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1.
Erscheinungsdatum:
17.11.2015
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
"Anschlag auf unsere Freiheit"
Zwischenüberschrift:
2500 Osnabrücker bei Paris-Schweigeminute am Rathaus
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
2500
Osnabrückerinnen
und
Osnabrücker
haben
gestern
um
12
Uhr
vor
dem
Rathaus
der
Opfer
des
Terroranschlags
von
Paris
gedacht.
"
Wir
lassen
und
nicht
einschüchtern
und
unsere
Freiheit
nicht
nehmen"
,
sagte
Oberbürgermeister
Wolfgang
Griesert,
der
gemeinsam
mit
Landrat
Michael
Lübbersmann
auf
der
Rathaustreppe
stand.
Viele
Schulen,
Firmen
und
Kaufhäuser
beteiligten
sich.
Die
größte
Gruppe
auf
dem
Marktplatz
stellten
Schülerinnen
und
Schüler
des
Gymnasiums
Carolinum.
Auch
von
der
benachbarten
Ursulaschule
waren
einzelne
Klassen
gekommen.
Neben
verschiedenen
Vertretern
von
Rat
und
Verwaltung,
Vertretern
von
Wissenschaft
und
Kunst
sowie
Angehörigen
des
Runden
Tisches
der
Religionen
standen
viele
Bürger,
die
ihre
Anteilnahme
zum
Ausdruck
bringen
wollten.
"
Wir
sind
Europa,
deshalb
ist
nicht
allein
Frankreich
betroffen,
sondern
wir
alle"
,
meinte
eine
Teilnehmerin.
Ähnlich
äußerte
sich
auch
der
Oberbürgermeister,
der
nach
dem
Glockengeläut
von
St.
Marien
das
Wort
ergriff:
"
Das,
was
die
Feinde
unserer
Freiheit
als
,
pervers′
bezeichnen,
lieben
wir.
Das,
was
die
Feinde
unserer
Freiheit
als
,
dekadent′
bezeichnen,
wollen
wir
nicht
anders:
Wir
wollen
abends
ausgehen
und
die
Musik
hören,
die
uns
gefällt.
Wir
wollen
die
Kleidung
anziehen,
die
uns
gefällt."
"
Unsere
Freiheit
ist
die
Freiheit
unseres
Denkens
im
Namen
der
Toleranz."
Diese
Toleranz
präge
unseren
Lebensstil,
nicht
nur
in
Paris,
sondern
in
ganz
Europa,
auch
im
Landkreis
Osnabrück
und
in
der
Friedensstadt
Osnabrück.
Ermordet
worden
seien
Menschen,
"
die
gefeiert
haben,
die
ihre
Freiheit
genossen
haben,
die
andere
Menschen
geliebt
haben,
Menschen
wie
wir!
"
Eine
Gruppe
von
Polizisten
in
Uniform
nahm
"
als
Bürger
und
Menschen"
an
der
Schweigeminute
teil,
sagte
der
Leitende
Polizeidirektor
Michael
Maßmann.
Auch
ihnen
sei
es
ein
Herzensanliegen,
ihre
Solidarität
mit
den
Opfern
auszudrücken.
So
ruhig,
wie
die
vielen
Menschen
zusammengekommen
waren,
leerte
sich
der
Marktplatz
anschließend.
Um
12.11
Uhr
standen
nur
noch
vereinzelt
einige
Menschen
zusammen,
um
sich
über
die
schrecklichen
Ereignisse
von
Paris
auszutauschen.
Trikolore-
Beleuchtung
Kurz
vor
12
Uhr
herrscht
bei
L+
T
entspannte
Einkaufsstimmung:
Die
Dekoration
mit
Tannengirlanden
ist
schon
dezent
auf
Weihnachten
ausgerichtet,
durch
das
Geschäft
wabert
eine
dezente
Geräuschkulisse
aus
klirrenden
Kleiderbügeln
und
leisen
Beratungsgesprächen.
An
den
Kassen
händigen
freundliche
Verkäuferinnen
die
Ware
aus,
irgendwo
spielt
ein
Kind
zwischen
Mänteln
Verstecken.
Auch
in
den
Cafés
und
Bistros
herrscht
geschäftiges
Treiben.
