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1.
Erscheinungsdatum:
26.10.2015
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Speicher sollen Containern weichen
Zwei Speicher verschwinden aus dem Hafen
Zwischenüberschrift:
Hitlers unbequemes Erbe weicht einer neuen Containerumschlagsanlage
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Die
Stadtwerke
Osnabrück
brauchen
Platz
für
einen
Containerumschlagplatz
im
Hafen.
Deshalb
sollen
an
der
Elbestraße
drei
von
vier
denkmalgeschützten
Speichern
abgerissen
werden.
Das
Ende
von
zwei
Speichern
ist
bereits
besiegelt.
Sie
sollen
bis
Ende
März
Geschichte
sein.
Ein
dritter
der
im
Dritten
Reich
gebauten
monumentalen
Lagergebäude
kann
vielleicht
erhalten
werden.
Dahin
gehende
Bestrebungen
laufen
derzeit.
Laut
Aussage
der
Stadtwerke
wird
die
Fläche
zwar
für
eine
Gleisanlage
gebraucht,
auf
der
Güterzüge
zusammengestellt
werden
können,
es
gibt
aber
auch
Überlegungen,
das
Relikt
aus
der
NS-
Zeit
in
die
Planungen
einzubeziehen.
Das
sei
letztlich
von
der
Auslastung
der
Anlage
abhängig,
wie
ein
Sprecher
der
Stadtwerke
mitteilt.
Osnabrück.
Zwei
der
vier
Getreidespeicher
an
der
Elbestraße
sollen
in
den
nächsten
Monaten
abgebrochen
werden,
weil
das
Areal
für
eine
Containerumschlagsanlage
reserviert
ist.
Die
Stadtwerke-
Tochter
ESOS
hat
den
Auftrag
ausgeschrieben,
obwohl
die
monumentalen
Bauwerke
aus
der
NS-
Zeit
unter
Denkmalschutz
stehen.
Ein
dritter
Speicher
ist
ebenfalls
für
den
Abriss
vorgesehen.
Es
laufen
aber
Bestrebungen,
ihn
zu
erhalten.
In
den
30er-
Jahren
ließ
Hitler
überall
in
Deutschland
nahezu
baugleiche
Heeresverpflegungslager
errichten,
weil
er
den
Krieg
plante.
Als
Gefreiter
aus
dem
Ersten
Weltkrieg
wusste
er,
dass
der
militärische
Erfolg
auch
von
der
Versorgung
der
Soldaten
abhing.
So
entstanden
im
Osnabrücker
Hafen
fünf
Getreidespeicher,
eine
Getreidemühle
und
eine
Bäckerei.
Später,
als
die
Briten
das
Kommando
in
der
Winkelhausen-
Kaserne
hatten,
wurde
ein
Speicher
abgerissen,
die
anderen
dienten
als
Möbellager,
aber
auch
als
Büros,
Mannschaftsräume
und
Casinos.
Güterzüge
für
Container
Nach
dem
Abzug
der
britischen
Streitkräfte
tat
sich
das
zivile
Osnabrück
schwer
mit
dem
unbequemen
Erbe
aus
der
Nazizeit.
Auf
der
einen
Seite
wurden
sie
unter
Denkmalschutz
gestellt,
auf
der
anderen
liefen
schon
die
Vorbereitungen
für
ihre
Beseitigung.
Die
Stadtwerke
wollen
eine
KLV-
Anlage
auf
dem
Kasernengelände
bauen,
das
ist
eine
Vorrichtung,
mit
der
Container
von
der
Straße
auf
die
Schiene
umgesetzt
werden
können
–
oder
umgekehrt.
Auch
die
Wasserstraße
ist
dabei
interessant.
Deshalb
bot
sich
der
Standort
an
der
Elbestraße
auch
wegen
seiner
Nähe
zum
Stichkanal
an.
Die
Getreidespeicher
sollten
deshalb
zwei
Abstellgleisen
weichen,
auf
denen
Güterzüge
zusammengestellt
werden
können.
"
Wir
brauchen
die
Fläche
zum
Rangieren"
,
lautet
die
Begründung
der
Stadtwerke,
die
auch
für
die
Hafenbahn
zuständig
sind.
Zwei
bis
drei
Züge
verlassen
Woche
für
Woche
das
Kasernengelände,
in
Zukunft
sollen
es
deutlich
mehr
werden.
Deshalb
wollte
die
ESOS
gleich
drei
Speicher
aus
dem
Weg
räumen.
Im
Planfeststellungsverfahren
hat
die
Niedersächsische
Landesbehörde
für
Straßenbau
und
Verkehr
diesem
Wunsch
stattgegeben.
Gegen
den
Abriss
von
Speicher
Nr.
50
gibt
es
jedoch
Widerstände.
Das
Ortskuratorium
der
Stiftung
Denkmalschutz
hat
sich
schon
vor
zwei
Jahren
für
den
Erhalt
des
Lagerhauses
ausgesprochen.
400
Besucher
hatten
am
Tag
des
offenen
Denkmals
den
fünfgeschossigen
Bau
besichtigt.
Dabei
war
der
Ruf
nach
einer
zeitgemäßen
Nutzung
laut
geworden.
Interessenten
gibt
es
offenbar
mehrere.
Es
handelt
sich
um
Firmen,
die
Proberäume
an
Musiker
vermieten.
Logistische
Gründe
Nach
Auskunft
von
Stadtwerke-
Sprecher
Marco
Hörmeyer
hält
die
ESOS
zwar
weiterhin
am
Abbruch
von
Speicher
Nr.
50
fest.
Aus
"
logistischen
Gründen"
sei
das
Vorhaben
aber
zurückgestellt
worden.
Möglicherweise
werde
sich
auch
eine
Lösung
unter
Einbeziehung
des
Gebäudes
finden.
Das
sei
letztlich
von
der
Auslastung
der
Anlage
abhängig.
Stadtbaurat
Frank
Otte
würde
den
dritten
Speicher
gern
erhalten.
Dann
müsste
sich
die
Planung
für
die
KLV-
Anlage
und
die
Gleise
allerdings
grundlegend
ändern,
gibt
er
zu
bedenken.
Der
Zeitplan
der
Stadtwerke
sieht
vor,
noch
in
diesem
Jahr
mit
der
Entkernung
der
nördlich
gelegenen
Speicher
Nr.
51
und
52
zu
beginnen.
Ende
März
sollen
die
beiden
Lagerhäuser
dann
endgültig
von
der
Bildfläche
verschwunden
sein.
Denkmalschutz
und
Stadtentwicklung
–
warum
es
immer
wieder
zu
Konflikten
kommt.
Lesen
Sie
mehr
im
Internet
auf
www.
noz.de
Bildtext:
Monumental:
Vier
Getreidespeicher
bestimmen
das
Bild
an
der
Elbestraße.
Nummer
52
und
Nummer
51
(im
Vordergrund)
sollen
bis
Ende
März
von
der
Bildfläche
verschwinden.
Bleibt
der
Speicher
Nummer
50
erhalten?
Foto:
Jörg
Martens
Kommentar
Tabula
rasa
Natürlich
ist
es
wichtig,
Güter
auf
die
Schiene
zu
bringen,
statt
noch
mehr
Lkw-
Verkehr
zu
produzieren.
Im
Hafen
werden
Container
auf
Züge
verfrachtet
–
als
Alternative
zum
ganz
normalen
Autobahn-
Wahnsinn.
Diese
Chance
lässt
sich
die
Stadt
nicht
entgehen.
Schade
nur,
dass
der
Denkmalschutz
dafür
ein
Opfer
bringen
muss.
Drei
Getreidespeicher
aus
den
30er-
Jahren
sollen
den
Rangiergleisen
weichen,
auf
denen
die
Containerzüge
zusammengestellt
werden.
Lediglich
der
vordere
Speicher
Nr.
49
soll
als
Monument
der
Erinnerung
erhalten
bleiben.
Leider
gilt
das
nicht
für
den
Speicher
Nr.
50.
Ihm
droht
das
Aus,
sobald
der
Containerumschlag
zur
Erfolgsgeschichte
wird.
Dieser
Sachzwang
ist
seit
Jahren
programmiert.
Nach
dem
Abzug
der
Briten
fehlte
es
an
Sensibilität
für
den
angemessenen
Umgang
mit
dem
schwierigen
Erbe
aus
der
Nazizeit.
Vor
diesem
Hintergrund
ist
es
schon
ein
Erfolg,
dass
die
Stadtwerke
nicht
gleich
Tabula
rasa
machen.
Es
wäre
ein
Gewinn
für
die
Erinnerungskultur,
auch
Speicher
Nr.
50
dauerhaft
zu
erhalten.
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert