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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Teufelssteine kamen vor 200 000 Jahren nach Vehrte
Zwischenüberschrift:
Sonderausstellung der Archäologen zu "Magischen Orten" im Osnabrücker Land: Der Satan aus der Steinzeit
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Belm. Die Stadt- und Kreisarchäologie besteht seit 40 Jahren. Zum Jubiläum entstand die dezentrale Sonderausstellung " Magische Orte entdecken". Dazu gehören auch die Teufelssteine in Belm-Vehrte.
Mitten im Wald bei Vehrte steht wie ein Monument ein großer Stein. Der Teufel hat ihn dorthin getragen, sagt die Legende. Er kam vor 200 000 Jahren aus Skandinavien in die Osnabrücker Region und wurde in der Jungsteinzeit aufgerichtet, sagt die Archäologin Judith Franzen. Aber noch heute gehört er zu den Teufelssteine genannten Findlingen im Vehrter Wald.
Warum der Stein aufgerichtet wurde, weiß niemand, erzählt Franzen. Das Wissen über die Alltagskultur der Steinzeitmenschen, ihre Riten und Siedlungen sei sehr gering, so die Archäologin. " Verschiedene Theorien deuten ihn als Denkmal, astronomisches Wahrzeichen, Versammlungs- oder auch kultischen Opferplatz, wie sie sich seit der Jungsteinzeit vor über 5000 Jahren erhalten haben", sagt Franzen. Bereits im frühen 19. Jahrhundert sei der Süntelstein eine rätselhafte Sehenswürdigkeit gewesen. " Angeblich war der Süntelstein früher von einem Kranz kleiner Steine umgeben. Quellen belegen jedoch, dass ein solcher Steinkreis bereits gegen Ende des 19. Jahrhunderts nicht mehr existierte."
Der Süntelstein gibt Anlass zu weiteren Spekulationen. Der Name ist von dem Süntel genannten Höhenzug im Wiehengebirge (" Gebirgszug im Süden") abgeleitet. Auf dem Stein ist ein großer Riss zu sehen. Der stamme von einer Kette, mit der der Teufel den Stein zu einer Kirche schleppen wollte, um den Eingang damit zu verschließen, sagt die Legende. Judith Franzen sagt, der Riss sei wohl durch Regenwasser entstanden, das im Laufe der Jahrtausende in den vier Meter hohen Granitfindling eingedrungen sei.
Die Wanderer, die hinter dem Naturfreundehaus in Vehrte in den Wald gehen, sollten sich nicht von dem Stein erschrecken lassen, wenn sie ihn umrunden. In den Achtziger- oder Neunzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts hat ein unbekannter Künstler eine finstere Teufelsfratze mit düsterem Blick und roten Lippen auf den Stein gemalt.
Neben dem Süntelstein zählen auch die Großsteingräber Teufelsbackofen und Teufelsbacktrog zu den Teufelssteinen. " Als die Gletscher abschmolzen, blieben die Steine liegen und wurden vor 5000 bis 5500 Jahren zum Bau der Grabanlagen in der Jungsteinzeit genutzt", so Franzen. Wie das Ensemble in früheren Zeiten ausgesehen hat, weiß niemand mehr, so die Archäologin: " Die Grabanlagen wurden als Teufelswerk abgetan und fielen diesem Irrglauben auch häufig zum Opfer. Bis weit ins 19. Jahrhundert hinein war die Vorstellung von Riesen und Teufeln als Baumeister im Volksglauben fest verankert."
Autor:
tw


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