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1.
Erscheinungsdatum:
12.12.2015
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Mehr Muslime in katholischer Schule
Zwischenüberschrift:
Thomas-Morus-Schule nimmt 37 Flüchtlinge auf
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Mit
dem
Zustrom
der
Flüchtlinge
sind
die
Osnabrücker
Schulen
vor
neue
Herausforderungen
gestellt.
Das
betrifft
auch
die
Schulen
in
Trägerschaft
der
Schulstiftung
des
Bistums
Osnabrück,
wie
die
Thomas-
Morus-
Schule
(TMS)
in
Haste,
die
sich
darauf
eingestellt
hat,
deutlich
mehr
andersgläubige
Kinder
aufzunehmen.
Die
TMS
und
die
Domschule
sind
sogenannte
Konkordatsschulen,
während
die
Angela-
und
die
Ursulaschule
reine
Privatschulen
sind.
Die
Schulstiftung
des
Bistums
ist
Trägerin
aller
vier
Schulen.
In
einem
1965
zwischen
dem
Heiligen
Stuhl
und
dem
Land
Niedersachsen
geschlossenen
Vertrag
(Konkordat)
wurden
verschiedene
Richtlinien
für
die
Konkordatsschulen
definiert,
deren
Lehrer
zum
Beispiel
von
der
Stiftung
eingestellt,
aber
vom
Land
finanziert
werden.
Eine
Maßgabe
besagt,
dass
die
Konkordatsschulen
30
Prozent
andersgläubige
Kinder
unterrichten
können.
"
Wir
müssen
diese
Regelung
sehr
genau
nehmen"
,
sagt
Stiftungsdirektor
Georg
Schomaker.
Denn
die
Finanzierung
der
Schule
durch
das
Land
ist
eng
an
die
Einhaltung
der
Prozentgrenze
gebunden.
Würde
diese
Grenze
von
der
Schule
überschritten,
könnte
das
Land
die
Finanzierung
kappen.
"
Dann
müssten
wir
über
Schulgeld
sprechen"
,
nennt
Schomaker
die
mögliche
Konsequenz.
Das
will
die
Stiftung
vermeiden.
Deshalb
hat
sie
beim
Land
eine
Erhöhung
des
nicht
katholischen
Anteils
ihrer
Schülerschaft
beantragt.
Laut
Schomaker
stimmte
das
niedersächsische
Kultusministerium
zu,
die
Grenze
auf
40
Prozent
heraufzusetzen.
Mit
Stadt
abgestimmt
"
Wir
haben
das
in
enger
Abstimmung
mit
der
Stadt
Osnabrück
gemacht"
,
so
Schomaker
weiter.
Denn
mit
der
Erhöhung
der
Quotierung
kann
die
TMS
jetzt
vor
allem
einen
wesentlich
höheren
Anteil
nicht
katholischer
Migrantenkinder
aufnehmen.
"
Die
zehn
Prozent
mehr
brauchen
wir
komplett
für
Flüchtlingskinder"
,
sagt
Schulleiterin
Hildegard
Oevermann.
37
Kinder
–
viele
davon
unbegleitete
Minderjährige
–
aus
verschiedenen
Herkunftsländern
hat
die
Schule
laut
Oevermann
dank
der
Aufstockung,
die
vom
Rat
einstimmig
gebilligt
worden
sei,
aufnehmen
können.
"
Wir
wollten
den
anderen
Osnabrücker
Schulen
helfen,
das
dicke
Paket
der
Flüchtlinge
zu
tragen"
,
sagt
die
Rektorin.
Das
aber
wäre
ohne
eine
Veränderung
der
Prozentklausel
nicht
möglich
gewesen.
"
Die
Wirklichkeit
sieht
heute
anders
aus
als
seinerzeit,
als
der
Vertrag
geschlossen
wurde"
,
sagt
Oevermann.
Schüler-
und
Lehrerschaft
hätten
sich
bereits
auf
die
Flüchtlinge
eingestellt.
So
sei
zum
Beispiel
der
Schülerrat
in
verschiedene
Integrationsbemühungen
eingebunden,
die
Schule
habe
eine
Dolmetscherin
engagiert
und
versuche
sich
ein
Netzwerk
zu
knüpfen,
dass
die
Integration
der
Flüchtlinge
erleichtert.
"
Die
Kollegen
sind
offen
und
haben
viele
Ideen,
wie
das
gelingen
kann"
,
zeigt
sich
Oevermann
zuversichtlich.
Für
die
Domschule,
ebenfalls
eine
Konkordatsschule
in
Trägerschaft
der
Schulstiftung,
gilt
die
Erhöhung
der
Prozentgrenze
indes
noch
nicht.
Schomaker
ist
aber
zuversichtlich,
dass
sowohl
die
Stadt
als
auch
das
Land
der
Erhöhung
zustimmen
würden,
wenn
die
Domschule
einen
solchen
Bedarf
anmelden
würde,
denn
"
auch
die
Domschule
steht
Schülern
mit
Migrationshintergrund
offen
gegenüber"
.
Wie
Hildegard
Oevermann
sieht
auch
Schomaker
einen
grundsätzlichen
Wandel
auf
die
Bistumsschulen
zukommen:
"
In
absehbarer
Zeit
wird
es
immer
weniger
katholische
Kinder
geben."
Bildtext:
37
Flüchtlinge
aus
verschiedenen
Nationen
werden
an
der
Thomas-
Morus-
Schule
in
Haste
beschult.
Symbolfoto:
dpa
Kommentartext:
Die
katholischen
Schulen
des
Bistums
Osnabrück,
namentlich
die
Thomas-
Morus-
Schule
(TMS)
,
öffnen
sich
zunehmend
für
Kinder
anderer
Konfessionen.
Die
TMS
leistet
damit
einen
wertvollen
Beitrag
bei
der
Bewältigung
des
Flüchtlingsstroms,
der
viele
schulpflichtige
Kinder
nach
Deutschland
spült,
die
unterrichtet
werden
wollen.
Nun
wäre
es
aber
naiv
zu
glauben,
die
Schulen
folgten
damit
allein
altruistischen
Motiven.
Vielmehr
darf
man
wohl
davon
ausgehen,
dass
sie
und
ihre
Träger
längst
erkannt
haben,
dass
ihre
originäre
Klientel
eher
schrumpft
denn
wächst
und
dass
sich
die
gesellschaftlichen
Rahmenbedingungen
so
weit
geändert
haben,
dass
nur
eine
Öffnung
den
eigenen
Fortbestand
sichern
kann.
Warum
auch
nicht?
Dieses
Denken
ist
keineswegs
verwerflich.
Wird
doch
an
den
Konkordatsschulen
ebenso
guter
Unterricht
von
ebenso
engagierten
Lehrern
geleistet
wie
andernorts
auch.
Und
das
ist
religionsungebunden.
Konsequenterweise
muss
dann
allerdings
auch
die
Frage
erlaubt
sein,
wann
diese
engagierten
Schulen
aufhören,
rein
katholische
Bekenntnisschulen
zu
sein
und
ob
das
Konkordat
als
Anachronismus
nicht
langsam,
aber
sicher
in
die
Ablage
"
Geschichte"
einsortiert
werden
muss.
Autor:
Dietmar Kröger