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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Fakten gegen Luftnummern
Zwischenüberschrift:
Förderverein lädt zu Informationsabenden ein
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Bad Iburg. Die Neuen waren fleißig: Der Vorstand des Fördervereins für die Landesgartenschau hat seine Hausaufgaben gemacht und verdiente für seinen Fleiß wohl ein Extra-Sternchen. Das Ergebnis mehrerer Hundert Stunden Arbeit, die Ermittlung der Laga-Kosten, möchte der Verein den Iburgern vor dem Bürgerentscheid in mehreren Info-Abenden vorstellen.

Credo: " Wir wünschen uns einen vernünftigen, sachorientierten Abwägungsprozess", sagt Hans Tovar, der gemeinsam mit Matthias Partetzke und Rainer Klewin einen Überblick über Berechnungen und Hintergründe gibt. Im Mittelpunkt der Info-Abende steht die Wirtschaftlichkeit. Aber auch die Chancen nimmt der Verein in den Fokus. Bei beidem hat ihm der designierte Geschäftsführer der Laga-Gesellschaft, Hans Sperling, geholfen. Sperling hatte zwölf Schauen in der Hand und unter der Hacke. Für Bad Essen hat er einen Überschuss von 1, 4 Millionen Euro erwirtschaftet, momentan bereitet er Bad Lippspringe auf die NRW-Laga 2017 vor.

Die Kosten für die Iburger Gartenschau werden getrennt in Durchführungs- und Investitionshaushalt aufgeführt, ebenso die Einnahmen. Der Aufwand für die Durchführung berechnet sich aus Geschäftsbetrieb, Veranstaltungsorganisation, gärtnerischer Ausstattung und Verkehr und soll 7, 3 Millionen Euro ausmachen.

Die Einnahmen entfallen auf Eintrittsgelder, Lizenzen, Sponsoring und den Kreiszuschuss. Der steht: Landrat Michael Lübbersmann habe die Zusage erneuert, die Gartenschau mit mindestens 800 000 Euro zu unterstützen. Der Vereinsvorsitzende Partetzke: " Auch die Sponsoren stehen in den Startlöchern, aber sie möchten ein öffentlichkeitswirksames Gesamtprojekt, das sie fördern können" wie eben die Laga.

Die Einnahmen habe man sehr konservativ geschätzt. So rechnet der Verein mit 500 000 Besuchern, einer Zahl, die bei einem Einzugsbereich von knapp 18 Millionen Menschen ohne die Niederlande mehr als realistisch sei. Kalkuliert wird mit Einnahmen von 7, 1 Millionen Euro. Bliebe ein Defizit von knapp 200 000 Euro. Hieße: Der Durchführungshaushalt lässt sich nahezu kostendeckend darstellen.

Die Investitionen leitet der Förderverein vom Masterplan ab, den der Rat vor fünf Jahren verabschiedet hat. Er war Grundlage für den Vorschlag des Landwirtschaftsministeriums, dass Bad Iburg die Laga ausrichten solle.

Spezielle Laga-Projekte, die sämtlich Langzeitcharakter haben und auch nach der Schau bleiben, sind auf 3, 5 Millionen Euro limitiert. 40 bis 50 Prozent der Summe könnten Bad Iburg aus Fördertöpfen zufließen. Orientierungsanträge beim Ministerium sind gestellt. " Wir haben die Stadtverwaltung dabei unterstützt, realistische Projekte auszuwählen, zu kalkulieren und ihre Finanzierbarkeit zu bewerten." Das Ministerium prüft die Projekte auf ihre Förderfähigkeit. Der Kreis sortiert vor. " Dabei stehen wir im Wettbewerb mit anderen Gemeinden. Die Frage wird sein: Wo im Ranking landet Bad Iburg? Mit der Laga jedenfalls sehr viel höher", weiß Tovar. Und Partetzke sekundiert: " Auch weil das Land die Laga will."

" Das ist doch der Vorteil der Landesgartenschauen: Für das, was ein Ort sowieso tun müsste, kann er mit einer erheblichen Förderung rechnen", erklärt Klewin. Er ist überzeugt: Die Laga bringt zusätzliches Geld nach Iburg. " Und ohne sie können wir den Masterplan, den wir brauchen, um Iburg zukunftsfähig zu machen, nicht umsetzen." " Das ist Wirtschaftsförderung hoch zehn", ist auch Tovar überzeugt. Schließlich gebe jeder Besucher im Schnitt ohne Eintritt etwa 25 Euro im Ort aus. " Das sind Gelder, die nicht nur Einzelhandel und Gastronomie zugutekommen", ergänzt Partetzke. Von der Gewerbesteuer, der Belebung des Ortes oder einem Wanderweg von Glane nach Iburg profitiere jeder.

Im Kern geht es um drei Bereiche für eine harmonische Entwicklung: Schlosswiese und Schlossberg, Waldkurpark und Tegelwiese. " Wir schlagen Handlungsfelder vor", erklärt Hans Tovar. " Geplant und durchgeführt werden muss die Laga von Fachkräften." Die Einzelprojekte müssten dann Anfang 2016 ausgearbeitet werden, zum Beispiel im Rahmen eines Architektenwettbewerbs.

Beispiel Tegelwiese: Hier könnten Gärten für eine Oase der Begegnung zum Thema Integration und Inklusion entstehen. Angedacht sind ein Holzsteg über dem Regenrückhaltebecken, ein offener Kolbach, ein Kneippbereich und die Anbindung an Kurbereich und Freibad. Im Rahmen des Masterplans könnten weitere Bereiche hinzukommen: der Glaner Ortskern, das Mühlentorzentrum im " Stadtumbau West" und die Vossegge. Denn auch die Glaner sollen von der Laga profitieren, findet Klewin: " Damit wäre eine Sanierung rund um die alte Brennerei möglich, die sonst nicht infrage käme." Ein Wanderweg zwischen Iburg und Glane über den Freden entlang des Glaner Bachs und Averbecks Hof könnte das Dorf in die Laga integrieren. Ein Orientierungsantrag über 250 000 Euro ist gestellt. Nur um eines will sich der Förderverein nicht kümmern. Tovar: " Mit Parteipolitik haben wir nichts am Hut."

Bildtext:

Die Tegelwiese könnte Bad Iburg für die Gartenschau in den Blick nehmen. Hier könnten Gärten für eine Oase der Begegnung entstehen.

Foto:

Helmut Schmidt, Montage: Liga-Förderverein
Autor:
Stefanie Adomeit


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