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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Tannenbäume verkehrt herum
Zwischenüberschrift:
Neues und Kurioses im Weihnachtsdorf am Neumarkt
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Wer unter das Dach des Weihnachtsdorfs auf dem Neumarkt blickt, der sieht dort eine verkehrte Welt. Die Tannenbäume unverzichtbares Accessoire eines jeden Weihnachtsmarkts hängen mit der Spitze nach unten. " Ich wollte damit provozieren", sagt Christoph Sierp, der Organisator des Weihnachtsdorfs. Gleichwohl gibt er zu: " Bis jetzt ist es kaum jemandem aufgefallen."

" Auf den Kopf stellst du mich", sang Diana Ross 1980 in ihrem Hit " Upside Down". Die Soul-Sängerin berichtete in ihrem Hit von einem Jungen, der ihr den Kopf verdrehte. Aber sie hätte auch einen Tannenbaum meinen können.

Woher kommt der Trend?

In den USA gibt es seit vielen Jahren den Trend, Weihnachtsbäume verkehrt herum aufzuhängen. Dort werden sie " Upside Down Christmas Trees" genannt. So finden mehr Geschenke Platz unter dem Baum, haben die pragmatischen Menschen im Land des unbegrenzten Materialismus festgestellt. Angeblich soll dieser Trend seinen Ursprung aber ausnahmsweise mal nicht in den USA haben, sondern in Deutschland. Dort hätten die gläubigen Christen ihre Bäume im 12. Jahrhundert verkehrt herum unter die Decke gehängt, ist in einem Artikel des Magazins " Der Stern" aus dem Jahr 2005 zu lesen.

Christoph Sierp wollte einfach nur mal etwas anders als auf den historischen Weihnachtsmärkten machen, einen Hingucker schaffen. " Das hat keinen religiösen Hintergrund. Ich lehne auch keine Weihnachtsbäume ab", sagt der Organisator des Weihnachtsdorfs. Er selbst sei katholisch aufgewachsen und gehe am Heiligabend brav in die Kirche, fügt er an.

Eigentlich wollte Sierp gar keine umgedrehten Tannenbäume aufhängen, erzählt er. " Ursprünglich hatte ich fliegende Weihnachtsbäume im Sinn, die sich unter der Decke bewegen." Beim Aufbau sei ihm und seinen Mitarbeitern die Idee in den Kopf gekommen, die Bäume " falsch herum" aufzuhängen, wie er sagt.

Insgesamt 75 Tannenbäume schmücken bis zum 22. Dezember das Weihnachtsdorf auf dem Neumarkt. An diesem Tag werden sie dann verschenkt. " Wer möchte, kann sich einen abholen. Wenn Bäume übrig bleiben, bekommen sie die Elefanten im Zoo", sagt Sierp. Doch das sind nicht die einzigen Geschenke, die der Gastronom bereithält. Am Sonntag kommt der Nikolaus mit seinem Knecht und verteilt von 13 bis 20 Uhr Geschenke. Kinder können sich mit ihm fotografieren lassen und ihm ihre Wunschzettel überreichen.

Doch nicht nur die umgedrehten Tannenbäume machen das Weihnachtsdorf zu einem speziellen Ort. Dort finden die Besucher Stände, die sonst auf einem Weihnachtsmarkt nicht zu finden sind. So ist die " Krabben-Mutti" extra aus Baltrum angereist, um in Osnabrück Fisch und Bratkartoffeln zu servieren. Christoph Sierp erzählt, dass die Tochter der " Krabben-Mutti" in Osnabrück studiert und ihre Mutter überzeugt hat, einen Stand im Weihnachtsdorf aufzubauen.

Dazu gibt es unter anderem Cocktails und Suppe vom Lokal " Unter Kollegen" oder Florentiner, Irish Coffee und Früchtebrot von Tante Sophies Backstube.

Diese Mischung werde vom Osnabrücker Publikum gut angenommen, sagt Sierp. Die Regentage seien zwar " zum Vergessen" gewesen, dennoch erhalte er viel positive Rückmeldungen und spüre eine hohe Akzeptanz für das Weihnachtsdorf.

Mehr zum Weihnachtsmarkt auf unserer Themenseite im Internet: www.noz.de/ weihnachten
Bildtext:
Mit der Spitze nach unten hängen im Weihnachtdorf auf dem Neumarkt die Tannenbäume. Die Idee dazu hatte Organisator Christoph Sierp. Das Weihnachtsdorf verzeichnet trotz des schlechten Wetters eine gutr Publikumsresonanz.
Foto:
Jörg Martens
Autor:
Thomas Wübker


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