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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Tote Steine werden zum Lebensort
Zwischenüberschrift:
Domgemeinde rettet ältesten Turm der Stadt vor Verfall
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
OSNABRÜCK. Lange Zeit schlief der zwischen Haseufer und Pfarrgarten gelegene Hellingsturm einen Dornröschenschlaf. Erst mit dem Bau der neuen Sporthalle des benachbarten Gymnasiums Carolinum wurde ein historisches Baudenkmal wieder sichtbar, dessen Restaurierung sich nun die Domgemeinde angenommen hat.
Rund 75 000 Euro aus überwiegend privaten Spendengeldern konnten für das Vorhaben eingetrieben werden, das den etwa 1500 Quadratmeter großen Pfarrgarten als Erlebnisort für Obst- und Gemüsezucht, Gemeindefeste und andere Veranstaltungen buchstäblich abrunden wird.
Erbaut um das Jahr 1200, soll der Hellingsturm ein lebendiger Bestandteil des gesamten historischen Ensembles werden, das seinerzeit einen Teil der Stadtgrenzen markierte. Der ehemalige Wehrturm wurde im 30-Jährigen Krieg vermutlich als Lagerturm für Schießpulver, im Zweiten Weltkrieg als Luftschutzbunker und fortan als Stauraum genutzt. Schautafeln sollen über die wechselvolle Geschichte des Hellingsturms aufklären, auch eine entsprechende Beleuchtung soll Licht ins Dunkel bringen, und an seinem Fuße entsteht ein kleiner gepflasterter Garten mit Sitzmöglichkeiten für Gruppen. Die beiden Stockwerke werden zudem für Besichtigungen zugänglich gemacht.
Derzeit arbeiten Steinmetze daran, das alte Mauerwerk neu zu verfugen. Zum Vermörteln wird der von der Denkmalpflege vorgegebene Muschelkalk verwendet. Das kuppelförmige Dach ist bereits wiederhergestellt und die für November noch relativ hohen Temperaturen sollen genutzt werden, um die Wände noch zu überschlämmen. So wird die erste Phase der Rettung des Hellingsturms vor seinem Verfall noch in diesem Jahr abgeschlossen sein. Eine Einweihung ist zum Beginn der nächsten Sommersaison vorgesehen.
" Wir wollen nicht nur tote Steine restaurieren, sondern einen Lebensort schaffen und neue Räume erschließen, die die Offenheit und die Weite der Kirche sichtbar werden lassen", betrachtet Dompfarrer Ulrich Beckwermert das Projekt auch als " Gleichnis für ein neues Gemeindeverständnis".
Mit viel ehrenamtlichem Engagement wird auf der Basis der Vergangenheit Zukunft gebaut, indem nicht nur konserviert, sondern gleichzeitig auch geöffnet und Zugang geschaffen wird. " Das schafft ein Gemeinschaftsgefühl und trägt zur Identifikation der Bürger mit ihrer Stadt bei", betont Fritz Brickwedde vom 1793 gegründeten Osnabrücker Club für bürgergesellschaftliches Engagement, der seinerseits 5000 Euro für den Erhalt und die Instandsetzung des ältesten Turms der Stadt beisteuert. " Wir werden damit auch einer historischen Verantwortung gerecht" ergänzt Wilm Heidemann vom Kirchenvorstand, der die dafür notwendigen Spendengelder akquiriert hat.

Bildtext:

Historische Verantwortung: Fritz Brickwedde vom Osnabrücker Club, Wilm Heidemann vom Kirchenvorstand und Dom pfarrer Ulrich Beckwermert vor dem Hellingsturm im Pfarrgarten. Foto: Elvira Parton
Autor:
mali


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