User Online: 22 |
Timeout: 08:43Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO-Archiv
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Orte in Osnabrück
Themen zu Umwelt und Nachhaltigkeit
AkteurInnen
Bildung
Auswahllisten für wichtige Themen (im Aufbau)
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
11.11.2015
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Wall-Fahrt mit dem Papamobil
Zwischenüberschrift:
Vor 35 Jahren besuchte Papst Johannes Paul II. Osnabrück
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Spötter
witzelten
damals,
der
Papst
sei
als
Geisterfahrer
auf
Wall-
Fahrt
–
denn
sein
Papst-
Mobil
befuhr
die
falsche
Fahrbahn
des
Heger-
Tor-
Walls.
Doch
das
störte
nicht
weiter,
denn
auf
der
zuvor
für
den
päpstlichen
Autokorso
ordnungspolizeilich
festgelegten
Route
fuhr
natürlich
sonst
kein
Normalsterblicher.
So
hatten
Tausende
Zuschauer
am
Straßenrand
und
in
den
Fenstern
einen
ungehinderten
Blick
auf
den
Heiligen
Vater
in
seinem
umgebauten
Mercedes
600.
Nach
fast
200
Jahren
betrat
1980
erstmals
wieder
ein
Papst
zu
einem
offiziellen
Pastoralbesuch
deutschen
Boden.
Karol
Wojtila
war
zwei
Jahre
zuvor
zum
Oberhaupt
der
römisch-
katholischen
Kirche
gewählt
worden.
Er
stand
im
61.
Lebensjahr,
war
also
für
einen
Papst
noch
recht
jung
und
in
guter
körperlicher
Verfassung.
Mehr
als
hundertmal
verließ
er
heimlich
den
Vatikan,
um
ohne
Medienrummel
Ski
fahren
zu
können.
Das
alles
verhalf
ihm
gerade
auch
bei
Jugendlichen,
denen
Glaubensinhalte
und
Lehrmeinungen
nicht
so
wichtig
waren,
zu
großer
Popularität.
Die
Osnabrücker
und
ihre
von
weit
angereisten
Gäste
durften
sich
auf
anrührende
Auftritte
einer
charismatischen
Persönlichkeit
freuen.
Am
Sonntag,
16.
November
1980,
läuft
morgens
um
4.46
Uhr
der
erste
von
23
Sonderzügen
im
Hauptbahnhof
ein.
Menschen
kommen
aus
Norddeutschland,
der
DDR,
den
Niederlanden
und
sogar
aus
Skandinavien,
um
"
ein
historisches
Ereignis
mitzuerleben,
das
einem
vielleicht
nur
einmal
im
Leben
begegnet"
,
wie
es
eine
Landfrau
aus
dem
Kreis
Cloppenburg
ausdrückt.
Osnabrück
pflegt
schon
vor
35
Jahren
eine
perfekte
"
Willkommenskultur"
:
Auf
dem
fahnengeschmückten
Bahnhofsvorplatz
werden
die
Pilger
per
Lautsprecher
freundlich
begrüßt
und
zu
den
mit
offenen
Türen
bereitstehenden
Shuttle-
Bussen
geleitet,
die
für
den
Transport
zur
Illoshöhe
sorgen.
Viele
entscheiden
sich
aber
auch
für
den
lila
ausgeschilderten
Fußweg,
denn
es
ist
ja
noch
viel
Zeit
bis
zum
Beginn
der
Eucharistiefeier.
Entlang
der
Route
bieten
zahllose
Stände
heiße
Getränke
und
Essbares
an.
3000
Polizeibeamte
und
1100
Freiwillige
von
den
Maltesern,
Johannitern
und
dem
DRK
sorgen
für
reibungslose
Abläufe.
Die
Innenstadt
ist
für
privaten
Autoverkehr
abgeriegelt.
Park-
and-
ride-
Busse
nehmen
die
Ankommenden
an
den
Ausfallstraßen
auf.
Ab
7
Uhr
füllt
sich
das
Stadion
Illoshöhe
zusehends.
Wie
ein
gelber
Lindwurm
bewegen
sich
die
Menschenmassen
in
ihren
"
Ostfriesen-
Nerzen"
die
Ernst-
Sievers-
Straße
hinauf
und
betreten
singend
das
Stadion.
