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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Der Winter kann kommen
Zwischenüberschrift:
Räumfahrzeuge stehen bereit – Servicebetrieb bunkert 1300 Tonnen Salz
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Auch wenn wunderschönes Herbstwetter die Osnabrücker am Wochenende nicht an den Winter denken ließ die kalte Jahreszeit kann kommen. Zumindest für den Osnabrücker Servicebetrieb. Dessen Bereitschaftsdienstpläne sind geschrieben, die Salz- und Splittlager gefüllt, Groß- und Kleingeräte sind gewartet und stehen bereit. Auch wenn im Moment noch das Laub im Fokus steht: Vom 1. November bis 31. März ist beim Osnabrücker Servicebetrieb Winterdienst-Saison.
Aber kommt der Winter denn überhaupt? Die massenmedialen Prognosen sind widersprüchlich: Geht es nach dem britischen " Express", dann wird der Winter diesmal förmlich über die Britischen Inseln und Resteuropa hereinbrechen und lange bleiben: " Coldest winter for 50 Years set to bring Months of heavy snow to UK", prognostiziert das britische Boulevardblatt (" Der kälteste Winter der letzten 50 Jahre wird dem Vereinigten Königreich monatelang schwere Schneefälle bringen"). Die deutsche " Bild" beschwört dagegen das andere Extrem: " Das wird der wärmste aller Winter", superlativiert das Blatt. Und recycelt damit eine ihrer Geschichten aus dem Frühjahr: " Das war der wärmste Winter aller Zeiten!"
Letzterem würde Katrin Hofmann vom Osnabrücker Servicebetrieb nicht grundsätzlich widersprechen: " Der vergangene Winter war eher mau." Trotzdem: An 58 Tagen waren die OSB-Mitarbeiter insgesamt rund 1500 Stunden in Sachen Winterdienst im Einsatz. Dabei streuten sie rund 500 Tonnen Salz und belasteten den städtischen Haushalt mit 250 000 Euro für Material und Arbeitszeit. " Ein bisschen Winter", fasst Katrin Hofmann zusammen.
Der salzärmste war der vergangene Winter allerdings ohnehin nicht: In der Winterdienstsaison 2013/ 14 wurden zum Beispiel nur 300 Tonnen Salz gestreut. Damals war der Winter so zahnlos, dass der eigens geliehene Solestreuer nicht vernünftig getestet werden konnte. Dass es aber auch ganz anders kommen kann, daran erinnern sich nicht nur die älteren Osnabrücker: 2010/ 11 war zum Beispiel so ein Winter, in dem Schnee und Eis die Salzlager leerten und den Winterdienst an seine Grenze brachten.
Dabei ist die Stadt eigentlich gut gerüstet: 1300 Tonnen Salz und 200 Tonnen Splitt liegen bereit, bei Bedarf können weitere Streumittel nachgeordert werden. Die Tonne Streusalz kostet für Großabnehmer derzeit rund 85 Euro netto, die Tonne Splitt 23 Euro.
Beim Winterdienst selbst setzt der OSB auf das bewährte Konzept: Sechs Großfahrzeuge werden zum Streuen und Räumen von insgesamt 480 Kilometer Straßen im Stadtgebiet eingesetzt. Wenn es sein muss, auch fast rund um die Uhr. Bis zu 240 Mitarbeiter sind in Rufbereitschaft, pro Schicht sind bis zu 100 Leute im Einsatz, um Straßen, aber auch Haltestellen, Radwege und Fußgängerzonen passierbar zu halten. Früh am Morgen, spät in der Nacht, an Werk-, Sonn- und Feiertagen.
Rund vier Stunden brauchen die sechs Fahrzeuge, um die 480 Kilometer einmal abzuarbeiten, falls die Fahrzeuge sauber durchkommen. Und in diesen vier Stunden kann eine Menge Schnee oder schlimmer: Regen vom Himmel fallen. Wer es dann dort eilig hat, wo gerade kein Fahrzeug im Einsatz ist, zweifelt selten an sich und oft an der Stadt.
Zwar hat der OSB noch einige ältere Unimogs in Reserve, die werden aber nur im Winterdienst eingesetzt, wenn es bei den anderen Fahrzeugen technische Probleme gibt. Oder wenn es kurzfristig ganz dick kommt. Das Problem: Der OSB hat nur begrenzt Personal. Und muss sich natürlich an Lenkzeiten und Arbeitszeitgesetz halten. Würden mehr Leute eingesetzt als geplant, fehlen die am nächsten Tag. Egal, ob es weiter schneit und friert.
Ob und wann Fahrzeuge und Mitarbeiter ausrücken, entscheidet die Einsatzleitung. Sie beobachtet das Wetter und alarmiert bei Bedarf den Bereitschaftsdienst. Der bemüht sich dann, bis zum Beginn des Berufsverkehrs die wichtigsten Straßen schnee- und eisfrei zu bekommen.
Und vielleicht kommt dann auch endlich der Sole streuer häufiger zum Einsatz, der Salzsole durch zwölf Düsen auf die Straße spritzt. Der Vorteil: Im Gegensatz zu Streugut wird die Sole weder weggeweht noch schnell wegspült, sie haftet förmlich an der Fahrbahn. Deshalb kann die Sole besonders gut vorbeugend eingesetzt werden. Sie hat aber auch Nachteile: Sinkt das Thermometer unter minus sechs Grad, bleibt sie wirkungslos.

Weitere Bilder auf www.noz.de
Bildtext:
Beim Osnabrücker Servicebetrieb werden die Fahrzeuge und Technik durchgecheckt.
Foto:
Michael Gründel
Autor:
Frank Wiebrock


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