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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Der Johannistorwall als Verlierer?
Zwischenüberschrift:
Der Neumarkt und der Straßenverkehr: Bürger diskutieren mit Stadtbaurat Frank Otte
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. In die Vorfreude auf den neu gestalteten Neumarkt mischt sich Kritik: Anwohner des südlichen Wallrings sehen sich als Verlierer der Entwicklung. Im Bürgerforum Innenstadt diskutierten sie mit Stadtbaurat Frank Otte.

Noch drei Jahre, dann soll sich vom Neumarkt die letzte Baustelle verabschieden. Nach jetzigem Stand der Dinge werden für den Autoverkehr zwei Spuren eingerichtet so jedenfalls sieht es ein noch gültiger Ratsbeschluss vor. Die Stadtwerke fädeln die Buslinien neu ein. Ein Bussteig soll sich ungefähr am selben Ort befinden wie bisher, allerdings begrenzt von einem neuen Gebäude, das dem Neumarkt vor H & M ein neues Gesicht geben soll. Wie das aussieht, ist seit vergangener Woche bekannt. Manche vergleichen es wegen seiner lichten Gestalt mit einem Papier-Lampion.

Im Bürgerforum präsentierte Stadtbaurat Frank Otte die Bilder des Architektenbüros " Gewers Pudewill" aus Berlin, des Gewinners des Wettbewerbs für das Grundstück. Das Haus soll als " Raumkante" dienen und " den Neumarkt auf die historische Größe zurückführen", erläuterte Otte. Und es soll die Distanz von der Großen Straße zur Johannisstraße verkürzen und damit als Bindeglied wirken.

Wie ein Anwohner anmerkte, dürfte damit das benachbarte Eckhaus an der Großen Straße optisch abfallen. Otte berichtete, auch dort deute sich eine Weiterentwicklung an. Bürgermeisterin Birgit Strangmann, die das Bürgerforum leitete, zeigte sich überzeugt, dass neue Gebäude auch die benachbarten Eigentümer beeinflussen: " Andere ziehen dann nach." Das habe sich unter anderem auch am Kamp gezeigt.

Ein Anwohner erklärte sich zum Gegner eines neuen Hauses vor H & M: " Ich finde es schön, wenn der Neumarkt breit ist." Ein weiterer Besucher des Bürgerforums sieht das neue Gebäude als " Stehimweg" für die Busse. Tatsächlich zeigt sich auf dem Plan an der Westseite eine Aussparung im Erdgeschoss für abbiegende Busse. Ein Anwohner stellte fest, dass auf dem Plan kein Taxistand mehr vorgesehen ist und ärgerte sich. Ein Neumarkt ohne Taxen sei für ihn nicht vorstellbar. Stadtbaurat Otte kündigte ein Gespräch mit Akteuren des Taxigewerbes an. Derzeit jedoch sieht es auf dem Plan so aus, als ob Busse den kompletten Raum zwischen dem bestehenden Hochhaus und dem Neubau einnehmen eingerahmt von Bäumen.

Anwohner des südlichen Wallrings begleiten die Entwicklung kritisch. Ursula Unland würde am liebsten Stadtbaurat Otte einladen, damit er den Verkehr von ihrer Wohnung am Johannistorwall aus beobachten und hören kann. Sie und viele ihrer Nachbarn stellen fest, dass die Staus stark zugenommen haben, seitdem Autos nicht mehr über den Neumarkt fahren dürfen. Stadtbaurat Otte dagegen rechnet vor, dass eine Autofahrt über den Wallring gar nicht so viel länger dauere als vorher. Und auf der Martinistraße habe der Verkehr stark abgenommen. Anwohner dagegen sind davon überzeugt, dass viele Autos stattdessen andere Straßen mehr belasten.

Otte stellte fest, dass seit Jahren immer mehr Autos durch die Stadt rollten. Es sei aber nicht möglich, ihnen entsprechend mehr Platz anzubieten, der dann wiederum nicht reichen würde. Auch die Schadstoffbilanz bereite der Stadt Probleme auch juristischer Art. Birgit Strangmann appellierte an die Bürger: " Es liegt auch an uns selbst, wie wir die Straßen verstopfen und wie wir die Luft sauber halten."

Ob tatsächlich nach 2018 wieder Autos über den Neumarkt fahren? Otte stellte fest: " Ich höre eine Menge Stimmen, die sagen, dass der Neumarkt dauerhaft für Autos gesperrt bleiben muss."

Bildtext:

Der Neumarkt als Platz ausschließlich für Fußgänger, Radfahrer und den öffentlichen Nahverkehr? An dieser Idee scheiden sich die Geister. Nach einem noch gültigen Ratsbeschluss sind jedoch zwei Spuren für Autos vorgesehen.Foto: Michael Gründel
Autor:
Jann Weber
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