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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Greta, Frieda und Smilla üben fliegen
Zwischenüberschrift:
Vor vier Monaten im Zoo geschlüpfte Schnee-Eulen sind flügge geworden
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Es ist der typische Vorführeffekt: Die vier Monate alte Schnee-Eule Greta soll vor den versammelten Medienvertretern im Osnabrücker Zoo ein paar Meter fliegen. Falkner Andreas Wulftange ruft sie und lockt mit einem Stück Fleisch aber die Journalisten mit ihren TV-Kameras, Fotoapparaten und Notizblöcken irritieren den jungen Vogel sichtlich. Er will einfach nicht in die Lüfte steigen.
Doch schließlich siegt der Hunger: Greta spannt ihre eineinhalb Meter großen Flügel und fliegt damit auf den Handschuh von Wulftange, wo sie schnell den Leckerbissen verspeist.
Für den Laien sind die drei Vögel mit ihrem weißen Gefieder, das von dunklen Flecken und Bändern durchzogen ist, kaum voneinander zu unterscheiden. Andreas Wulftange kennt seine " Babys" aber natürlich genau. Er hat sie großgezogen, nachdem sie im Juli geschlüpft und von ihren Eltern nicht angenommen wurden. Greta und ihre Schwestern Frieda und Smilla erhielten ihre Namen von den Zoo-Besuchern.
Smilla, so erklärt er, sei die älteste Schnee-Eule. Sie ist lieb und lässt sich anfassen. Das mag Greta nicht so gerne. Sie picke auch schon mal mit dem Schnabel, so Wulftange. Frieda ist das Nesthäkchen. " Sie ist in der Entwicklung etwas hinterher, aber sehr lieb."
Das Fliegen haben die drei Schwestern nicht von Andreas Wulftange gelernt. Sie haben es sich selbst beigebracht, erzählt der Falkner, der als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Zoo tätig ist. In ihrer Voliere hätten sie schon früh zu den Stangen hoch gesehen und irgendwann die ersten Flugversuche gestartet, erzählt er. " Das sah etwas tollpatschig aus."
Nach und nach erlernten sie das Abtragen. So nennen es die Falkner, wenn die Vögel zu ihren dicken Lederhandschuhen fliegen.
Egal, wie gut ihre Flugkünste eines Tages sein werden auf Aus-Flüge aus dem Zoogelände heraus würden Smilla, Greta und Frieda auch künftig verzichten müssen, sagt Wulftange. " Damit würde ich gegen das Jagdrecht verstoßen." Greifvögel aus dem Zoo dürfen demnach nicht einfach so in die freie Wildbahn fliegen, erläutert er.
In der freien Natur leben Schnee-Eulen in Alaska, Kanada, Grönland, Skandinavien und Russland und ernähren sich hauptsächlich von Mäusen und Lemmingen. In den rauen, eiskalten Gegenden ihrer Heimat werden die Tiere etwa 9 bis 15 Jahre alt. Leben sie mit Menschen zusammen, können sie bis zu 28 Jahre alt werden.
Die Osnabrücker Zoo-Besucher können Andreas Wulftange und die drei Schnee-Eulen übrigens mit etwas Glück bei ihren täglichen Flugübungen beobachten. Sie trainieren meistens am Vormittag auf der Wiese neben dem Aquarium das Fliegen.

Bildtext:

Fliegen lernen die Schnee-Eulen im Osnabrücker Zoo. Dabei hilft ihnen Falkner Andreas Wulftange. Foto: Swaantje Hehmann
Autor:
Thomas Wübker


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