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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Die Brennnessel hat viel zu bieten
Zwischenüberschrift:
Heil- und Lebensmittel in einer Pflanze – Seit Jahrhunderten bewährt
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. In dieser Serie über Wildpflanzen haben wir in den vergangenen Monaten über Interessantes, Überraschendes und Vergessenes berichtet und verschiedene Rezepte vorgestellt.
Den Auftakt machte im August eine Blume, die sicherlich fast jeder kennt, nämlich das Gänseblümchen. Nun, zum Winter hin, wollen wir die Serie " Erinnerung an altes Kräuterwissen" (vorläufig) beenden zum Abschluss ebenfalls mit einem Kraut, das auch den allermeisten Stadtbewohnern wohlbekannt sein dürfte.
Jeder, der den Namen Brennnessel hört, denkt unwillkürlich sofort an den kribbelnden und brennenden Schmerz, der entsteht, wenn man die Pflanze unbedacht berührt. Da sich die Brennnessel auch noch unglaublich schnell verbreitet, hat sie bei den meisten Menschen eher einen schlechten Ruf.
Und doch haftet dieser Pflanze eine lange Geschichte der Heilung und medizinischen Wirkung an. So haben sich beispielsweise Menschen mit Rheumabeschwerden im Mittelalter freiwillig von Mönchen mit Brennnesselsträußen auspeitschen lassen, da diese Methode gegen die Rheumaschmerzen helfen sollte. Gut möglich, dass die vielen kleinen lokalen Entzündungen, verursacht durch das Nesselgift, die körpereigene Abwehr mobilisierten und damit den Kampf gegen Rheuma tatsächlich in Schwung brachten. Traditionelle Anwendungsgebiete gibt es für die Brennnessel viele. Wissenschaftlich erwiesen ist, dass die Brennnessel Arthrose, Arthritis, Prostatabeschwerden und Blasenprobleme lindern sowie entzündliche Darmerkrankungen positiv beeinflussen kann.
Die Samen der Brennnessel lassen sich als Vitalitätstonikum und gegen Haarausfall einsetzen, und als Brennnesseljauche ersetzt die Pflanze Kunstdünger und Pestizide. Die Brennnessel eignet sich außerdem hervorragend als Lebensmittel nicht nur aufgrund ihrer Fülle an Vitalstoffen, sondern auch wegen ihres fantastischen Geschmacks.
Die Brennnessel wird seit Menschengedenken in vielen Lebensbereichen eingesetzt. Sie zählt zu den ältesten Heilkräutern und wird als Dünger oder in der Textilindustrie genutzt, wo man aus den faserreichen Stängeln einst Nesselstoff herstellte. Außerdem bewahrte sie in mageren Zeiten die Menschen vor dem Hungertod.
Auch heute kann die Brennnessel auf verschiedenste Art und Weise den Weg auf unsere Teller finden. Aus den Blättern der Pflanze beispielsweise kann eine köstliche Suppe gezaubert werden. Sie liefert zwei- bis viermal so viel Eisen wie ein Rindersteak.
Vor den Brennhaaren der Brennnessel muss sich beim Essen übrigens niemand fürchten. Sobald die Brennnessel verarbeitet wird wie etwa zu Saft, zu Suppen, zu Smoothies oder zu spinatähnlichen Gerichten, verflüchtigt sich die brennende Wirkung.
Autor:
Maike Hoberg


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