Domkapitular
Hanneken
bittet
über
Lautsprecher,
enger
zusammenzurücken.
Das
Regenwetter
kann
der
erwartungsfreudigen
Stimmung
nichts
anhaben.
Um
8.30
Uhr
dann
die
ersehnte
Nachricht:
"
Der
Papst
ist
gelandet."
Aus
Köln
kommend,
setzt
ihn
ein
Hubschrauber
des
Bundesgrenzschutzes
auf
dem
Sportplatz
hinter
dem
Gymnasium
"
In
der
Wüste"
ab.
Der
Pilot
hat
das
schwere
Fluggerät
zentimetergenau
neben
den
ausgelegten
roten
Teppich
dirigiert,
sodass
der
Heilige
Vater
keine
Bekanntschaft
mit
dem
nassen
Rasen
machen
muss
und
die
wenigen
Schritte
bis
zum
bereitstehenden
Glaskuppel-
Mercedes
trockenen
Fußes
zurücklegen
kann.
Mercedes-
VIP-
Fahrer
Wolfgang
Wöstendieck
aus
Stuttgart
chauffiert
seinen
Fahrgast
über
den
Blumenhaller
Weg
zur
Illoshöhe.
Dort
muss
der
Papst
einen
protokollarisch
nicht
vorgesehenen
50-
Meter-
Fußweg
machen,
denn
bei
einer
Probe-
Vorfahrt
kurz
zuvor
hatte
sich
gezeigt,
dass
der
schwere
Wagen
zu
tief
in
den
durchgeweichten
Rasen
einsackte.
Der
Papst
nimmt
es
mit
Humor,
so
wie
er
auch
später
bei
der
Messfeier
mehrfach
auf
den
Dauerregen
zu
sprechen
kommt
und
sich
bei
der
140
000-
köpfigen
Gemeinde
dafür
entschuldigt,
dass
es
ihm
trotz
guter
Kontakte
nach
oben
nicht
gelungen
sei,
für
besseres
Wetter
zu
sorgen.
Ohne
Pause
geht
es
nach
dem
Open-
Air-
Gottesdienst
weiter
in
die
Innenstadt
und
zum
Dom.
Vor
dem
Hauptportal
empfangen
ihn
Oberbürgermeister
Ernst
Weber
und
Landrat
Josef
Tegeler
und
bitten
ihn
um
Eintrag
in
die
Goldenen
Bücher
von
Stadt
und
Landkreis.
Daraufhin
zelebriert
der
Papst
eine
Messe
im
Dom
"
mit
Behinderten"
,
wie
man
damals
politisch
durchaus
korrekt
sagte,
und
betet
mit
ihnen
das
Gebet
"
Der
Engel
des
Herrn"
.
Gebärdendolmetscher
übersetzen
seine
wiederum
auf
Deutsch
gehaltene
Andacht
in
die
Sprache
für
Gehörlose.
Begleiter
zeigen
sich
tief
beeindruckt,
wie
es
Johannes
Paul
gelingt,
trotz
des
dichten
Programms
mit
solcher
inneren
Sammlung
vor
die
Menschen
zu
treten.
Am
Nachmittag
fliegt
er
weiter
nach
Mainz
–
und
hält
noch
am
Abend
den
nächsten
Gottesdienst
vor
200
000
Menschen.
Der
Pontifex
hat
Osnabrück
zeit
seines
Lebens
mit
schlechtem
Wetter
in
Verbindung
gebracht.
Als
er
sechs
Jahre
später
in
Rom
bei
der
Seligsprechung
von
Niels
Stensen
hört,
ein
Osnabrücker
sei
anwesend,
fragt
er
schmunzelnd:
"
Ah,
Osnabrück!
Regnet
es
da
immer
noch?
"
Bildtext:
Die
gleiche
Kreuzung
35
Jahre
später:
Das
Arcona-
Living-
Hotel
verdeckt
heute
die
Nordansicht
der
Stadthalle.
Themenlisten:
L.05.22HT. Heger-Tor-Wall « L.05.22K. Katharinenviertel allgemein