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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Landkreis nimmt 110 Flüchtlinge in Obhut
Zwischenüberschrift:
Eine Million Euro für Versorgung und Unterbringung von unbegleiteten minderjährigen Ausländern
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Der Landkreis Osnabrück hat in diesem Jahr bereits 110 minderjährige Flüchtlinge in Obhut genommen, in den Vorjahren war es durchschnittlich nur einer.

Die im Behördendeutsch " UMA" (" Unbegleitete minderjährige Ausländer") genannten Flüchtlinge stellen den Fachdienst Jugend des Landkreises vor große Herausforderungen. " Die dadurch entstandenen Personalbedarfe werden derzeit durch landkreisinterne Personalverschiebungen sowie zeitlich befristete Neueinstellungen abgedeckt", sagt Iris Beckmann von der Task Force Flüchtlinge.

Die Dimension verdeutlicht auch, dass die Jugendhilfeeinrichtungen in diesem Jahr für die Versorgung und stationäre Unterbringung dieser 110 Flüchtlinge bereits mehr als eine Million Euro ausgaben. Die Kosten, die freie Träger wie etwa das Diakoniewerk der Jugendhilfe in Rechnung stellen, werden dem Landkreis Osnabrück nach eigenen Angaben allerdings vom Land Niedersachsen erstattet. Zudem erhält der Landkreis eine Verwaltungspauschale in Höhe von 2000 Euro für jeden der 19 minderjährigen Flüchtlinge, der seit Anfang November zugewiesen wurde.

Der Leiter des Sozialraums Bramsche des Landkreises, Jörg Röls, berichtet, dass die Einreise aus Syrien und nordafrikanischen Staaten wie Sudan oder Eritrea rasant zunehme: " In der Landesaufnahmebehörde Bramsche-Hesepe kommen täglich ein bis zwei Fälle von minderjährigen Flüchtlingen hinzu." Zum Vergleich: Bevor Hesepe im Mai 2014 zur Landeserstaufnahmestelle wurde, habe der Landkreis jährlich einen UMA gehabt.

Der Fachdienst Jugend habe sich bis Mitte November sogar um insgesamt 434 minderjährige Ausländer gekümmert. Für 288 Minderjährige wurden in Hesepe laut Röls aber Verwandte oder volljährige Geschwister gefunden, denen die Vormundschaft gerichtlich übertragen wurde. So konnten die betroffenen Jugendlichen in der Landesaufnahmestelle bleiben und von dort gemeinsam mit ihren Angehörigen weiterverteilt werden. Um die Quote von 135 UMA zu erfüllen, können dem Landkreis bis Ende des Jahres weitere 25 zugewiesen werden.

Röls berichtete, dass viele Flüchtlinge über soziale Netzwerke im Internet mitbekommen, wie gut vielen minderjährigen Flüchtlingen die Inobhutnahme in den Wohngruppen der Träger gefalle, sodass sich bereits erwachsene Flüchtlinge als Minderjährige ausgegeben hätten. Da viele Asylsuchende aber keinen Pass besitzen, werde die Minderjährigkeit dann bei einem Altersfeststellungsverfahren im Rahmen der medizinischen Untersuchung ausgeschlossen.

Der Leiter des Fachdienstes Jugend, Rainer Dieckmann, würde es begrüßen, wenn auch Familien im Landkreis jugendliche Flüchtlinge aufnehmen würden. 30 bis 40 Familien hätten sich bereits gemeldet, um ein Flüchtlingskind aufzunehmen. Die Hälfte davon hätte dann aber Abstand von dem Vorhaben genommen, als ihnen mitgeteilt wurde, dass der jüngste unbegleitete Flüchtling schon 13 Jahre alt sei. Zudem müssten die Familien auf die Inobhutnahme vorbereitet werden. Im Weser-Ems-Gebiet hätten bereits Familien jugendliche Flüchtlinge aufgenommen. " Die Erfahrungen waren sehr positiv bis traumatisierend dramatisch. Letzteres wollen wir in unserer Region durch ein vorheriges intensives Clearing vermeiden", konstatierte Dieckmann.

Bildtext:

Der Landkreis Osnabrück hat im Jahr 2015 106 minderjährige Flüchtlinge in Obhut genommen, in den Vorjahren war es durchschnittlich nur einer. Symbolfoto: Jörn Martens

Täglich ein bis zwei minderjährige Flüchtlinge kommen in der Erstaufnahme Bramsche-Hesepe hinzu.

Symbolfoto:

Martens
Autor:
Jean-Charles Fays


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