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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Naturschutz geht vor
Zwischenüberschrift:
Bürgerdialog zur A 33-Nord – Informationen zu passivem und aktivem Lärmschutz
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Belm. Wenn die A 33-Nord gebaut wird, werden die Anwohner in mehreren Bereichen von Belm, Icker und Wallenhorst-Rulle durch Lärmschutzwände oder - wälle vor dem Lärm geschützt. Glücklich ist dabei, wer Fledermäuse in seiner Nachbarschaft hat.
Häufig sei eine Kombination aus aktivem Lärmschutz und Fledermausschutz möglich, erläuterte Verkehrsplaner Manfred Ramm von der Ingenieurplanung Wallenhorst (IPW) bei einer Informationsveranstaltung in Belm. Ohne Fledermäuse schauen viele Anrainer etwa zwischen Icker und Powe in die Röhre.
" Der Schutz des Menschen ist leider nationales Recht", erläuterte A-33-Gegner Rainer Comfere aus dem Publikum, " der Schutz der Natur fällt unter europäisches Recht und das greift weiter." Das war sogar für Belms Bürgermeister Viktor Hermeler neu, wie er sagte. " Der beste Lärmschutz ist, wenn diese Autobahn nicht gebaut wird", so Hermeler. Das stand aber beim Bürgerdialog nicht zur Debatte. Unter den Besuchern waren 26 Gegner, 30 Befürworter und fünf Unentschiedene, wie eine Befragung ergab.
Planer Ramm und Cord Lüesse von der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr erläuterten, dass sie sich bei der Planung an die gesetzlich vorgegebenen Grenzwerte halten müssten. Grundsätzlich gilt beim Bund folgende Faustregel: Aktiver Lärmschutz (Lärmschutzwände und - wälle) geht vor passiven Lärmschutz (besser isolierte Fenster), " und dann kommt das große Aber", so Ramm: " Nur wenn die Kosten dafür verhältnismäßig sind." Die Philosophie laute: " Macht gerade so viel, dass die Lärmschutzrichtlinien eingehalten werden."
Dass die A 33-Nord laut wird sofern sie kommt –, ist klar. Im Bereich der Anschlussstelle Belm wird sich der Verkehr im Vergleich zur noch nicht fertigen Belmer Ortsumgehung verdoppeln und damit wird es um zwei bis vier Dezibel (dBA) lauter. " Das ist als Lärmunterschied deutlich wahrnehmbar", so Ramm. Eine Lärmschutzwand ist dort bereits für die im Bau befindliche neue B 51 geplant. Sollte die A 33-Nord kommen, wird zusätzlich auf anderthalb Kilometer Länge Flüsterasphalt verbaut.
Wäre es nicht sinnvoller, den Flüsterasphalt auch schon für die Ortsumgehung zu verlegen?, wollten einige Zuhörer wissen. Lüesse sagte, dafür müsse erst Baurecht für die A 33 herrschen. Ausgetauscht werde für den Flüsterasphalt nur die etwa zwölf Zentimeter dicke Deckschicht. Diese wird für die Ortsumgehung 2018 oder 2019 erstellt. " Bis die A 33 kommt, sind acht bis zehn Jahre vergangen das entspricht der normalen Verschleißdauer." Heißt: Die Fahrbahndecke müsste dann ohnehin erneuert werden.
Um die Anwohner am Power Weg im Verknüpfungsbereich zwischen B 51 und A 33 vor dem Lärm der Autobahn adäquat zu schützen, müsste die geplante sechs Meter hohe Schutzwand alternativ zum Flüsterasphalt mehr als zehn Meter hoch werden, erläuterte Ramm. Nur dann sei " Vollschutz" gewährleistet und das sei " unverhältnismäßig hoch". Durch den 1, 5 Millionen Euro teuren Flüsterasphalt auf diesem Abschnitt wiederum seien " im besten Fall rund drei dBA Lärmminderung zu erreichen".
Auf der weiteren Strecke der A 33-Nord ist aktiver Lärmschutz für weitere 1, 3 Millionen Euro geplant. Vor allem dort kommen die Fledermäuse zum Tragen. Etwa im Bereich Westerheide/ An der Ruller Flut sei " aktiver Lärmschutz in Kombination mit Fledermausschutz möglich", erläuterte Ramm. Es ergäben sich so Synergieeffekte. Dort werde sogar " Vollschutz" erreicht. Die Lärm- und Naturschutz-Kombi sei auch am Eschkötterweg möglich.
" Es wird mit Sicherheit bei einigen auch leiser", sagte Lüesse. Ebenso werde es bei einigen auch lauter. Zu Hermeler sagte er, es sei der Gemeinde unbenommen, auf eigene Kosten für zusätzlichen Lärmschutz zu sorgen.

Bildtext:

Bei der A33-Nord ist eine Kombi aus Lärmschutz und Fledermausschutz möglich, wie bei einer Infoveranstaltung in Belm deutlich wurde. Foto: J. Martens
Autor:
sdo


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