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1.
Erscheinungsdatum:
08.12.2015
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Kehrmaschine kommt künftig seltener
Viele Osnabrücker zahlen weniger Kehr-Geld
Zwischenüberschrift:
Rat will heute neue Gebührenordnung für Straßenreinigung beschließen
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Der
Osnabrücker
Stadtrat
entscheidet
heute
über
eine
Neuordnung
der
Gebühren
für
die
Straßenreinigung.
Die
Umstellung
auf
einen
zweiwöchigen
Kehr-
Rhythmus
wird
viele
Gebührenzahler
entlasten,
den
Pflegestandard
aber
voraussichtlich
reduzieren.
Auffangen
will
das
der
Osnabrücker
Service-
Betrieb
(OSB)
durch
eine
Flexibilisierung
der
Reinigungstouren.
Dominierendes
Thema
der
Ratssitzung
dürfte
die
Verabschiedung
des
Doppelhaushaltes
2016/
2017
werden.
Der
Entwurf
von
Kämmerer
Thomas
Fillep
sah
ein
Defizit
von
zehn
Millionen
Euro
allein
im
kommenden
Jahr
vor.
In
monatelangen
Verhandlungen
haben
die
Fraktionen
um
Verbesserungen
gerungen.
Dennoch
wird
unterm
Strich
voraussichtlich
wieder
eine
rote
Zahl
stehen.
Die
Ratssitzung
beginnt
um
17
Uhr
im
Rathaus.
Osnabrück.
Die
gute
Nachricht:
Viele
Osnabrücker
werden
2016
weniger
für
die
Straßenreinigung
zahlen
müssen.
Die
schlechte
Nachricht:
Die
Kehrmaschine
kommt
seltener.
Das
ist
ein
Kernpunkt
der
Strukturreform
des
Osnabrücker
Service-
Betriebes
(OSB)
,
über
den
der
Rat
heute
entscheidet.
"
Wir
wollen
bedarfsgerechter
und
flexibler
reinigen"
,
sagt
OSB-
Chef
Axel
Raue,
der
wegwill
vom
starren
Fegen
nach
Fahrplan
und
den
Einsatz
der
Servicekräfte
mehr
am
tatsächlichen
Reinigungsbedarf
orientieren
will.
Dahinter
steht
das
große
Ziel,
mit
gleichbleibendem
Personalbestand
die
bisherige
Reinigungsqualität
zu
sichern
und
die
Gebühren
weitgehend
stabil
zu
halten.
In
der
Praxis
bedeutet
das:
Die
wöchentliche
Fegerunde
ist
in
großen
Teilen
der
Osnabrücker
Wohngebiete
passé.
Die
Grundreinigung
wird
auf
einen
zweiwöchigen
Rhythmus
umgestellt.
Das
betrifft
70
Prozent
der
Straßen
in
Osnabrück.
Bisher
gilt
der
14-
Tage-
Zyklus
nur
für
25
Prozent.
Die
Anlieger
sparen
dadurch
Geld:
Die
Gebühren
sinken
um
knapp
die
Hälfte.
"
Nicht
ganz
die
Hälfte"
,
wie
Axel
Raue
erklärt,
"
weil
auch
eine
kleine
Gebührenerhöhung
damit
verbunden
ist"
.
Der
Service-
Betrieb
hat
alle
Osnabrücker
Straßen
nach
ihrem
Reinigungsbedarf
klassifiziert.
Dabei
spielt
die
Verkehrsbedeutung
der
Straße
eine
Rolle,
aber
zum
Beispiel
auch
der
Baumbestand.
Damit
hat
sich
der
OSB
ein
Instrument
geschaffen,
flexibler
auf
den
jahreszeitlichen
Verschmutzungsgrad
zu
reagieren.
Im
Herbst,
wenn
die
Blätter
fallen,
sollen
die
Kehr-
Kolonnen
die
besonders
belaubten
Straßen
öfter
anfahren,
dafür
kann
im
Mai
auch
mal
eine
Reinigungsrunde
ausfallen.
OSB-
Chef
Raue
versichert,
dass
ein
System
geschaffen
wird,
das
die
Gesamtreinigungsleistung
im
Laufe
eines
Jahres
für
jedes
Revier
erfasst.
Der
Gebührenzahler
müsse
schließlich
nachvollziehen
können,
dass
er
für
sein
Geld
die
versprochene
Leistung
bekommen
habe,
so
Raue.
Der
OSB
wird,
wenn
der
Rat
zustimmt,
ab
2016
die
Säuberung
aller
Radwege
übernehmen.
