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1.
Erscheinungsdatum:
30.11.2015
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Auf die Mimik kommt es an
Zwischenüberschrift:
Walter Galisch ist Tierpräparator in Osnabrück – Mit einer Laborratte fing es an
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Der
Fuchs
beobachtet
ganz
entspannt
die
Gänse,
ein
Habicht
lauert
auf
Beute,
das
Eichhörnchen
knabbert
an
einer
Haselnuss,
der
Feldhase
setzt
zum
Sprung
an,
das
fast
weiße
Hermelin
erspäht
aufgerichtet
die
Umgebung,
die
Schneeeule
sitzt
unbeweglich
da,
hat
aber
alles
im
Blick.
Mehr
Schein
als
Sein
ist
das,
was
sich
bei
Walter
Galisch
(63)
auftut.
Der
Zoologische
Präparator
erweckt
in
seiner
Werkstatt
die
schönen
Exemplare
der
Tierwelt
scheinbar
wieder
zum
Leben.
Am
Gartenhaus
des
großen
Grundstücks
müffelt
es
etwas.
Aus
Eimern
stechen
Gehörne
hervor,
die
zuvor
erhitzt
worden
sind.
Auch
der
Kopfschmuck
von
Mufflons
verliert
in
einer
Seifenlauge
die
letzten
Reste
von
Fleisch,
bevor
der
Präparator
sie
auf
eine
hölzerne
Platte
drapiert,
die
als
Wandhalterung
dient.
Der
Auftrag
kam
von
einem
Waidmann,
der
die
eingedrehten
Hörner
als
Erinnerungsstück
für
einen
erfolgreichen
Abschuss
in
Thüringen
aufarbeiten
lässt.
Walter
Galisch
ist
auch
immer
dann
gefragt,
wenn
Tiere
als
Ganzes
präpariert
werden
sollen,
Vögel
ebenso
wie
Säugetiere.
Nicht
immer
geht
es
um
Wildtiere
–
ob
geschossen
oder
am
Straßenrand
gefunden
–
sondern
auch
um
Hund,
Katze
oder
Meerschweinchen.
Doch
bei
Haustieren
wehrt
Galisch
ab:
"
Das
mache
ich
sehr
ungern."
39
Jahre
ist
er
nun
schon
Zoologischer
Präparator.
Gleich
nach
der
Schule
absolvierte
er
eine
Werkzeugmacher-
Lehre,
wollte
eigentlich
Maschinenbau
studieren.
Ein
Zufall
brachte
ihn
davon
ab.
Er
las
von
der
Eröffnung
einer
Berufsschule
für
Präparatoren
in
Bochum
–
seine
Entscheidung
war
gefallen.
"
Natur
und
Umwelt,
Pflanzen
und
Tiere,
das
war
schon
immer
mein
Ding"
,
sagt
er.
Seine
Liebe
für
Präparate
entdeckte
er,
als
er
mit
18
Jahren
seinen
Jagdschein
machte.
Heute
ist
er
außerdem
Ausbildungsleiter
für
Jungjägerkurse
der
Jägerschaft
Osnabrück-
Stadt,
in
denen
Tierpräparate
wichtige
Anschauungsobjekte
sind.
Schon
in
der
Ausbildung
entschied
sich
Galisch
für
den
biologisch-
zoologischen
Bereich
des
Berufes.
Auch
wenn
die
Lehre
mit
einer
weißen
Laborratte
begann:
"
In
der
Pathologie
habe
ich
mich
nicht
so
gut
gefühlt"
.
Sein
Beruf
führte
ihn
schließlich
zur
Universität
Osnabrück,
wo
er
im
Fachbereich
Biologie
35
Jahre
tätig
war.
"
Der
Präparator
muss
handwerkliche
und
künstlerische
Fähigkeiten
haben,
die
Tiere
sollen
ja
anatomisch
korrekt
nachgebildet
werden"
,
beschreibt
Galisch.
Die
Arbeit
steht
und
fällt
mit
dem
Fellabziehen.
Saubere,
verdeckte
Schnitte
mit
dem
Skalpell
sind
die
Voraussetzung,
dass
später
keine
"
Narbe"
zu
sehen
ist.
Besonders
kniffelig
ist
das
bei
Augen,
Mundschlitzen,
Ohren
und
Nase.
Das
Fell
lässt
Galisch
beim
Gerber
behandeln,
bevor
es
über
ein
Körpermodell
des
Säugetieres
gezogen
wird,
das
er
nach
einem
Gipsabdruck
angefertigt
hat.
Wo
früher
Holzwolle
zur
Körperform
gewickelt
wurde,
werden
heute
mehr
Kunststoffmodelle
verwendet.
Dass
auch
Blut
tropft,
wenn
der
Präparator
dem
Tier
das
Fell
über
die
Ohren
zieht,
ist
für
den
63-
Jährigen
kein
Problem:
"
Die
Haut
muss
innerhalb
von
zwei
Tagen
verarbeitet
werden,
sonst
halten
die
Haare
nicht"
.
Bei
Wildschwein
und
Dachs
wächst
dieser
Teil
zur
Knochenarbeit
aus.
Später
ist
Filigranarbeit
gefragt,
denn
gerade
bei
den
Säugetieren
kommt
es
auf
die
Mimik,
den
Stand
der
(Glas-
)
Augen
und
der
Ohren
an.
Bei
Tierpräparaten
sollen
die
genähten
Schnitte
nicht
sichtbar
sein.
Mit
Vögeln
zu
arbeiten
ist
ebenfalls
eine
hohe
Kunst,
auch
wenn
es
hier
nicht
so
sehr
auf
die
Mimik
ankommt.
Doch
Fasan,
Brachvogel,
Wiedehopf,
Stockenten,
Habicht
und
Schneeeule
lebensecht
nachzuarbeiten,
ihnen
das
Federkleid
nicht
zu
beschädigen,
erfordert
Geduld,
Routine
und
Geschick.
Bei
seiner
Arbeit
kommt
dem
63-
Jährigen
zugute,
dass
er
die
Wildtiere
genau
kennt.
So
kann
er
den
Körper
modellieren,
die
Beine
exakt
einsetzen
und
die
Gesichtszüge
formen.
"
Nichts
ist
schlimmer
als
schlecht
positionierte
Augen
oder
schiefe
Gesichtszüge"
,
erklärt
Galisch.
Da
geht
es
ihm
so
wie
einem
guten
Bildhauer.
Bildtext:
Mufflonkopf
als
Jagdtrophäe:
Walter
Galisch
ist
Zoologischer
Tierpräparator.
Foto:
Harald
Preuin