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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Ameisen – die Söldner unter den Insekten
Zwischenüberschrift:
Lernstandort Noller Schlucht übernimmt mobiles Angebot – Ab Januar in Schulen unterwegs
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Dissen/ Osnabrück. Die Ameise ist für die meisten Leute nicht gerade das spannendste Tier unserer heimischen Fauna. Dabei ist das winzige Insekt ein wichtiger Indikator für intakte Natur und unentbehrlich für ein gesundes Wald-Ökosystem. Wie interessant das Thema Ameise sein kann, zeigen Mitarbeiter des Dissener Lernstandorts Noller Schlucht in einem neuen Projekt für Grund- und weiterführende Schulen.

Von der sich auflösenden Ameisenschutzwarte Osnabrück bekam der Lernstandort ein Ameisenmobil mit zahlreichen Materialien geschenkt. Damit wird das neue Out- und Indoor-Schülerprojekt rund um die Ameise nun ansprechend gestaltet.

Ein Modell, das den Einblick in einen Ameisenhaufen ermöglicht, eine Drehscheibe mit Ratespiel rund um das Staaten bildende Insekt, ein Terrarium für Ameisen, Formicarium genannt, und vieles mehr gibt es im Ameisenmobil zu entdecken. " Uns ist es wichtig, dass Wissen über die Nützlichkeit der Ameise weiterhin verbreitet wird. Deswegen geben wir die Materialien gerne an den Lernstandort Noller Schlucht weiter. Sensibel für den Naturschutz zu werben ist nicht einfach, denn zur Bereitschaft, dem Schutz zu folgen, gehört Verständnis und Wissen", sagte Heinrich Nordmeyer, pensionierter Förster und Ameisenschutzwart.

Die von ihm ins Leben gerufene Ameisenschutzwarte Osnabrück musste kürzlich aus gesundheitlichen und Altersgründen von den Mitgliedern aufgegeben werden.

" Wir hatten das Thema Ameisen schon vorher in unserem Programm, können es dank des Ameisenmobils der Ameisenschutzwarte nun aber noch ansprechender aufbereiten, sodass mit teilnehmenden Schülern praktische Freilandarbeit und aktiver Naturschutz durchgeführt werden können", freut sich Josef Gebbe, Leiter der Umweltbildung am Lernstandort Noller Schlucht.

Ab Januar besuchen er und seine Kollegen Grundschüler und Schüler bis zur neunten Klasse in Stadt und Landkreis Osnabrück. Neben einer stationären Ameisenausstellung in der Schule wird eine Woche lang mit den Schülern im Gebäude, genauso wie draußen gearbeitet. " Es ist ja nicht nur das Thema Ameise, das angesprochen wird. Kinder und Jugendliche lernen dabei ebenso viel über das Ökosystem Wald, was anhand dieser Insekten wunderbar darstellbar ist", erläutert Gebbe.

Der Blick in das Formicarium, das den Lebensraum der Waldameise nachbildet und in dem zahlreiche dieser Tiere herumkrabbeln, habe laut Erfahrung des Ameisenschutzwarts Nordmeyer schon fast eine halbe Million Leute gefesselt. " Wir werden mit den Schülern zum Beispiel Zimt an eine Ameisenstraße streuen, um zu zeigen, das sich Ameisen über Duftstoffe orientieren und nicht wie wir Menschen über den Sehsinn", verrät Josef Gebbe über das neue Programm.

Während der Projektwoche soll deutlich werden, dass Ameisen wichtige Helfer im Wald sind. Sie vertilgen Insekten, die für die Pflanzen eher schädlich sind und sie Verbreiten die Samen von zwei Dritteln unserer Waldpflanzen. Unter dem Mikroskop können Schüler Fettkörperchen an den Ameisen entdecken. Mit diesen fetten " Leckerchen" locken Pflanzen die Ameisen an, die so ihre Samen verbreiten. Für Staunen wird Josef Gebbe sicher sorgen, wenn er davon berichtet, dass Ameisen Blattläuse " melken". Mit ihren Antennen berühren sie die Läuse, damit sie süßen Honigtau abgeben. Im Gegenzug werden sie von den Ameisen vor Fressfeinden verteidigt. Sobald andere Tiere sich den Blattlauskolonien nähern, werden sie von den Ameisen angegriffen. Ameisen sind also so etwas wie die Söldner unter den Insekten.

Solche und viele weitere spannende Fakten haben die Mitarbeiter des Lernstandorts für die Schüler im Gepäck. Da die Waldameisenbestände in Deutschland seit Jahrzehnten zurückgehen, ist es wichtig, Menschen für diese unscheinbaren Tiere zu sensibilisieren und deren Bestandsbedrohung durch Waldbau, Insektizideinsatz und Baumaßnahmen, die den Lebensraum zerstören, aufzuzeigen.

Bildtext:

Das Ameisenmobil wurde von der Ameisenschutzwarte an den Lernstandort Noller Schlucht weitergegeben: (von links)

Heinrich Nordmeyer. (Ameisenschutzwarte). Matthias Berstermann (Ameisenschutzwarte), Derk van Berkum. Geschäftsführer des Lernstandorts. Franz Keeve (Ameisenschutzwarte) und Josef Gebbe, Leiter der Umweltbildung in der Noller Schlucht.

Foto:

Calolin Hlawatsch
Autor:
Carolin Hlawatsch


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