Das
ist
mit
zusätzlichen
Kosten
von
270
000
Euro
verbunden,
die
auf
alle
Gebührenzahler
umgelegt
werden.
Die
ursprüngliche
Idee,
nur
die
Radweg-
Anlieger
heranzuziehen,
hat
die
Politik
vom
Tisch
gewischt.
Deutlich
mehr
zahlen
müssen
in
Zukunft
die
Eigentümer
von
Hinterlieger-
Grundstücken
und
Reihenhäusern,
die
bisher
nur
mit
70
Prozent
zu
Straßenreinigungsgebühren
herangezogen
werden.
Dieses
"
Privileg"
,
so
OSB-
Chef
Raue,
werde
aufgehoben.
In
Zukunft
sollen
auch
sie
100
Prozent
zahlen.
Beispiel:
Bei
wöchentlicher
Reinigung
und
einer
Frontlänge
von
zehn
Metern
steigt
die
Jahresgebühr
um
rund
13
Euro
auf
43,
90
Euro.
Big
Belly
kommt
Ein
weiterer
Baustein
des
Reformprozesses
sind
die
"
Big
Bellys"
.
Das
sind
hochmoderne,
mit
Technik
vollgestopfte
Abfallbehälter,
von
denen
acht
noch
im
Januar
in
der
Großen
Straße
zwischen
Neumarkt
und
Nikolaiort
aufgestellt
werden
sollen.
Die
Tonnen
verfügen
über
eine
Presse
zum
Verdichten
des
Abfalls,
deshalb
müssen
sie
nicht
so
oft
geleert
werden.
Der
OSB
will
auf
die
Sonntagsleerung
verzichten,
was
Kosten
und
Personalkapazitäten
spart.
Das
Konzept
sei
mit
der
Kaufmannschaft
abgestimmt,
betont
Raue.
Die
Kaufleute
hatten
darum
gebeten,
die
beklebten
und
zum
Teil
stark
verschmutzten
Behälter
zu
ersetzen
oder
öfter
zu
reinigen.
Die
acht
Supertonnen
mit
Presse,
Solarstrom,
abweisender
Beschichtung,
Online-
Füllstand-
Anzeige
und
WLAN-
Hotspot
kosten
48
000
Euro.
Die
Investition
wird
sich
nach
Kalkulation
des
OSB
nach
fünf
Jahren
bezahlt
gemacht
haben.
Die
Strukturreform
ist
mit
einer
internen
Neuorganisation
verbunden.
In
der
Abteilung
Stadtservice
werden
die
Grünflächenpflege,
die
Straßenreinigung
und
Straßenunterhaltung
zusammengefasst.
Die
Trupps
sollen
sich
jeweils
für
ein
Revier
verantwortlich
fühlen
und
eigenständiger
arbeiten.
Raue
erwartet
davon
erhebliche
Synergien.
"
Auch
ein
Gärtner
kann
mal
ein
rostiges
Fahrrad
aus
der
Grünanlage
holen,
deshalb
muss
nicht
extra
die
Straßenreinigung
kommen"
,
sagt
der
OSB-
Chef.
Live
aus
dem
Rat:
Heute
ab
17
Uhr
auf
www.noz.de
Kommentar
Da
geht
noch
mehr
Es
mutet
ein
wenig
altbacken
an,
dass
der
OSB
immer
noch
streng
nach
Fahrplan
die
Straßen
fegt
–
egal,
wie
schmutzig
eine
Straße
wirklich
ist,
egal
auch,
ob
die
Kehrmaschine
an
anderer
Stelle
jetzt
dringender
benötigt
würde.
Wenn
der
Rat
heute
zustimmt,
schafft
der
OSB
den
Einstieg
in
ein
flexibleres
System,
das
mehr
Handlungsfreiheit,
Effektivität
und
mehr
Gebührengerechtigkeit
verspricht.
Der
OSB
wählt
nicht
den
großen
Schnitt,
sondern
dreht
an
vielen
kleinen
Rädchen.
Das
hat
den
Vorteil,
dass
das
System
problemlos
nachjustiert
und
weiterentwickelt
werden
kann.
Und
trotzdem
ist
das
Projekt
mit
einem
grundlegenden
Perspektivwechsel
verbunden:
Denn
der
OSB
blickt
nicht
mehr
auf
sich
und
seine
Standardpläne,
die
abzuarbeiten
sind,
sondern
auf
den
tatsächlichen
Bedarf.
Der
Anfang
ist
gemacht.
Es
geht
aber
noch
mehr.
Autor:
Wilfried Hinrichs