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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Die Gartentüren führen auf Wiesen
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Was ist aus den Musteranlagen bisher geworden? - Die Gartentüren führen auf Wiesen - " Vertriebene" Kleingärtner finden Ersatz auf neu ausgewiesenen Flächen an der verlängerten Sedanstraße und am Vogelsang in der Nähe der Panzerstraße - Noch sind die vielen Gartenparzellen nicht genutzt

Die städtebauliche Entwicklung schließt die Verwirklichung von Projekten ein, die ein Stück Land nach dem anderen verlangen. Daran läßt sich beim besten Willen nichts ändern. Denn im Rahmen einer städtebaulichen Entwicklung ist es unumgänglich, auf geeignete Plätze zurückzugreifen. Wir wollen hier zwei Fälle anführen, die die Lage kennzeichnen und eine komplizierte Planung notwendig machen, da die von der Verwaltung " kassierten" Grundstücke von Kleingärtnern genutzt werden. Diesen Kleingärtnern bleibt nichts anderes übrig, als sich in ihr Schicksal zu ergeben und das Angebot der Stadt anzunehmen, an anderer Stelle nun ausgewiesene Flächen zu bestellen. Dabei ist nicht zu übersehen, daß das Kleingartenwesen in Osnabrück (der Verband zählt immerhin nahezu 3000 Mitglieder) eine große Rolle spielt, zumal die gärtnerische Gestaltung der Stadt das lebensnotwendige Grün erhält. Nicht zuletzt liegt der Reiz dieser Anlagen in ihrem natürlichen Schmuck.
Wenn nun auf der einen Seite die geplante Errichtung der Ingenieurschule im offenen Viereck zwischen Sedanstraße, sowie Albrecht- und Barbarastraße die zwangsläufige Auflösung der dortigen Kleingartenkolonie betreibt und auf der anderen Seite die Kleingärten an der Süntelstraße dem Tennisplatzausbau weichen mußten, so blieb der Stadt die Aufgabe, Ersatzland zu beschaffen. Das ist inzwischen geschehen. Neue Parzellen sind an der verlängerten Sedanstraße entlang der Siedlung am Wilhelm-Raabe-Hof bis zum Heger Holz markiert. Und am Vogelsang in der Mitte der Panzerstraße ist eine ähnliche Anlage vorbereitet. Dort sollen nach dem vorliegenden Plan Mustergärten entstehen, die die " vertriebenen" Kleingärtner als Ersatzleistung in Besitz nehmen dürfen.
Die Stadt hat lange Zeit gebraucht, um ihr Versprechen einzulösen. Anfang dieses Jahres übte die Bezirksversammlung der Kleingärtner offene Kritik, die sich auf die Ersatzlandbeschaffung bezog. So also platzte eine Seifenblase. Denn bis zum 1. November 1960 stand manche gute Absicht zwar auf dem Papier, aber die zu diesem Termin versprochene Durchführung des Planes ließ auf sich warten.
Die Idee, auf dem Ersatzleistungswege Musteranlagen zu schaffen, entspringt einer gesunden Überlegung. Nehmen wir das Beispiel Sedanstraße, so soll dort ein nach landschaftsarchitektonischen Gesichtspunkten gestaltetes Gelände in den natürlichen Charakter der Umgebung einbezogen und auch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Das heißt, daß die 67 Kleingärten nach dem Plan durch einen Wasserlauf, eine Festwiese, durch Spiel- und Sitzplätze sowie Pfade aufgelockert werden. Der Verzicht auf hohe Hecken, die Schaffung eins Spazierweges (der bis ins Heger Holz hinein verlängert werden kann) und der Bau von schmucken Gartenhäusern bestimmen das Bild einer Anlage, die sich zweifellos als Anziehungspunkt erweisen dürfte.
Die Parzellen sind aufgeteilt. Ausgerichtete Pflöcke bezeichnen die einzelnen Grundstücke. Mehr ist bisher nicht geschehen. Überall Gras und keine Rosenrabatten. Aber die Gartenpforten hängen schon in den Angeln. Wer dieses Bild sieht, kann leicht zum Spötter werden. Wir haben uns auch den Spaß erlaubt, die Gartentüre zu öffnen und über die Schwelle ins Niemandsland zu schreiten, obwohl links und rechts der Türpfosten ein Betreten der " Gärten" ohne weiteres möglich ist.
Wann wird denn wohl die ausgedehnte Fläche gärtnerisch vorbereitet? Mit Gartentüren allein kann der Kleingärtner noch lange nichts anfangen.


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