner
Schürings
räumt
ein,
dass
auch
er
sich
eine
schnellere
Besiedlung
des
Gewerbeareals
gewünscht
hätte.
Gleichwohl
kann
er
der
behutsamen
Entwicklung
etwas
Positives
abgewinnen.
Ein
Investor,
der
mit
langem
Atem
handle,
komme
zu
einem
besseren
Ergebnis
als
einer,
der
immer
nach
dem
nächstbesten
Angebot
greife.
Wilhelm
Bröcker
gehört
zu
den
Unternehmern,
die
sich
auf
Doblingers
Preisvorgabe
eingelassen
haben.
"
1999
gab
es
in
Osnabrück
kein
Grundstück,
das
für
uns
geeignet
war"
,
erinnert
sich
der
Chef
des
Metallbauunternehmens
an
der
Franz-
Lenz-
Straße.
Nach
Belm
oder
Bissendorf
habe
er
aber
nicht
gehen
wollen,
denn
die
Kundschaft
komme
überwiegend
aus
dem
Stadtgebiet.
Mit
zehn
Montagewagen
sind
seine
Mitarbeiter
unterwegs.
Da
kommen
jeden
Tag
viele
Kilometer
zusammen.
Bröcker
biss
in
den
sauren
Apfel
und
nahm
das
teure
Grundstück
im
Hasepark.
"
Wenn
die
nächsten
15
Jahre
gut
laufen,
habe
ich
die
Mehrkosten
wieder
raus"
,
sagte
er
sich.
Jetzt
hat
er
es
geschafft
–
und
ist
froh
darüber:
"
Die
Entscheidung
war
in
jedem
Fall
richtig"
,
sagt
der
Metallbauer.
Brücken-
Problem
Ein
Ärgernis
könnte
der
Entwicklung
im
Hasepark
aber
wieder
einen
Dämpfer
verpassen.
Die
100
Jahre
alte
Brücke
an
der
Hamburger
Straße
ist
so
baufällig,
dass
sie
schon
zweimal
provisorisch
geschient
werden
musste.
Busse
und
Lastwagen
dürfen
sie
nicht
mehr
passieren,
der
Autoverkehr
ist
nur
noch
einspurig
zugelassen.
Mit
einem
Neubau
wird
die
Stadt
aber
frühestens
in
drei
Jahren
beginnen
können,
weil
ein
Rechtsstreit
mit
der
Zion
GmbH
die
Planungen
blockiert.
Ohne
diese
Brücke
wird
es
auch
keinen
Durchgang
zum
Hauptbahnhof
geben,
der
dem
Hasepark
ebenfalls
mehr
Leben
einhauchen
könnte
–
eine
verhängnisvolle
Kettenreaktion,
wie
Wirtschaftsförderer
Kreye
bedauert.
Auch
Investor
Alfons
Doblinger
setzt
auf
einen
schnelleren
Zugang
zum
Gleis.
In
Osnabrück
seien
die
Wege
zwar
überwiegend
kurz,
meint
der
Münchner,
aber
auf
einen
Umweg
von
zehn
Gehminuten
lasse
sich
niemand
gerne
ein.
Der
Durchgang
sei
wichtig,
um
den
Hasepark
weiterzubringen.
Bildtext:
Hier
entsteht
ein
Storage-
Center.
Foto:
Michael
Gründel
Das
neue
B&
B-
Hotel
am
Hasepark.Foto:
Michael
Gründel
Es
fegt
voran,
aber
langsam:
Im
Hasepark
sind
auch
nach
25
Jahren
noch
viele
Grundstücke
unnbebaut.
Foto:
Jörn
Martens
Kommentartext:
Ausgebremst
im
Hasepark
Vor
25
Jahren
schien
bei
den
Gewerbegebieten
in
Osnabrück
das
Ende
der
Fahnenstange
erreicht.
Gegen
die
Ausweisung
des
Areals
am
Burenkamp
gab
es
massive
Proteste,
vom
Flächenrecycling
auf
dem
Stahlwerksgelände
versprach
sich
die
Stadt
eine
Entspannung.
Doch
die
Ernüchterung
kam
schnell.
Nur
wenige
Unternehmen
ließen
sich
auf
das
Preisniveau
des
Immobilienmagnaten
Doblinger
ein.
Es
war
richtig,
dass
die
Stadt
nicht
dessen
Druck
stattgegeben
hat,
im
Hasepark
einen
Baumarkt
wie
Hornbach
oder
gar
Ikea
zuzulassen,
was
tatsächlich
eine
Zeit
lang
diskutiert
wurde.
Dieses
zentral
gelegene
Gewerbegebiet
ist
mit
kleinteiligen
Handwerks-
und
Dienstleistungsbetrieben
auf
jeden
Fall
besser
bedient.
Gegenwärtig
ist
nicht
mehr
so
viel
Druck
auf
dem
Kessel,
weil
sich
einige
Britenkasernen
als
Gewerbegebiete
anbieten.
Aber
in
ein
paar
Jahren
werden
auch
die
erschöpft
sein,
und
dann
stellt
sich
wieder
die
Frage,
wo
sich
noch
etwas
abknapsen
lässt,
ohne
dass
es
wehtut.
In
Osnabrück
ist
die
Stadtgrenze
nun
einmal
zum
Greifen
nah,
die
Engpässe
sind
programmiert.
Wenn
die
Stadt
nicht
ihre
schönsten
Ecken
mit
Gewerbegebieten
verschandeln
will,
muss
sie
auf
konsequentes
Flächenrecycling
setzen.
Nach
den
Anlaufschwierigkeiten,
die
es
im
Hasepark
gab
und
auf
dem
Güterbahnhof
immer
noch
gibt,
müsste
sie
es
doch
mal
schaffen,
die
Bremser
auszubremsen!
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert