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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Stadt baut Halle für Flüchtlinge aus
 
Notunterkunft für 100 Flüchtlinge
Zwischenüberschrift:
Stadt leistet Amtshilfe für das Land – Zwischenstation vor der Erstaufnahme
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück. In einem ehemaligen Uhrengroßhandel bereitet die Stadt Osnabrück eine Notunterkunft für 100 Flüchtlinge vor. Sie leistet damit Amtshilfe für das Land. Erwartet werden Asylsuchende, die noch nicht registriert sind. Sie kommen vermutlich aus Bayern und sollen voraussichtlich vier Wochen bleiben, um dann in einer Erstaufnahmeeinrichtung des Landes unterzukommen. Der Fachbereich für Soziales und Umwelt hat in Zusammenarbeit mit verschiedenen Hilfsorganisationen innerhalb weniger Tage das Domizil vorbereitet. Zwei Busse mit Asylsuchenden unbekannter Herkunft werden am Wochenende in Osnabrück eintreffen. Vom Sicherheitsdienst bis zum Dolmetscher wurde alles für die Aufnahme im Gewerbegebiet Hellern vorbereitet.

Osnabrück. Die Stadt Osnabrück stellt im Zuge einer Amtshilfe für das Land Niedersachsen eine Notunterkunft für 100 Flüchtlinge zur Verfügung. Am Wochenende werden zwei Busse vermutlich aus Bayern erwartet.
In einem ehemaligen Uhrengroßhandel im Gewerbegebiet Hellern laufen derzeit die Vorbereitungen zur Aufnahme von 100 Menschen. Wie Udo Kunze, Leiter des Fachbereiches für Soziales und Gesundheit, auf Anfrage unserer Redaktion sagte, ist durch die gute Vernetzung der Hilfsorganisationen in der Stadt die schnelle Umsetzung möglich.
Über die Kontakte der Feuerwehr habe sich ein Hilfsbündnis gegründet: Das DRK übernehme das Catering, die Johanniter die Einrichtung mit Tischen, Stühlen und Trennwänden, die Möwe des SKM stelle 100 Betten mit Matratzen auf. Die leer stehende Halle sei durch einen früheren Tresorraum getrennt, sodass auf der einen Seite Schlaf- und auf der anderen Aufenthaltsmöglichkeiten geschaffen werden könnten. Ob noch eine Küche notwendig sei, werde nach der Ankunft entschieden.
Bei den 100 Flüchtlingen handele es sich um Menschen, die noch nicht registriert seien und für die vorübergehend eine Notunterkunft bereitgestellt werden müsse. Innerhalb von vier Wochen sollen sie dann in Erstaufnahmeeinrichtungen des Landes weitergeleitet werden, wo sie registriert und gesundheitlich untersucht werden.
Der Leiter des Osnabrücker Gesundheitsdienstes, Dr. Gerhard Bojara, werde dennoch in der kommenden Woche die Bewohner der Notunterkunft untersuchen. Bereits bei der Ankunft würden sie durch einen Arzt des Deutschen Roten Kreuzes begutachtet. " Sie bekommen einen Krankenschein, einen Medikamentenschein und einen Taxischein, mit dem sie bei akuten Krankheiten den ärztlichen Notdienst aufsuchen können", erläuterte Kunze. Auch provisorische Ausweise habe er für die Gäste auf Zeit vorbereitet.
Da die Herkunft der Flüchtlinge nicht bekannt sei, stünden Dolmetscher für verschiedene Sprachen bereit. Die Ankömmlinge würden dann in ihrer Muttersprache begrüßt und in die Einrichtung begleitet, wo ihre Personalien aufgenommen und an das Land weitergeleitet würden.
Nur Zwischenstation
Denkbar sei, dass wie in Notunterkünften anderer Kommunen auch unbegleitete minderjährige Flüchtlinge unter den Neuankömmlingen seien. Diese würden dann die erste Nacht in der Notunterkunft verbringen und am folgenden Tag der Jugendhilfe überstellt. Zwei Sozialarbeiter aus seinem Fachbereich hätten sich bereit erklärt, am Wochenende die Betreuung zu übernehmen. Ein Sicherheitsdienst, dessen Mitarbeiter auch Ansprechpartner für die Flüchtlinge seien, nehme am Freitag den Dienst auf.
Die Notunterkunft in Osnabrück sei für die erwarteten 100 Menschen nur eine Zwischenstation auf dem Weg in eine Erstaufnahmeeinrichtung, betonte Kunze. Sie würden nicht auf die 490 Flüchtlinge angerechnet, die der Stadt bis Ende Januar vom Land zugewiesen würden. Zur Unterbringung dieser Flüchtlinge wird derzeit ein Seitentrakt der Käthe-Kollwitz-Schule umgebaut. In 20 ehemalige Klassenzimmer können ab Ende November bis zu neun Flüchtlinge einziehen.
Da die Menschen nur vorübergehend in dem ehemaligen Großhandel bleiben würden, sei dort kein Einsatz Ehrenamtlicher möglich, unterstrich Kunze. Osnabrücker, die sich für Flüchtlinge einsetzen wollen, kommen über die städtische Internetseite www.osnabrueck.de unter dem Titel " Helfen aber wie?" direkt zu einem Anmeldebogen, über den sie ihre Hilfe bei den verschiedenen Schwerpunkten anbieten können.

Mehr Informationen über Flüchtlinge in Deutschland und der Region Osnabrück auf www.noz.de
Bildtext:
In einem ehemaligen Uhrengroßhandel im Gewerbegebiet Hellern wird eine Notunterkunft für 100 Flüchtlinge vorbereitet. Am Wochenende werden zwei Busse erwartet.
Foto:
Michael Gründel

Kommentar
Amtshilfe

Nun also doch eine Halle für Flüchtlinge. Allerdings handelt es sich um eine gut ausgestattete Halle, die nur vorübergehend als Notunterkunft hergerichtet wird.

Jetzt erreichen die Auswirkungen des Flüchtlingszuzuges Osnabrück so deutlich wie nie zuvor. Die Erstaufnahmeeinrichtung des Landes ist im Stadtleben nicht zu spüren. Auch die moderate Zuweisung von Asylsuchenden stellt die Stadt zwar vor Herausforderungen, ist aber weit entfernt von den Problemen, mit denen derzeit bayrische Kommunen in Grenznähe zu kämpfen haben.

Deshalb ist es wichtig und richtig, dass Osnabrück dem Land und vor allem den Asylsuchenden hilft und eine vernünftige Unterkunft auf Zeit bereitstellt. Wer im Fernsehen Flüchtlinge auf der Balkanroute gesehen hat, weiß, dass sie ein warmes Bett und Ruhe brauchen.

Lob verdient haben die Stadt und alle Hilfsorganisationen, die innerhalb weniger Tage die Unterkunft organisiert haben. Das ist einmal mehr das Osnabrückische, um das uns andere Kommunen zu Recht beneiden.
Autor:
Ulrike Schmidt


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