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1.
Erscheinungsdatum:
05.01.2016
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Osnabrückerin lebt mit Ureinwohnern
Zwischenüberschrift:
Hochschulabsolventin Andrea Pérez Mora forscht abseits der Zivilisation
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Andrea
Pérez
Mora
hat
für
ihre
Masterarbeit
an
der
Hochschule
Osnabrück
bei
indigenen
Völkern
in
Namibia
gelebt.
Dabei
lernte
die
25-
Jährige
eine
ganz
andere
Art
des
Lebens
fernab
der
modernen
Welt
kennen.
Von
ihren
Besuchen
hat
die
Masterabsolventin
einiges
mitgenommen.
"
Wir
können
viel
von
den
indigenen
Völkern
lernen"
,
sagt
Andrea
Pérez
Mora
über
ihre
Erfahrungen
bei
den
Ureinwohnern
und
ergänzt:
"
Man
kann
mit
ganz
wenig
glücklich
sein,
das
vergessen
wir
oft.
Ich
würde
bei
den
Menschen
auch
nicht
von
Armut
sprechen,
sondern
von
überschaubarer
Knappheit
anstatt
unüberschaubarer
Auswahl."
Mora,
die
gebürtig
aus
Ecuador
(Südamerika)
stammt,
hatte
schon
immer
eine
Begeisterung
für
indigene
Völker
und
bereits
mit
17
Jahren
erste
Kontakte
zu
Eingeborenen
in
Quito,
der
Hauptstadt
ihres
Heimatlandes.
Das
Studium
an
der
Hochschule
Osnabrück
und
ein
Stipendium
für
eine
Forschungsreise
haben
sie
schließlich
im
Mai
2015
nach
Namibia
(Afrika)
geführt,
wo
sie
über
Umwelt-
und
Ureinwohnerrechte
recherchierte
und
mit
den
dort
angesiedelten
indigenen
Völkern
lebte.
"
Für
meine
Masterarbeit
wollte
ich
Non-
Profit-
Organisationen
aus
Ecuador
und
Namibia
zusammenbringen,
die
sich
für
die
Natur
und
die
Ureinwohner
einsetzen"
,
erläutert
die
Absolventin,
die
im
Oktober
ihren
Abschluss
im
Fach
"
Management
in
Non-
Profit-
Organisationen"
gemacht
hat.
In
beiden
Ländern
gäbe
es
ähnliche
Probleme,
zum
Beispiel
mit
dem
Bergbau
und
der
Ölförderung,
sodass
die
Organisationen
viel
voneinander
lernen
und
gemeinsam
arbeiten
könnten.
"
Der
erste
Schritt
ist
der
Kontakt,
und
das
geht
auch
mit
wenig
Ressourcen"
,
meint
die
25-
Jährige.
Auf
ihrer
Forschungsreise
hat
die
Ecuadorianerin
vor
allem
die
indigenen
Völker
der
sogenannten
"
Lebenden
Museen"
in
Namibia
besucht.
Die
Lebenden
Museen,
in
denen
Besucher
die
Kultur
der
indigenen
Völker
auf
sehr
authentische
Weise
kennenlernen,
werden
von
der
gemeinnützigen
deutsch-
namibischen
Organisation
Living
Culture
Foundation
Namibia
(LCFN)
unterstützt.
Andrea
Pérez
Mora
lebte
dort
einige
Tage
mit
den
Mbundza,
den
Damara
und
den
Ju/
′
Hoansi-
San,
lernte
ihre
Lebensweise
und
ihre
Kultur
kennen.
Ein
besonderes
Erlebnis
war
für
sie
jedoch
der
Besuch
bei
den
Himba,
einem
Hirtenvolk
in
Namibia,
das
noch
immer
weitgehend
unberührt
von
der
modernen
Gesellschaft
lebt.
Ein
ihr
bekanntes
Mädchen
hatte
die
Masterabsolventin
weit
in
den
Westen
Namibias
geführt
und
dafür
gesorgt,
dass
sie
für
24
Stunden
mit
dem
Volk
leben
durfte.
"
Ich
wollte
unbedingt
von
ihnen
lernen
und
ihnen
zeigen,
wie
viel
Interesse
und
Respekt
ich
für
ihre
Gemeinschaft
habe"
,
erzählt
Mora.
Die
kleine
Gemeinschaft
der
Himba,
die
sie
besucht
hat,
bestand
aus
drei
Frauen
und
zehn
Kindern,
die
sich
im
Gegensatz
zu
den
Männern
des
Volkes
für
ein
Leben
fernab
der
modernen
Zivilisation
entschieden
haben.
Insgesamt
leben
heute
50
000
Himba
in
Namibia
und
dem
angrenzenden
Angola.
Um
ihre
Achtung
zu
zeigen,
hat
sie
sich
sofort
wie
die
Eingeborenen
gekleidet.