Eine
Ansage
informiert
die
Kunden
über
die
geplante
Schweigeminute
um
Punkt
12
Uhr,
Stephan
Rehse
und
seine
Kollegen
von
der
Haustechnik
stehen
bereit.
Als
der
Gong
ertönt,
stoppen
sie
die
Rolltreppen.
Für
eine
kurze
Minute
kommt
der
Einkauftstrubel
fast
zum
Erliegen.
Dann
der
zweite
Gong,
die
Rolltreppen
laufen
wieder
an,
die
Einkäufe
können
weitergehen.
Auch
Galeria
Kaufhof
beteiligte
sich
in
ähnlicher
Form
bundesweit
an
der
Schweigeminute.
Außer
am
Rathaus
stand
am
Mittag
auch
an
vielen
anderen
Orten
in
Osnabrück
die
Welt
für
einen
Moment
still.
Im
VW-
Werk
war
es
in
der
Mittagsminute
ebenfalls
sehr
ruhig.
Alle
Bänder
wurden
angehalten.
Die
Mitarbeiter
waren
aufgerufen,
an
ihren
Arbeitsplätzen
im
Gedenken
an
die
Opfer
von
Paris
zu
verharren
und
zu
schweigen.
"
Wir
machen
das
auch
in
Solidarität
mit
unserer
Partnerstadt
Angers"
,
sagte
der
stellvertretende
Betriebsratsvorsitzende
Gerhard
Schrader
unserer
Redaktion.
Bei
KME
beteiligten
sich
die
Beschäftigten
abteilungsweise
an
der
Schweigeminute
geplant.
Am
DGB-
Haus
gingen
um
12
Uhr
die
Lichter
aus.
Außerdem
gedachten
die
Schulen
in
Osnabrück
der
Opfer
der
Terroranschläge
von
Paris.
Am
Graf-
Stauffenberg-
Gymnasium
etwa
läutete
ein
Gong
um
12
Uhr
die
Schweigeminute
in
den
Klassenräumen
ein.
Außerdem
wurden
die
Attentate
im
Unterricht
thematisiert.
Am
Berufsschulzentrum
Westerberg
lief
ein
entsprechender
Aufruf
seit
dem
Morgen
über
die
Informationsbildschirme.
Das
Ratsgymnasium
und
das
Gymnasium
"
In
der
Wüste"
beteiligten
sich
mit
allen
Klassen
an
der
europaweiten
Aktion.
Um
9.30
Uhr
wurden
die
Schüler
mit
einer
Durchsage
informiert.
Im
Schulzentrum
Sonnenhügel
ertönte
um
12
Uhr
ein
besonderes
Klingelzeichen,
der
Unterricht
wurde
unterbrochen.
Die
Lehrer
waren
aufgerufen,
in
den
Klassen
die
Attentate
von
Paris
altersgerecht
zu
besprechen.
"
Wir
wollen
vor
allem
die
europäischen
Werte
und
Toleranz
thematisieren"
,
sagte
der
Leiter
des
Ernst-
Moritz-
Arndt-
Gymnasiums,
Hartmut
Bruns.
Auch
die
beiden
bischöflichen
Gymnasium
Angelaschule
und
Ursulaschule
erklärten
auf
Nachfrage
unserer
Redaktion,
sich
an
der
Gedenkveranstaltung
zu
beteiligen.
Einzelne
Klassen
der
Ursulaschule
nahmen
an
der
Schweigeminute
vor
dem
Rathaus
teil.
Auch
im
Zoo
gab
es
um
12
Uhr
eine
Durchsage
für
Mitarbeiter
und
Besucher.
Die
Niedersächsische
Staatskanzlei
in
Hannover
ordnete
am
Montagmorgen
die
Trauerbeflaggung
für
alle
öffentlichen
Gebäude
an.
Den
der
Aufsicht
des
Landes
unterstehenden
Körperschaften,
Anstalten
und
Stiftungen
des
öffentlichen
Rechts
wurde
empfohlen,
ihre
Dienstgebäude
ebenfalls
halbmast
zu
beflaggen.
Auch
Mitarbeiter
und
Patienten
im
Klinikum
gedachten
der
Terroropfer
von
Paris.
