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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Jetzt wird geschlachtet
Zwischenüberschrift:
Geteilte Rinder: "Cow-sharing"-Projekt in Osnabrück geht zu Ende
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück. Woher kommt eigentlich das Steak auf meinem Teller? Wie hat das Rind gelebt? Die Teilnehmer des Osnabrücker " Cow-sharing"- Projekts können diese Frage ganz genau beantworten: Gut acht Monate kümmerten sie sich um ein zugewiesenes Tier Wasser nachfüllen, Weidezaun kontrollieren, nach Auffälligkeiten schauen. In wenigen Tagen werden die Tiere geschlachtet. Jeder Teilhaber erhält dann 25 Kilo Rindfleisch, in Bioqualität und aus Osnabrück.

Gummistiefel an und dann los: über eine matschige Wiese hin zu den zwei Rindern der Rasse Deutsche Angus. Die Tiere stehen auf einer Weide am Rubbenbruchsee. Für 14 Familien gehörte dieser Gang über die Weide rund acht Monate lang zum Alltag. Sie sind Teilnehmer des " Cow-sharing"- Projekts und damit " Teilhaber" der Rinder.

Die Idee zu diesem außergewöhnlichen Projekt hatte der Osnabrücker Verein Weidelandschaften. Auf von der Stadt und den Osnabrücker Servicebetrieben gepachteten Wiesen lässt der Verein insgesamt vier Rinder grasen zwei in Atter, zwei am Rubbenbruchsee. Die Pflege, wie gesagt, übernehmen die Teilhaber. Das heißt: Alle 14 Tage kontrollieren die Teilhaber abwechselnd den Weidezaun, füllen Wasser für die Tiere nach und schauen nach dem Rechten. Und demnächst können sie das Ergebnis ihrer Mühen auf dem eigenen Teller genießen.

Die Teilhaber haben 225 Euro bezahlt. " Am Ende teilen wir ein Rind gerecht, das macht ungefähr 25 Kilo Fleisch pro Partei", erklärt Jan-Philip Kunath, Initiator des Projekts und Geschäftsführer vom Verein Weidelandschaften. Insgesamt 28 Teilhaberparteien haben sich dieses Jahr um die Tiere gekümmert. " Das Projekt ist ein großer Erfolg. Nach dem Bericht in der Neuen Osnabrücker Zeitung haben sich über 100 Interessierte gemeldet", freut sich Kunath.

Da die Weiden durch die Rinder aber extensiv bewirtschaftet und gepflegt werden sollen, habe man maximal 28 Teilhaber bei vier Rindern annehmen können: " Wenn die Nachfrage im kommenden Jahr wieder so enorm ist, wird der Verein weitere Wiesen pachten", sagt Kunath. Die Mitglieder hätten bereits einige Flächen ins Auge gefasst.

Auf die Frage, ob die diesjährigen Teilhaber auch im kommenden Jahr mitmachen würden: kollektives Nicken. Alle zwei Wochen runter vom Sofa und raus auf die Wiese, das war für die Teilhaber kein Problem, auch bei schlechtem Wetter nicht: " Alle 14 Tage ein Ausflug. Und wenn es dann regnet, ist es eben Schicksal", sagt Antje Rolf aus Hasbergen. " Und für unsere Kinder war das immer ein Event."

Glückliche Tiere

" Man hat bei dem Projekt einfach ein gutes Gefühl. Man weiß, woher das Fleisch auf dem Teller kommt und dass das Tier artgerecht gehalten wurde", sagt Antje Rolf weiter. " Man hat das Gefühl, etwas Gutes zu tun." Für die Kinder sei es zunächst ein Problem gewesen, sich um ein Tier zu kümmern, das sie dann später essen. " Aber nach kurzer Zeit war ihnen klar: Das hier sind glückliche Tiere." Das " Cow-sharing"- Projekt gebe der Familie eine Art der Zufriedenheit, beschreibt sie es.

Der Schlachttermin für die Tiere am Rubbenbruchsee ist in den kommenden Tagen. Auch beim Einfangen der Rinder helfen die Teilhaber. " Geschlachtet werden die Rinder in Mettingen", sagt Jan-Philip Kunath. Nach zwei Wochen Abhängen können sich die Osnabrücker dann ihre Stücke vom geteilten Rind abholen und genießen.

Bildtext:

Die Teilhaber der " Cow-sharing"- Tiere stehen auf der Weide am Rubbenbruchsee. Ihre Tiere schauen neugierig zu. Bald werden die Rinder geschlachtet. Foto: Annalena Klein

Ein Rind der Rasse Deutsche Angus steht auf einer Weide am Rubbenbruchsee. Dieses " cow-sharing"- Rind wird bald geschlachtet. Foto: Annalena Klein

Die Rinder des " cow-sharing"- Projekts des Osnabrücker Weidelandschaften Vereins werden bald geschlachtet. Acht Monate durften sie artgerecht grasen. Foto: Michael Gründel


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