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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Stadtwerke kaufen 40 E-Busse
 
Stadtwerke kaufen 40 Elektrobusse
Zwischenüberschrift:
Ab 2018 fährt Linie 41 emissionsfrei – Weitere Verbindungen folgen – Osnabrück national Vorreiter
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück. Ab 2018 soll die Linie 41 zwischen Voxtrup und Haste ausschließlich mit Elektrobussen befahren werden. Das haben die Stadtwerke Osnabrück angekündigt. Bis zum Jahr 2020 sollen insgesamt 40 batteriebetriebene Fahrzeuge angeschafft werden und herkömmliche Dieselbusse ersetzen. Die straßenbahnähnlichen Stromfahrzeuge sollen dann auf weiteren Verbindungen im Liniennetz der Stadt zum Einsatz kommen.
" Mit der Umstellung einer kompletten innerstädtischen Linie auf Elektrobusse gehören wir zu den Ersten in Deutschland", sagt Stadtwerke-Vorstand Stephan Rolfes. Die Linie 41 gehöre zu den fahrgaststärksten im Stadtnetz. Gleichwohl sollen die Fahrgastzahlen durch diese und andere Maßnahmen noch einmal um ein Fünftel steigen.

Osnabrück. Osnabrück drückt beim Thema Elektrobus aufs Gaspedal. Bis 2020 wollen die Stadtwerke 40 batteriebetriebene Fahrzeuge kaufen. Bereits 2018 soll mit der Linie 41 eine der wichtigsten innerstädtischen Verbindungen komplett elektrisch funktionieren. Damit wähnt sich der Verkehrsbetrieb in der Vorreiterrolle.

Im ersten Schritt sollen 13 Gelenkbusse mit Elektromotor angeschafft werden, die zum Betrieb der Referenz linie nötig seien, teilen die Stadtwerke mit. Die Linie 41 ist eine der fahrgaststärksten im gesamten City-Netz. Sie verbindet im Zehn-Minuten-Takt die Stadtteile Voxtrup und Haste und führt unter anderem über Neumarkt, Hasetor (Bahnhof Altstadt) sowie Meller Straße und Bramscher Straße.

Um künftig noch mehr Linien umstellen zu können, sei für 2019 der Kauf von 14 zusätzlichen Elektrobussen vorgesehen, heißt es weiter. 2020 sollen erneut 13 Stück folgen. Damit würde ein erheblicher Teil der alten Dieselflotte nach und nach durch emissionsfreie Stromfahrzeuge ersetzt. " Was wir in Osnabrück machen, gibt es in dieser Größenordnung in Deutschland, vielleicht sogar in Europa nirgendwo anders", sagt Werner Linnenbrink, Leiter der Abteilung Mobilitätsangebot.

Stadtwerke-Vorstand Stephan Rolfes erklärt, das Pilotprojekt orientiere sich an den Vorstellungen des Unternehmens von zukunftsfähiger, umweltfreundlicher Mobilität. Der Osnabrücker Busverkehr von morgen müsse " schnell und schick" sein, außerdem die Region einbeziehen und ohne Abgase auskommen. " Dazu müssen wir in der Innenstadt elektrisch fahren." Mithin diene der Kauf von Elektrobussen im großen Stil auch den Klimaschutzzielen der Stadt.

Revolution im Fuhrpark

Möglich macht die Revolution im Fuhrpark, die 2011 mit einem pannenreichen Experiment im kleinen Maßstab begann und 2013 mit der Anschaffung eines mittelgroßen Elektrobusses weiter vorbereitet wurde, vor allem eine geänderte Förderricht linie des Landes Niedersachsen. Die Fahrzeugbeschaffung wird demnach abhängig vom gewählten Antrieb bis zur Hälfte subventioniert. Zudem wolle man weitere öffentliche Mittel abgreifen und so den Eigenanteil möglichst gering halten, heißt es.

Geräumige Elektrobusse mit Platz für 100 und mehr Fahrgäste, wie sie den Stadtwerken Osnabrück für den alltagstauglichen Einsatz im Linienverkehr vorschweben, kosten laut Rolfes schätzungsweise 750 000 Euro. Sie seien damit mehr als doppelt so teuer wie vergleichbare Dieselbusse der neuesten Generation. " Elektromobilität wird sich rechnen", ist der Vorstandsvorsitzende überzeugt. Wegen sinkender Wartungs- und Energiekosten habe sich die Anschaffung " in weniger als zehn Jahren amortisiert".

Bezahlt machen sollen sich die Elektrobusse aber vor allem in Sachen Kundengewinnung. 20 Prozent mehr Fahrgäste wollen die Stadtwerke mit den neuen Fahrzeugen anlocken, die in Sachen Aussehen und Komfort einer Straßenbahn ähneln. Auf der Linie 41 sehe er für einen solchen Zuwachs das größte Potenzial, erklärt Prokurist Linnenbrink, deshalb gehe man hier an den Start.

Außerdem sei die Verbindung am besten geeignet, um die Energieversorgung der Fahrzeuge sicherzustellen. Denn neben Ladestationen auf dem Betriebshof müssen auch Stromtankstellen an den Endhaltestellen eingerichtet werden. Drittens erlaube es der Streckenverlauf, den ÖPNV abschnittsweise weiter zu beschleunigen. Dazu soll dem Busverkehr etwa an verschiedenen Stellen der Bramscher Straße Vorrang gegeben werden, so Werner Linnenbrink.

Darüber hinaus kündigte der Abteilungsleiter eine Digitaloffensive an. Unter anderem sollen Haltestellen entlang der Linie 41 mit drahtlosem Internet ausgestattet werden, perspektivisch auch die Busse. Bereits 2016 wollen die Stadtwerke als Teil der Verkehrsgemeinschaft Osnabrück (VOS) eine App namens " VOS Pilot" auf den Markt bringen. Funktionen: Informieren, Navigieren, Buchen.

Weitere Informationen und Fotos zu den Elektrobus-Plänen der Stadtwerke Osnabrück bei uns im Internet auf www.noz.de/ os
Bildtext:
So oder ähnlich könnten die neuen Elekrobusse aussehen, die ab 2018 zunächst auf der Linie 41 im Osnabrücker Stadtverkehr zum Einsatz kommen sollen. Unser Foto zeigt einen futuristisch anmutenden Doppelgelenkbus, wie er seit Oktober 2013 im französischen Metz fährt.
Foto:
Stadtwerke Osnabrück

Kommentar
Ein Anfang

Ist das die von Verkehrsexperten und Fahrgastverbänden vermisste Angebotsoffen sive im Osnabrücker ÖPNV? Immerhin ist es ein Anfang. Mit ihrer Ankündigung, im innerstädtischen Busverkehr ab 2018 verstärkt und am Ende sogar vollständig auf elektrisch betriebene Fahrzeuge zu setzen, geben die Stadtwerke ein großes und zugleich teures Versprechen ab. Um es einhalten zu können, braucht es auf jeden Fall die großzügige finanzielle Unterstützung durch Dritte. Denn klar ist: Ohne das Geld von Bund und Land, sprich eine öffentliche Subventionierung weit jenseits der 50-Prozent-Marke, wird es keine Elektrobusse geben erst recht nicht in der geplanten Stückzahl. Dann bleibt die Abkehr vom lauten, stinkenden Dieselbus ein frommer Wunsch.
Autor:
Sebastian Stricker
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