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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Billiges Palmöl statt Artenvielfalt
Zwischenüberschrift:
Der Rohstoff ist der Grund, warum die Regenwälder in Indonesien verschwinden und mit ihnen die Tiere
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Der Regenwald besteht aus mehreren Stockwerken. Parterre: die Boden- und Wasserwelt mit Pilzen, Ameisen, Käfern und vielen anderen Insekten. Zu den Bewohnern von Flüssen und Seen gehören neben den Fischen auch Echsen, Krokodile oder Zwergflusspferde.
Erster Stock: Im sogenannten Unterwuchs mit Büschen, Sträuchern und Blüten leben Schlangen und kleine Nagetiere. Oft suchen auch Bewohner der oberen Etagen hier nach Nahrung: Jaguare, Affen, auch Kolibris auf der Suche nach Blütennektar.
Zweiter Stock: Im Blätterdach dieser sogenannten Kronenregion ist jede Menge los. In den Bäumen, die bis zu 35 Meter hoch wachsen, leben Affen, Schlangen und Baumfrösche, bunte Vögel wie Papageien und Tukane. Um die Äste ranken sich Lianen, Würgefeigen und schillernde Orchideen.
Dritter Stock: In den Baumriesen, die wie Türme aus dem Blätterdach herausragen, sind vor allem Vögel und Fledermäuse zu Hause. Zu den " Überständern" gehören zum Beispiel der Mahagoni- und der Paranussbaum.
Der Regenwald ist bedroht, weil wir Menschen die Bäume dort abholzen. Wir nutzen das Holz zum Beispiel für Möbel und zur Papierherstellung. Auf der Fläche des ehemaligen Regenwaldes entstehen vielfach Palmölplantagen. Wo vorher also noch viele verschiedene Pflanzen wuchsen, stehen dann nur noch Palmen. Das ist kein Lebensraum für die Tiere, weil sie dort keine Nahrung finden und sich auch nicht verstecken können. Die Hälfte aller Produkte aus dem Supermarkt enthält Palmöl. Das meiste Öl rund 90 Prozent kommt aus Indonesien und Malaysia. Die Plantagen brauchen viele Chemikalien gegen unerwünschtes Unkraut. Dadurch werden sie zu leblosen grünen Wüsten. Weltweit wachsen auf 170 000 Quadratkilometern Ölpalmen fast die Hälfte der Fläche Deutschlands. Die Regenwälder müssen dafür weichen.
Palmöl wird aus den Früchten der Ölpalme gepresst. Es ist ein sehr billiges Öl. Deshalb verarbeitet die Industrie den Rohstoff seit einigen Jahren in Lebens-, Waschmitteln und Pflegeprodukten. Seitdem nehmen die Plantagen zu. Das Fatale: Die Palme wächst nur dort, wo auch der Regenwald wächst.
In den Motoren der Autos der EU verbrennen rund
1, 9 Millionen Tonnen Palmöl pro Jahr. Um diese Menge zu ernten, muss man auf 7000 Quadratkilometern Ölpalmen pflanzen. Das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) hat 2007 einen Bericht veröffentlicht, in dem steht, dass Ölpalm-Plantagen der Hauptgrund für Regenwaldzerstörung in Malaysia und Indonesien sind. Heute werden weltweit etwa 35 Fußballfelder Regenwald jede Minute zerstört.

Bildtext:

Einöde: Abgeholztes Gebiet auf der Insel Sumatra in Indonesien.

Foto:

dpa
Autor:
Niklas
 
Fina


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