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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Schulpflicht gilt nicht im Flüchtlingshaus
Zwischenüberschrift:
Leserbrief
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Zum Artikel " Flüchtlingskinder brauchen Verlässlichkeit" (Ausgabe vom 21. November).
" In dem oben angegebenen Artikel über die Podiumsdiskussion der GEW wird unter anderem auf die 12-jährige Schulpflicht in Deutschland hingewiesen, die aber leider nicht in den Erstaufnahmeeinrichtungen gilt. Im Flüchtlingshaus am Natruper Holz wird neben Beschäftigungsangeboten auch die Möglichkeit zum Deutschlernen gegeben.
Seit dem 14. April 2015 wird im Auftrag der Diakonie für alle Kinder und Jugendlichen von 7 bis 16 Jahren Sprachunterricht erteilt. Anhand eines eigens erstellten Lehrplans werden von drei angestellten Studentinnen und Studenten, pensionierten Lehrern und Lehrerinnen sowie einer großen Zahl ebenfalls Ehrenamtlicher verschiedenster Berufe die Themenfelder , Auskunft über sich selbst′, , Zahlen und Farben′, , Schulgegenstände′, , Kleidung′, , Essen und Trinken′ an fünf Tagen in der Woche für je vier Schulstunden unterrichtet.
Sogar Verkehrserziehung ist dabei. Ziel ist es, erste Wörter und Sätze aktiv auf Deutsch sprechen zu können, passiv noch mehr zu verstehen und dementsprechend reagieren zu können. Somit kann ein erster Einstieg in die deutsche Sprache ermöglicht werden, auch wenn die Kinder und Jugendlichen überwiegend nur 2 bis 3 Wochen im Haus leben. Zusätzlich wird dieser Unterricht für 12- bis 16-Jährige auch nachmittags von 13.00 bis 16.00 Uhr und abends seit kurzer Zeit von 18.30 bis 20.00 Uhr für Erwachsene inklusive Kinderbetreuung erteilt, möglichst parallel in der Thematik zur morgendlichen Schule, sodass sich Kinder, Geschwister und Eltern über das Erlernte austauschen können.
Bleiben Bewohnerinnen und Bewohner länger, ist es über die hohe Zahl Ehrenamtlicher möglich, in Kleingruppen die Themen zu vertiefen oder zu erweitern. Aufgrund der hohen Differenzierung werden circa 1000 Stunden pro Monat ehrenamtlich unterrichtet, das heißt, die Hauptlast liegt auf den Schultern der Ehrenamtlichen!
Wir nennen uns im Flüchtlingshaus ganz bewusst , Schule′ und , Lehrerinnen und Lehrer′ und wollen auch einen ersten Eindruck des deutschen Schulwesens vermitteln, in dem sich jedes Kind, jeder Jugendliche und jeder Erwachsene gleich welcher Herkunft, Vorkenntnisse, sozialen Schicht angenommen und gefördert fühlen soll.
Zur Verlässlichkeit gehört für uns auch, dass während der normalen Schulferien unterrichtet wird, auch zwischen Weihnachten und Neujahr. Da man nicht weiß, wie sich die Situation im Flüchtlingshaus im neuen Jahr darstellt, handelt es sich bei dem Unterricht leider nur um ein befristetes Projekt."
Lilly Hugenberg
Osnabrück

Bildtext:

Eine der vielen ehrenamtlichen Deutschlehrerinnen im Flüchtlingshaus: Mechthild Dierks. Foto: Michael Gründel
Autor:
Lilly Hugenberg


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