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1
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1.
Erscheinungsdatum:
23.12.2015
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Der Domhof in den Zwanzigerjahren
Zwischenüberschrift:
Die Bratwurst gab es beim Weihnachtsbaumverkauf auch schon dazu
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Die
Zeiten,
als
unterschiedliche
Ansichten
über
Wuchs
und
Form
eines
Weihnachtsbaums
Ehekrisen
auslösen
konnten,
scheinen
vorbei.
Wahrscheinlich
wirkt
befriedend,
dass
der
Käufer
eines
Baums
heute
meistens
eine
Bratwurst
und/
oder
eine
Tasse
Glühwein
verabreicht
bekommt.
Auswahl
und
Kauf
werden
damit
zum
Event,
das
die
Vorfreude
auf
das
kommende
Fest
erhöht.
So
ganz
viel
anders
scheint
das
im
Osnabrück
der
1920er-
Jahre
aber
auch
nicht
gewesen
zu
sein.
Auf
dem
historischen
Bild
sehen
wir
hinter
dem
Wald
von
eingeschlagenen
Weihnachtsbäumen
eine
fahnengeschmückte
Wurstbude.
"
W.
Lohmann′s
Rostbraterei"
bittet
die
Passanten
vor
oder
nach
dem
Baumkauf
auf
ein
Würstchen
an
ihren
Stand.
Das
Ganze
spielt
sich
vor
der
Kulisse
der
neuromanischen
Domanbauten
ab.
Die
waren
zu
der
Zeit
gerade
erst
30
Jahre
alt.
Dombaumeister
Alexander
Behnes
ließ
in
den
Jahren
1891
bis
1894
die
alten,
halb
verfallenen
Kurienhäuser
und
das
Gefängnis
"
Pottschapp"
abreißen
und
gestaltete
den
südlichen
Dombezirk
grundlegend
neu.
Er
umhüllte
den
alten
Kreuzgang
mit
einem
neuromanischen
Gebäudeensemble
für
Michaelskapelle,
Margarethenkapelle,
Domschatzkammer
und
Domarchiv.
1944
zerstörten
Sprengbomben
Teile
des
Kreuzgangs
und
der
Nebengebäude,
die
äußeren
Umfassungsmauern
blieben
aber
stehen.
Bis
1955.
Dann
wurde,
was
heute
kaum
verständlich
erscheint,
der
Westflügel
durch
einen
einfachen
Standardbau
ersetzt,
der
seit
2008,
weiß
verputzt,
als
"
Forum
am
Dom"
den
neuen
Zugang
zum
Diözesanmuseum
bildet.
Die
Ruine
des
dreigeschossigen
Eckbaus
riss
man
ab
und
setzte
stattdessen
ein
baustilistisch
aus
dem
Rahmen
fallendes
Klassizismus-
Gebäude
dorthin.
Es
gehörte
der
Fabrikantenfamilie
Hammersen
und
stand
zuvor
an
der
Johannisstraße
19/
20,
wo
es
der
Straßenverbreiterung
weichen
musste.
Was
erkennt
der
geübte
Zeitreisende
noch
auf
dem
historischen
Foto,
das
vermutlich
aus
dem
Obergeschoss
des
1975
abgerissenen
Schöningh′schen
Hauses
am
Domhof
5
aufgenommen
wurde?
Da
sind
die
verzierten
gusseisernen
Masten,
die
die
Gaslaternen
und
den
horizontal
durchs
Bild
laufenden
Fahrdraht
der
Straßenbahn
tragen.
Rechts
neben
dem
Domanbau
geht
der
Blick
über
den
Theatervorplatz
–
der
heute
offiziell
und
von
den
meisten
Osnabrückern
unbemerkt
Platz
der
Deutschen
Einheit
heißt
–
zu
dem
barocken
Haus
Kleine
Domsfreiheit
Nummer
3,
das
dem
Domkapitel
gehört.
Es
hat
den
Krieg
überstanden
und
ist
Wohnsitz
von
Domkapitularen
und
-
vikaren.
Der
Domhof
hat
genau
wie
die
Große
Domsfreiheit
eine
lange
Tradition
als
Ort
öffentlicher
Veranstaltungen.
Heute
wird
er
im
Advent
regelmäßig
für
den
historischen
Weihnachtsmarkt
genutzt.
Das
bunte
Treiben
mit
Fressalien-
und
Glühweinbuden
knüpft
an
die
Zeiten
an,
als
hier
Frühjahrs-
und
Herbstjahrmärkte
stattfanden.
Der
erste
Jahrmarkt
nach
dem
Krieg
im
März
1948
war
noch
recht
armselig.
Würstchen
gab
es
nicht,
wohl
aber,
gegen
Brotmarken,
harte
Brezeln
und
Brötchen
zu
einer
Art
Heringssalat.
Junge
Männer
schossen
mit
Flitzebogen
auf
buntes
Papier,
das
die
Umrisse
von
Blumen
hatte.
"
In
jedem
Marktbesucher
hätte
ja
immer
noch
ein
verkappter
unverbesserlicher
Militarist
stecken
können"
,
schrieb
Wido
Spratte
in
seinem
Buch
"
Osnabrück
1945–1955"
,
deshalb
habe
der
britische
Stadtkommandant
keine
scharfen
Waffen
erlaubt.
In
den
Folgejahren
war
zunächst
die
Armbrust,
danach
wieder
das
Luftgewehr
zugelassen.
Bildtext:
Der
Weihnachtsmarkt
belegt
den
Domhof
seit
mehr
als
vier
Jahrzehnten
in
der
Adventszeit
mit
Beschlag.
Foto:
David
Ebener
Leider
zu
hoch
für
die
Sozialwohnung:
Kunden
begutachten
eine
schön
gewachsene
Tanne
beim
Weihnachtsbaumverkauf
vor
dem
Dom
im
Jahr
1954.
Im
Hintergrund
rechts
die
Domanbauten
mit
trotz
Bombentreffern
standsicherer
Fassade,
die
dennoch
später
abgerissen
wurde.
Foto:
Archiv/
Kurt
Löckmann
Weihnachtsbaumverkauf
in
dern
1920er-
Jahren
auf
dem
Domhof
vor
der
Kulisse
der
neuromanischen
Domanbauten,
Das
Foto
entstammt
dem
Aufruf
an
unsere
Leser,
Privatfotos
für
den
kürzlich
erschienenen
Band
"
Unser
Osnabrück
-
die
Stadt
im
Wandel
der
Zeit"
zur
Verfügung
zu
stellen.
Foto:
Privatarchiv
Glüsenkamp
Autor:
Joachim Dierks