"
Sie
bemalen
ihre
Körper
mit
Ocker,
Fett
und
Lehm,
um
sich
vor
Sonne
und
Moskitos
zu
schützen"
,
erklärt
Andrea
Pérez
Mora.
"
Die
Farbe
ist
etwas
rötlich
und
signalisiert
außerdem
die
Verbindung
zwischen
der
Erde
und
dem
Blut.
Der
Oberkörper
ist
frei.
Ansonsten
tragen
sie
eine
Art
Rock
aus
Leder
und
sehr
viel
Schmuck,
den
sie
selbst
herstellen."
Der
Gast
aus
Osnabrück
hat
auch
sofort
versucht,
mit
den
Fremden
zu
kommunizieren.
Da
die
Studentin
ihre
Sprache
nicht
konnte,
war
die
Verständigung
schwierig.
"
Wir
haben
uns
trotzdem
irgendwie
verstanden,
uns
einfach
nur
angelächelt
und
uns
angeschaut,
das
war
sehr
schön"
,
erinnert
sich
die
Masterabsolventin.
Vor
allem
die
Kinder
seien
sehr
offen
gewesen
und
hätten
ihr
dabei
geholfen,
dass
auch
die
Erwachsenen
ihre
Skepsis
schnell
verlieren.
Sie
haben
gemeinsam
Wasser
geholt,
Essen
zubereitet
und
dafür
zum
Beispiel
Maismehl
mit
Steinen
gemahlen,
gesungen
und
getanzt.
"
Sie
wissen
von
der
anderen
Welt,
der
zivilisierten
Welt,
und
entscheiden
sich
trotzdem
für
die
glückliche
Knappheit"
,
beschreibt
die
25-
Jährige
die
indigenen
Völker.
"
Sie
sind
glücklich
mit
wenig
materiellem
Eigentum.
Sie
bauen
ihre
Häuser
selbst
und
machen
auch
sonst
alles
selbst.
Sie
wissen
auch
sehr
viel
über
die
Natur
und
die
Pflanzen,
die
sie
auch
zur
Heilung
von
Krankheiten
einsetzen.
Sie
sind
einfach
anders,
einzigartig
und
bleiben
sich
selbst
treu."
Ihre
Eindrücke
des
Zusammenlebens
mit
den
indigenen
Völkern
hat
Andrea
Pérez
Mora
auf
Fotos
festgehalten.
"
Sie
sollen
zeigen,
wie
wichtig
es
ist,
die
Kultur
zu
schätzen
und
zu
schützen"
,
sagt
die
Osnabrückerin
und
fügt
hinzu:
"
Wir
sind
alle
Menschen,
und
die
Globalisierung
ist
vor
allem
eine
Globalisierung
der
Menschen.
Auch
wir
sind
indigen
und
sollten
unsere
Seele
wiederentdecken."
Moras
Bilder
wurden
bereits
bei
Ausstellungen
unter
dem
Titel
"
Undress
your
Soul"
in
einem
Kunstcafé
in
Namibias
Hauptstadt
Windhuk
sowie
auf
dem
Campus
Westerberg
gezeigt.
Seit
ein
paar
Wochen
lebt
die
Masterabsolventin
nun
in
Berlin.
Auch
dort
plant
sie
eine
Ausstellung
der
Fotos.
Für
die
indigenen
Völker
möchte
sich
Andrea
Pérez
Mora
auch
weiterhin
einsetzen,
dazu
will
sie
auch
zu
den
Eingeborenen
zurückkehren.
Ihrer
Meinung
noch
können
wir
alle
etwas
von
ihnen
lernen:
"
Sie
wissen
sehr
viel
über
die
Natur
und
über
Möglichkeiten,
mit
dem
Klimawandel
umzugehen.
Wir
sollten
auch
unsere
Lebensweise
infrage
stellen.
Zum
Beispiel
ist
ethischer
Konsum
nicht,
Fairtrade-
und
Bio-
Produkte
zu
kaufen,
sondern
sich
zu
fragen:
Brauche
ich
dieses
Produkt
wirklich?
Wir
sollten
vor
allem
die
Geschenke
der
Natur
wieder
besser
wahrnehmen
und
mit
unserer
Umwelt
umgehen."
Bildtext:
Für
ihre
Masterarbeit
an
der
Hochschule
Osnabrück
hat
Andrea
Pérez
Mora
(Mitte)
mit
indigenen
Völkern
in
Afrika
zusammengelebt.
Fotos:
Andrea
Pérez
Mora
Die
Kinder
der
indigenen
Völker
sind
schon
mit
sehr
wenig
glücklich,
hat
die
Osnabrückerin
festgestellt.
Das
Hirtenvolk
der
Himba
lebt
in
Namibia
fernab
der
modernen
Welt.
Autor:
Nancy Knäuper