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1.
Erscheinungsdatum:
30.10.2015
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Straßenkunde
Überschrift:
Osnabrücks Mann in Bonn
Zwischenüberschrift:
Anton-Storch-Straße erinnert an Adenauers Arbeitsminister
Artikel:
Originaltext:
Wallenhorst/
Osnabrück.
Im
Norden
des
Ruller
Haupthügels
sind
Straßen
nach
Sportlern
(Jahn,
Harbig,
Mayer)
,
einem
Kirchenmann
(Ketteler)
und
Politikern
(Kaiser,
Storch)
benannt.
Eine
dieser
bedeutenden
Größen
hat
auch
einen
Regionalbezug:
Der
erste
Bundesarbeitsminister
Nachkriegsdeutschlands
Anton
Storch
hatte
seinen
Wahlkreis
in
Osnabrück.
Auch
dort
ist
eine
Straße
nach
ihm
benannt.
Dabei
stammte
er
aus
dem
Hessischen.
Er
kam
am
1.
April
1892
als
sechstes
Kind
eines
Heizers
in
Fulda
zur
Welt.
Früh
verlor
er
seine
Eltern,
mit
zwölf
Jahren
wurde
das
Waisenhaus
zum
Familienersatz.
Nach
der
Volksschule
erlernte
er
das
Tischlerhandwerk,
vertiefte
seine
Kenntnisse
"
auf
der
Walz"
in
Belgien
und
der
Schweiz
und
arbeitete
bis
1914
als
Tischlergeselle
in
Westdeutschland.
Am
Ersten
Weltkrieg
nahm
er
von
1914
bis
1918
als
Kanonier
teil.
Ab
1920
wandte
er
sich
auch
hauptberuflich
der
christlichen
Gewerkschaftsbewegung
zu.
Er
diente
dem
Zentralverband
Christlicher
Holzarbeiter,
zuletzt
als
Leiter
des
Landesverbandes
Hannover.
1933
gab
Anton
Storch
alle
Ämter
auf.
Er
wollte
sich
nicht
mit
der
NS-
"
Arbeitsfront"
gemeinmachen
und
schlug
sich
stattdessen
als
Versicherungsvertreter
durch.
Während
des
Krieges
war
er
in
der
Feuerschutzpolizei
Hannover
dienstverpflichtet.
Nach
dem
Zusammenbruch
1945
arbeitete
er
zunächst
wieder
als
Tischlergeselle.
Ehrenamtlich
wirkte
er
am
Aufbau
der
Gewerkschaftsbewegung
in
Hannover
mit.
Von
1946
bis
1948
leitete
er
die
sozialpolitische
Abteilung
des
neu
gegründeten
DGB.
Der
entscheidende
Sprung
in
die
große
Politik
gelang
1947,
als
er
Mitglied
des
Wirtschaftsrates
der
britisch-
amerikanischen
"
Bizone"
wurde.
Im
August
1948
ernannten
ihn
die
Alliierten
zum
Direktor
der
Verwaltung
für
Arbeit
der
Bizone
in
Frankfurt.
In
dieser
Eigenschaft
war
er
"
Kollege"
des
Direktors
für
Wirtschaft,
Ludwig
Erhard.
Die
zukünftigen
Bundesminister
liefen
sich
warm.
Seine
politische
Heimat
fand
Storch
in
der
CDU.
Er
gehörte
zu
den
Mitgründern
der
CDU
in
Niedersachsen
und
auch
in
Osnabrück.
Als
die
Partei
für
die
erste
Bundestagswahl
der
jungen
Bundesrepublik
am
13.
August
1949
zugkräftige
Kandidaten
brauchte,
gewann
sie
Anton
Storch
für
den
Wahlkreis
6
Osnabrück-
Stadt
und
-
Land.
Storch
sprach
im
Speisesaal
der
Firma
Karmann
an
der
Martinistraße
über
die
Politik
der
Frankfurter
Wirtschaftsverwaltung.
Er
skizzierte,
wie
er
die
deutsche
Volkswirtschaft
dem
sozialen
Frieden
näherbringen
wolle,
unter
anderem
durch
die
"
Aufhebung
der
Menschen-
Zwangsbewirtschaftung"
mittels
freier
Arbeitsplatzwahl
und
Gleichstellung
der
Arbeiter
und
Angestellten.
Kurz
vor
der
Wahl
trat
er
an
einem
Sonntagvormittag
in
Osnabrücks
erstem
Nachkriegs-
Kino,
den
"
Central-
Lichtspielen"
an
der
Möserstraße,
vor
fast
1000
Menschen
auf.
Die
vorher
angekündigte
"
Gelegenheit
zu
freier
Aussprache"
kam
etwas
zu
kurz,
weil
nach
zwei
Stunden
Wahlrede
das
Kino
für
die
nächste
Vorstellung
eines
Heimatfilms
geräumt
werden
musste.
Storch
stellte
sich
auf
dem
Vorplatz
des
Kinos
spontan
einer
größeren
Anzahl
politischer
Gegner
und
beantwortete
eine
halbe
Stunde
lang
Fragen.
Die
Osnabrücker
Wähler
"
schickten
ihn
nach
Bonn"
,
wie
man
so
sagte.
Viermal
in
Folge
holte
Anton
Storch
das
Direktmandat,
von
1949
bis
1965
saß
er
für
Osnabrück
im
Bundestag.
In
den
ersten
beiden
Legislaturperioden
bekleidete
er
das
Amt
des
Bundesarbeitsministers.
Er
sorgte
für
das
Soziale
in
Erhards
Sozialer
Marktwirtschaft,
er
hatte
großen
Anteil
daran,
dass
neun
Millionen
Vertriebene,
vier
Millionen
Kriegsversehrte
und
zwei
Millionen
Arbeitslose
in
Gesellschaft
und
Erwerbsleben
"
integriert"
werden
konnten,
wobei
das
Wort
noch
unbekannt
war.
Er
brachte
das
Tarifvertrags-
,
das
Kündigungsschutz-
und
das
Sozialanpassungsgesetz
durch,
er
galt
als
"
Vater
der
dynamischen
Rente"
und
"
des
Kindergeldes"
.
Storch
blieb
ein
bescheidener
Mann,
er
fuhr
mit
dem
Fahrrad
zum
Dienst,
lehnte
die
Anschaffung
größerer
Karossen
für
sein
Ministerium
ab
und
bewirtete
seine
Gäste
privat
gern
mit
Erbseneintopf.
Auch
in
großen
Dingen
war
er
sparsam.
Ende
1949
gab
er
dem
Finanzminister
Fritz
Schäffer
400
000
DM
aus
seinem
Budget
zurück,
die
er
nicht
gebraucht
hatte
–
ein
wohl
einmaliger
Vorgang.
Für
die
letzte
Lebensphase
kehrte
Anton
Storch
in
seine
Heimatstadt
Fulda
zurück,
wo
er
am
26.
November
1975
im
Alter
von
83
Jahren
starb.
Bildtexte:
Anton
Storch
(1892–1975)
war
von
1949
bis
1957
Arbeitsminister
unter
Adenauer.
Wahlzettel
zum
ersten
Bundestag:
Für
die
CDU
tritt
Anton
Storch
im
Wahlkreis
Osnabrück
an.
Foto:
Bonner
Pressesamt,
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Autor:
jod
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