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1.
Erscheinungsdatum:
17.11.2015
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Anonyme Briefe stoppen Erfolgself
Zwischenüberschrift:
Fußballgeschichte zum Anfassen: "Fußlümmel und Lila-Weiße" von Heiko Schulze
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Der
erste
Skandal
des
Osnabrücker
Fußballs
datiert
aus
dem
Jahr
1912:
Anonyme
Briefe
stoppten
den
Erfolgsweg
des
FC
Olympia
einen
Schritt
vor
dem
Einzug
ins
Endspiel
um
die
Westdeutsche
Meisterschaft.
In
der
Olympia-
Elf
standen
etliche
angehende
Lehrer.
An
den
Schulen
und
in
den
Lehrerseminaren
war
der
Fußball
als
"
Fußlümmelei"
geächtet;
viele
Pädagogen
kickten
heimlich.
In
den
anonymen
Briefen
wurde
nun
einigen
der
Besten
angedroht,
sie
an
höherer
Stelle
zu
denunzieren
und
damit
ihre
Berufslaufbahn
zu
gefährden.
Die
meisten
sagten
schweren
Herzens
für
das
Halbfinale
in
Elberfeld
ab,
sodass
am
7.
April
1912
eine
Rumpfmannschaft
gegen
den
VfB
Ruhrort
1:
6
verlor.
"
Wäre
eine
solche
Niedertracht
nicht
geschehen,
so
hätte
Osnabrück
vielleicht
schon
damals
schon
den
Meister
eines
offiziell
abgegrenzten
großen
deutschen
Fußballgaues
in
seinen
Mauern
gehabt"
,
entrüstete
sich
Stadtchronist
Karl
Kühling.
Das
ist
eines
der
vielen
Kapitel
des
neuen
VfL-
Buches,
das
hautnah
und
lebendig
aus
den
frühen,
wilden
Jahren
der
Lila-
Weißen
erzählt.
Heiko
Schulze
hat
mit
der
Akribie
des
Historikers
und
der
Leidenschaft
des
VfL-
Fans
ein
Buch
geschaffen,
das
ein
Standardwerk
der
Osnabrücker
Fußball-
und
Stadtgeschichte
werden
kann.
Es
spannt
den
Bogen
vom
ausgehenden
19.
Jahrhundert,
als
die
"
englische
Krankheit"
Fußball
sich
in
Osnabrück
ausbreitete,
bis
zum
Ende
des
Zweiten
Weltkriegs,
als
nicht
nur
die
Bremer
Brücke
ein
Trümmerfeld
war.
Mehr
als
120
historische
Fotos
und
Reproduktionen
von
Dokumenten,
Briefen,
Spielerpässen
und
Anstecknadel
–
die
meisten
davon
bislang
unveröffentlicht
–
illustrieren
die
übersichtlichen
Kapitel.
Das
ist
die
eine
Stärke
des
Buches,
und
sie
resultiert
aus
der
Beharrlichkeit,
mit
der
Bernhard
Lanfer
und
Freddy
Fenkes
seit
sieben
Jahren
Ausstellungsstücke
aller
Art
für
das
VfL-
Museum
zusammentragen.
Aus
dem
wohl
letzten
noch
vorhandenen
Exemplar
des
Albums,
das
der
Verein
aus
Anlass
seines
bis
dahin
größten
Sieges
1939
allen
beteiligten
Spielern
schenkte,
stammt
die
beeindruckende
Serie
mit
Fotos
vom
legendären
3:
0
am
26.
Februar
1939
gegen
den
deutschen
Meister
Hannover
96
auf
dem
Platz
in
der
Gartlage.
Die
andere
hervorstechende
Tugend
des
Buches
ist
das
Geschick
des
Autors,
der
immer
wieder
Menschen
aus
der
VfL-
Geschichte
ein
Gesicht
gibt.
Das
Schicksal
von
Jüttken
Dallmeyer
wird
lebendig:
Der
Stürmer
des
FC
Olympia
war
der
erste
Star
–
ein
Begriff,
den
es
damals
natürlich
noch
nicht
gab
–
des
Osnabrücker
Fußballs.
Als
er
1914
an
die
Kriegsfront
eingezogen
wurde,
wollte
er
sich
von
seinen
Vereinsfreunden
noch
verabschieden,
traf
aber
im
Clublokal
Petersburger
Hof
niemanden
an.
Mit
Kreide
schrieb
er
an
die
Vereinstafel:
"
Auf
Wiedersehen!
Jüttken."
Er
kam
nie
wieder.
Viel
neues
Material
entstammt
den
persönlichen
Aufzeichnungen
von
Friedel
Hunecke.
Der
Fußballpionier
hielt
seine
Erlebnisse
als
Lehrer,
Fußballer
und
Trainer
in
einem
Buch
fest,
das
auf
Umwegen
nach
Hagen
gelangte
und
letztlich
den
Anstoß
für
das
ambitionierte
Buchprojekt
lieferte.
An
einer
Stelle
hat
Hunecke
einen
Zeitungsausschnitt
verwahrt,
in
dem
es
über
ihn
als
Mittelläufer
heißt:
"
Hunecke
ist
der
Kämpe
und
zeigt
ebenfalls
durch
sein
lückenloses
Erscheinen
auf
dem
Kampffelde,
dass
er
mit
dem
Fußball
passionabel
verwachsen
ist."
Warum
und
wann
sich
die
diversen
Vereine
zusammenfanden
und
trennten,
ehe
sich
1924
der
VfL
Osnabrück
gründete,
wird
gut
begründet.
Dabei
ist
der
Lauf
des
Balles
in
Osnabrück
typisch
für
die
Fußball-
Historie
in
ganz
Deutschland:
vom
ideologischen
Streit
mit
den
Turnern,
über
den
politischen
Zerfall
des
deutschen
Sports
bis
zur
Übernahme
durch
den
Nationalsozialismus.
Hier
spart
Schulze
auch
die
unangenehmen
Seiten
nicht
aus,
hält
sich
an
gesicherte
Fakten
und
bemüht
sich
um
eine
differenzierte
Darstellung.
Und
mit
besonderer
Akribie
klärte
er
die
Frage,
warum
der
VfL
in
Lila-
Weiß
spielt
…
Fußlümmel
und
Lila-
Weiße.
Zur
Frühgeschichte
des
Osnabrücker
Fußballs.
Von
Heiko
Schulze.
160
Seiten,
über
120
Fotos
und
Reproduktionen.
Statistikteil
mit
allen
Tabellen
1906
bis
1944.
18,
99
Euro.
Vertrieb:
Fanshops
des
VfL,
Buchhandlung
Wenner,
Tourist-
Info
der
Stadt
(Krahnstraße)
sowie
auf
dem
Versandweg
(b.lanfer@
vfl.de)
.
Autor:
Harald Pistorius