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1.
Erscheinungsdatum:
17.11.2015
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Die Exoten etablieren sich
Zwischenüberschrift:
Seltene Mücken kommen per Schiff und Auto ins Land – Bürger helfen bei Erfassung
Artikel:
Originaltext:
Müncheberg.
Allein
in
Deutschland
gibt
es
50
verschiedene
Stechmücken-
Arten,
weltweit
mehrere
Tausend.
Was
im
Bundesgebiet
konkret
herumschwirrt,
wird
seit
einigen
Jahren
mit
Bürgerhilfe
erfasst.
In
diesem
Jahr
war
der
Anteil
der
Exoten
dabei
höher
als
sonst.
Angler
und
Ausflügler
haben
es
in
diesem
Sommer
bemerkt:
2015
war
kein
Mückenjahr.
"
Es
war
einfach
viel
zu
trocken.
Im
Frühjahr
fehlte
nach
dem
milden
Winter
die
Schneeschmelze,
und
auch
später
regnete
es
kaum"
,
erläutert
Doreen
Walther,
Biologin
am
Leibniz-
Zentrum
für
Agrarlandschaftsforschung
(ZALF)
im
brandenburgischen
Müncheberg.
"
Mücken
lieben
es
nass
und
brauchen
Brutgewässer."
Seit
vier
Jahren
arbeitet
Walther
gemeinsam
mit
Helge
Kampen
vom
Friedrich-
Loeffler-
Institut
für
Tiergesundheit
in
Greifswald
an
einem
bundesweiten
Mückenatlas.
Das
Portal
soll
Aufschluss
über
die
Verbreitung
heimischer
und
zugewanderter
Stechmückenarten
geben.
Es
basiert
auf
der
Mithilfe
von
Bürgern:
Sie
sollen
im
Umfeld
vorkommende
Mücken
einfangen
und
an
das
ZALF
schicken.
Biologin
Walther
bestimmt
anschließend
die
Art
und
speist
die
Datenbank
mit
dem
Fund.
"
Jede
Mücke
zählt"
,
sagt
sie.
"
Wir
brauchen
noch
viel
mehr
Einsendungen
gerade
aus
dünn
besiedelten
Regionen
Deutschlands."
Dass
es
in
diesem
Jahr
kaum
Mücken
gab,
zeigt
auch
die
Zahl
der
Einsendungen:
Nur
etwa
3000
Tiere
wurden
seit
Januar
in
Streichholzschachteln,
Pillen-
und
Filmdöschen
oder
gepolsterten
Briefumschlägen
nach
Müncheberg
geschickt.
Vor
zwei
Jahren,
bei
weitaus
mückenfreundlicherer
Witterung,
erhielt
Walther
12
000
Exemplare.
Dennoch
sei
das
Jahr
"
sehr
spannend"
gewesen,
sagt
sie.
Während
heimische
Arten
tiefe
Wasserflächen
brauchen,
reichen
eingewanderten
Exoten
wie
der
Asiatischen
Tigermücke
und
der
Asiatischen
Buschmücke
kleine
Gefäße
mit
geringem
Wasserstand.
"
Sie
legen
ihre
Eier
beispielsweise
in
Untersetzer
von
Blumentöpfen
oder
in
die
kleinste
Pfütze"
,
erklärt
die
Forscherin.
Nachweise,
dass
beide
Arten
vor
allem
im
Süden
Deutschlands
bereits
vorkommen,
gibt
es
schon
seit
einigen
Jahren.
In
diesem
Jahr
wurden
vergleichsweise
viele
der
Exoten
eingeschickt.
"
Weil
es
so
wenige
einheimische
Mücken
gab,
haben
die
Einwanderer
möglicherweise
einen
Entwicklungsvorteil"
,
sagt
Walther.
Welchen
Einfluss
sie
auf
die
heimischen
Arten
haben,
bleibt
noch
zu
klären.
"
Wir
gehen
davon
aus,
dass
die
Asiatische
Tigermücke
im
Raum
Freiburg
bereits
überwintert
hat,
inzwischen
aber
auch
in
Thüringen
eine
Population
zu
Hause
ist"
,
sagt
die
Mückenexpertin.
Zudem
liegen
Hinweise
aus
Nordrhein-
Westfalen
und
Bayern
vor.
Die
Asiatische
Buschmücke
hat
in
Baden-
Württemberg,
Nordrhein-
Westfalen
und
Niedersachsen
umfangreiche
Bereiche
erobert.
Erste
Vorkommen
gebe
es
auch
in
Hessen
und
Bayern.
"
Tigermücken
kommen
immer
wieder
in
Autos
über
die
Alpen
und
werden
an
Raststätten
freigesetzt"
,
sagte
der
Parasitologe
Egbert
Tannich
vom
Hamburger
Bernard-
Nocht-
Institut
für
Tropenmedizin
(BNITM)
zu
Beginn
des
Sommers.
Schon
damals
zeichnete
sich
eine
schwache
Mücken-
Saison
ab.
Auch
der
Gebrauchtreifen-
Handel
nützt
dem
Mücken-
Transfer:
Per
Schiff
kommen
Reifen
aus
Asien
nach
Europa,
wo
sie
zerschreddert
und
für
den
Straßenbau
genutzt
werden.
In
kleinen
Wasserpfützen
in
den
Reifen
legen
die
Mücken
ihre
Eier
ab,
die
dann
mit
auf
die
Reise
gehen.
Was
die
exotischen
Insekten
so
gefährlich
macht,
sind
nicht
die
Stiche
an
sich,
sondern
die
Krankheiten,
die
so
auf
den
Menschen
übertragen
werden
können
–
wie
West-
Nil-
Fieber,
Chikungunya
oder
Dengue.
"
Der
Mückenatlas
ist
für
uns
eine
wichtige
Arbeitsgrundlage.
Er
zeigt
uns,
wo
sich
welche
dieser
gefährlichen
Exoten
bereits
in
Deutschland
angesiedelt
haben"
,
sagt
die
Direktorin
des
Institutes
für
Tropenmedizin
an
der
Berliner
Charité,
Gundel
Harms-
Zwingenberger.
"
Wir
können
das
Gefährdungspotenzial
für
die
Verbreitung
von
Tropenkrankheiten
besser
abschätzen."
Bildtext:
Präparierte
Mücken
im
Leibniz-
Zentrum
für
Agrarlandschaftsforschung
(ZALF)
am
Institut
für
Landnutzungssysteme
AG
Medizinische
Entomologie
im
brandenburgischen
Müncheberg.
Foto:
dpa
Autor:
dpa