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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Naturpark Terra-Vita erhält Unesco-Label
Zwischenüberschrift:
Global Geopark: Imagegewinn soll weitere Touristen in die Region Osnabrück bringen
Artikel:
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Originaltext:
Paris/ Osnabrück. Der Naturpark Terra-Vita erhält als einer von sechs Geoparks in Deutschland das neue Label " Unesco Global Geopark". Das hat die Unesco-Generalversammlung auf ihrer Konferenz am Dienstag in Paris entschieden.

Die neue Flächenauszeichnung wird weltweit an Regionen mit einem bedeutsamen geologischen Erbe vergeben. Zu den Aufgaben von Unesco-Geoparks gehören der Schutz des geologischen, natürlichen und kulturellen Erbes, die Umweltbildung sowie Beiträge zu einer nachhaltigen Regionalentwicklung unter Mitwirkung der Bevölkerung. Unesco-Geoparks sollen Bewusstsein und Verständnis für den globalen Wandel schaffen. Bislang wurde Terra-Vita nur von der Sonderorganisation der Vereinten Nationen unterstützt, jetzt wird Terra-Vita auch anerkannt und darf den Zusatz " Unesco Global Geopark" im Titel führen.

Landrat Michael Lübbersmann, der Vorsitzender des Natur- und Geoparks ist, zeigte sich begeistert. Terra-Vita bringe die Voraussetzungen für diese Auszeichnung mit. " Der Titel bedeutet einen ungeheuren Imagegewinn für die Region und ist zudem die Würdigung unserer bisher geleisteten Arbeit."

Der Terra-Vita-Geschäftsführer Hartmut Escher fügte hinzu: " Wir haben weder das Wattenmeer noch die Alpen, sondern eine attraktive Mittelgebirgslandschaft. Dieses Label ist das Optimum, was man an Anerkennung erreichen kann." Jetzt gehe es darum, der hohen Erwartungshaltung des Unesco-Labels zu genügen.

Es gelte, das System der Wanderwege im Osnabrücker Land zu ändern und auf einen neuen Stand zu bringen. Auf einem hohen Niveau als Anziehungspunkt für den Tourismus müssten aber auch der Silberseestollen im Hüggel zwischen Hagen und Hasbergen oder der Osnabrücker Piesberg bleiben. Escher glaubt, dass die Menschen noch nicht unbedingt etwas mit dem neuen Label " Global Geopark" anfangen können, dafür aber mit dem Label Unesco. Escher: " Das ist es, was zieht. Damit sind wir in einem Netzwerk von weltweit mehr als 110 Parks."

Überall dort würde jetzt auch Terra-Vita erwähnt. Das ziehe zwar nicht von heute auf morgen Tausende Menschen aus aller Welt in die Region. Escher erwartet aber, dass nun definitiv mehr holländische Touristen in die Region kommen. Er plant mit dem niederländischen Geopark de Hondsrug, der hinter Meppen und direkt an der Grenze gelegen ist, einen intensiveren Austausch. " Es gilt nun auch, die anderen Landkreise mit ins Boot zu holen, denn wenn die Menschen von Tecklenburg bis nach Bad Iburg wandern, dann interessiert es sie nicht, wenn sie dabei eine Landesgrenze passieren", konstatierte Escher.

Die Unesco begleitet ihre Mitgliedstaaten bei der Einrichtung und Etablierung von Geoparks bereits seit vielen Jahren. Diese sind im Kern darauf ausgerichtet, den besonderen erdgeschichtlichen Wert von Regionen erlebbar zu machen. Im Jahr 2004 wurde mit dem Globalen Geopark Netzwerk eine weltweite Selbstorganisation der Geopark-Initiativen gegründet, das seither eng mit der Unesco zusammenarbeitet. Zentrales Anliegen des Netzwerkes ist es, weltweit Regionen dabei zu unterstützen, ihr erdgeschichtliches Erbe gezielt für die Entwicklung eines nachhaltigen Tourismus zu nutzen.

Aktuell besteht das Netzwerk der Globalen Geoparks aus 111 Geoparks in 32 Ländern. Deutschland ist dabei mit den Geoparks Terra-Vita, Vulkaneifel, Bergstraße-Odenwald, Harz-Braunschweiger Land - Ostfalen, Schwäbische Alb und Muskauer Faltenbogen vertreten. Darüber hinaus existieren in Deutschland neun weitere nationale Geoparks ohne internationale Anerkennung. Alle ausgezeichneten Geoparks sind gefordert, alle vier Jahre einen sogenannten " Revalidierungsprozess" zu durchlaufen, um den Titel auch künftig behalten zu können.

Bildtext:

Auch die Sinterterrassen in Dissen-Nolle gehören zum 1500 Quadratkilometer großen Gebiet des " Unesco Global Geopark" Terra-Vita.Archivfoto: Osterfeld

Kommentartext:

Natur- und Geopark Terra-Vita

Der Geopark Terra-Vita erstreckt sich über Teile des Teutoburger Waldes, das Osnabrücker Bergland und das Wiehengebirge als die nordwestlichsten Ausläufer der deutschen Mittelgebirge und über die eiszeitlich geprägte Moränenlandschaft der Ankumer Höhen. Der Park grenzt direkt an das Münsterland und die Norddeutsche Tiefebene. Trotz starker Einwirkung durch den Menschen ist die Landschaftscharakteristik als Resultat von geologischen und klimatischen Prozessen gut erkennbar. In der Saale-Eiszeit vor rund 150 000 Jahren hatten sich die Gletscher von Norden bis zu diesen Gebirgszügen ausgedehnt. Wälder nehmen einen großen Teil der Fläche des Geoparks ein. Der Geopark Terra-Vita gibt Einblick in 300 Millionen Jahre Erdgeschichte, zum Beispiel anhand von Steinkohlewäldern, unzähligen Fossilien, Fährten von Dinosauriern und mächtigen Eiszeitfindlingen.
Autor:
pm/jcf


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