In
den
Bussen
der
Stadtwerke
herrschte
um
12
Uhr
ebenfalls
Stille.
Um
kurz
vor
12
Uhr
wurden
die
Fahrgäste
der
Linie
31
Richtung
Dodesheide
zunächst
vom
Fahrer
auf
die
folgende
einminütige
Pause
hingewiesen.
Anschließend
erklang
eine
kurze
Ansprache
über
Funk:
"
Liebe
Fahrgäste,
aufgrund
der
Terroranschläge
in
Paris
beteiligen
sich
auch
die
Stadtwerke
an
der
Schweigeminute."
Die
Fahrgäste
wurden
eingeladen,
ebenfalls
zu
schweigen.
Der
Bus
hielt
anschließend
mit
laufendem
Motor
am
Straßenrand.
Die
ohnehin
schweigsamen
Fahrgäste
ließen
die
Blicke
von
ihren
Smartphones
aus
den
Fenstern
schweifen.
Nach
60
Sekunden
setzte
der
Bus
seine
Fahrt
fort.
Seit
dem
gestrigen
Abend
leuchten
zudem
die
zwölf
Fenster
im
Rathaus
in
den
Farben
der
Trikolore.
"
Den
Schatten
des
Terrors
überstrahlen
wir
mit
Licht"
,
begründet
Oberbürgermeister
Griesert
die
Illumination.
Eine
Woche
lang
wird
die
Solidaritätsaktion
in
den
Morgen-
und
Abendstunden
zu
sehen
sein.
Bildtext:
Innehalten
und
der
Opfer
gedenken:
Schweigeminute
nach
den
Anschlägen
von
Paris
auf
dem
Osnabrücker
Marktplatz
um
12
Uhr
am
Montagmttag.
Fotos:
Jörn
Martens,
Gert
Westdörp,
Michael
Gründel
Auf
dem
Weg
zum
Marktplatz
entdeckt:
Solidaritätskundgebung
am
Kunstquartier
in
der
Bierstraße.
Einige
der
Teilnehmer
auf
dem
Marktplatz
hatten
Kerzen
mitgebracht.
Kommentartext:
Miteinander
schweigen,
aber
auch
reden
Vor
einer
beeindruckenden
Kulisse
hat
Oberbürgermeister
Wolfgang
Griesert
um
12
Uhr
am
Montag
die
Schweigeminute
für
die
Terroropfer
von
Paris
eingeleitet.
Allein
die
Anwesenheit
der
Schülerinnen
und
Schüler
vom
Gymnasium
Carolinum
sorgte
dafür.
Aber
auch
viele
Bürgerinnen
und
Bürger
waren
zum
Rathaus
gekommen,
hatten
ihre
Mittagspause
vorgezogen
oder
Sitzungen
unterbrochen,
um
ihre
Solidarität
zu
zeigen.
Ein
ähnlich
imposantes
Bild
hatte
es
auf
den
Tag
genau
vor
zehn
Monaten
gegeben,
als
Paris
schon
einmal
von
Terroristen
überfallen
worden
war.
Es
ist
den
Osnabrückern
wichtig,
ihre
Anteilnahme
durch
einen
symbolischen
Akt
auszudrücken.
Miteinander
zu
schweigen
ist
aber
nicht
alles.
Alle,
die
dabei
waren,
sollten
auch
reden,
das
Gespräch
suchen.
Sie
sollten
reden
mit
denen,
die
Angst
haben
vor
dem
Terror.
Sie
sollten
reden
mit
denen,
die
jetzt
ihre
Vorurteile
weiter
ausleben.
Sie
sollten
reden
mit
denen,
die
nach
den
Anschlägen
von
Paris
einen
Sündenbock
suchen
und
ihn
in
Flüchtlingen
finden.
Osnabrück
führt
den
Titel
"
Friedensstadt"
im
Namen.
Es
gibt
eine
gute
Möglichkeit,
diesem
Titel
gerecht
zu
werden:
Wenn
sich
die
Osnabrücker
nicht
durch
Mörder
verunsichern
lassen,
sondern
sich
noch
mehr
mit
denen
solidarisieren,
die
vor
Terror
geflüchtet
sind.
Autor:
Ulrike Schmidt
Annalena Klein
Frank Wiebrock