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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Landkreis schreibt 30 Millionen Euro ab
Zwischenüberschrift:
SPD sieht Ausstiegsszenario beim RWE-Aktien-Paket
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Der Landkreis Osnabrück hat zum Jahresende 2015 rund 30 Millionen Euro für die RWE-Aktien abgeschrieben. Der Landkreis begründet den Schritt in einer Vorlage für den Finanzausschuss mit einem " Abschreibungsgebot aufgrund einer dauerhaften Wertminderung des RWE-Aktiendepots". Unterdessen spricht SPD-Fraktionschef Thomas Rehme von einem konkreten Ausstiegsszenario und fordert Windpark-Anteile statt RWE-Aktien.

Der Landkreis müsste rund 30 Millionen Euro an Buchwert-Abschreibungen vornehmen. " Das Aktienpaket ist zum 31. Dezember 2014 mit einem Wert von rund 54 Millionen Euro bilanziert. Der Kurswert zum 31. Dezember 2014 betrug 25, 65 Euro", erläutert Landkreis-Sprecher Burkhard Riepenhoff auf Anfrage die Halbierung des Buchwerts in einem Jahr. Der Landkreis Osnabrück besitzt rund zwei Millionen RWE-Aktien. 2008 hatten die Aktien noch einen Spitzenwert von rund 100 Euro, dann waren sie Ende September 2015 auf ein neues 25-Jahre-Tief von 9, 14 Euro und damit den tiefsten Stand in ihrer Börsengeschichte abgestürzt.

Der Chef der CDU/ FDP/ UWG-Gruppe im Kreistag, Martin Bäumer, hatte den Landkreis dafür kritisiert, dass die Verwaltung noch im vergangenen Jahr davon ausgegangen war, dass sich das Kursniveau mittelfristig auf bis zu 35 Euro je Aktie entwickelt. Landkreis-Sprecher Riepenhoff hatte darauf verwiesen, dass die Analystenschätzungen im Jahr 2014 bei einem Kurswert im Jahresverlauf von rund 35 Euro pro Aktie gelegen hätten. Das Kursziel der Analysten hätte sich jedoch folgend regelmäßig vermindert, worüber im Rahmen von interfraktionellen Gesprächen, Ausschusssitzungen und im Aufsichtsrat der Beteiligungs- und Vermögensverwaltungsgesellschaft des Landkreises (Bevos) regelmäßig informiert worden sei. Noch im Juni 2015 war der Landkreis von Abschreibungen in Höhe von 11, 6 Millionen Euro für die RWE-Aktien ausgegangen. Damals lag der RWE-Aktienkurs aber noch bei rund 20 Euro pro Aktie, Mitte Dezember lag er hingegen zwischen zehn und elf Euro pro Aktie, zum Jahresende ist er wieder auf 11, 71 Euro gestiegen .

SPD-Fraktionschef Thomas Rehme spricht nun von einem Ausstiegsszenario. Das ist ein Hinweis dafür, dass in Sachen RWE-Aktien offenbar nun auch bei den großen Fraktionen ein Umdenken stattfindet und ein Verkauf in Erwägung gezogen wird. Bislang hatten CDU und SPD die Schilderung eines solchen Szenarios immer vermieden, während Grüne, FDP und Linke schon länger einen Ausstieg fordern.

Rehme betont: " Es wird auch nicht ausgeschlossen, Teile zu verkaufen, wenn ein gewisses Kursniveau erreicht wird. Davon könnten wir dann in erneuerbare Energien investieren, um etwa Stammkapital für die Landkreis-Tochter Energos (Energiewirtschaft Landkreis Osnabrück) zu investieren." Die RWE-Aktien könnten dann in Geschäftsanteile für Windparks umgewandelt werden. Rehme verweist darauf, dass in der Gemeinde Gehrde vier Windkraftanlagen entstehen. An zwei davon ist Rehme zufolge die Energos als Landkreis-Tochtergesellschaft beteiligt.

Auch andere Energos-Windkraftanlagen würden in den nächsten Jahren gebaut. " Immer dann wird auch Kapital gebraucht. Dann könnte man das RWE-Kapital sinnvoll investieren und gleichzeitig darauf bauen, dass auch weiterhin Renditen wie durch die RWE-Dividenden erzielt werden", erläutert der neue SPD-Fraktionschef. Das würde laut Rehme auch besser zu den Klimaschutz-Zielen und zum Image des Landkreises Osnabrück passen. Die Politik habe sich mit der Landkreis-Spitze in jedem Fall darauf geeinigt, die Kursentwicklung weiter im Blick zu behalten.

Bildtext:

Die SPD-Fraktion im Landkreis Osnabrück fordert, RWE-Aktien in Geschäftsanteile für Windparks im Osnabrücker Land umzuwandeln. Das Bild zeigt einen Windpark bei Norden. Bald sollen aber auch am Bühnerbach im Landkreis Osnabrück Windkraftanlagen entstehen, an denen die Landkreis-Tochter Energos beteiligt ist.

Symbolfoto:

dpa
Autor:
Jean-Charles Fays


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