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1.
Erscheinungsdatum:
07.11.1866
aus Zeitung:
Osnabrückische Anzeigen/ OA
Inhalt:
Die
Notwendigkeit
zur
Anlage
von
Wasserleitungen
für
die
Stadt
Osnabrück
ist
erkannt
worden:
Das
Wasser
einer
bedeutenden
Anzahl
von
Trinkwasserbrunnen
ist
als
gesundheitsschädlich
einzustufen.
Überschrift:
Wasserleitungen
Artikel:
Originaltext:
(G.
H.)
Die
Frage
der
Beschaffung
gefunden
Wassers
für
die
Stadt
Osnabrück
ist
nachgerade
eine
brennende
in
dem
Maaße
geworden,
daß
nur
barer
Unverstand
oder
böser
Wille
noch
gegen
die
Nothwendigkeit
einer
dahin
bezüglichen
Anlage
sprechen
können.
So
lange
nur
für
einzelne
Stadttheile
das
Heranholen
von
Trinkwasser
aus
weiter
Entfernung
sich
als
Unbequemlichkeit
fühlbar
machte,
mochte
man
die
Dringlichkeit
der
Abhülfe
gegen
die
Schwierigkeit
der
Ausführung
in
den
Hintergrund
setzen;
nun
aber
die
chemische
Untersuchung
das
Wasser
einer
so
bedeutenden
Zahl
von
Brunnen,
auch
wo
es
klar
und
wohlschmeckend
ist,
als
gesundheitschädlich
hingesellt
hat,
da
heißt
es
wohl:
Gefahr
in
Verzuge!
Mögen
die
Schrecken
dieses
Herbstes
wenigstens
daß
eine
Gute
haben,
daß
wir
nicht
wieder
wie
1859,
wenn
mit
herannahendem
Winter
Cholera
und
Choleraangst
verschwunden
sind,
die
Hände
in
den
Schooß
legen
und
in
träger
Indolenz
den
Dingen
den
alten
Lauf
lassen.
Bei
guten
Willen
können
die
Mittel,
Hülfe
zu
schaffen,
hier
wohl
nicht
fehlen,
und
die
örtlichen
Verhältnisse
liegen
für
die
betreffenden
Anlagen
so
günstig
wie
irgenwo.
In
Nro.
218
u.
219
dieser
Blätter
ist
schon
aud
die
hierfür
einzuschlagenden
Wege
hingedeutet:
es
mag
dienlich
sein,
die
Frage
nochmals
etwas
eingehender
zu
besprechen.
Es
handelt
sich
zuerst
darum:
Wiel
viel
Wasser
brauchen
wir?
Von
fundiger
Seite
ist
dieser
Punkt
schon
einmal
reiflicher
Erörterung
unterzogen.
In
Folge
einer
Petition
von
Anwohnern
der
Schillerstraße
an
den
Magistrat
vom
September
1864
sind
von
einer
Commission
des
Osnabrücker
Technikervereins
über
das
Bedürfniß
und
die
Möglichkeit
einer
Wasserverfolgung
für
die
Stadt
speciells
Untedrsuchungen
angestellt
worden.
Nachdem
eine
Wasserleitung
bloß
für
die
Adjacenten
der
Schillerstraße
als
ungenügend
und
für
sich
zu
kostspielig
sich
erwies,
hat
die
Commission
sich
für
die
Herstellung
einer
Leitung
für
die
ganze
Stadt
ausgesprochen
und
als
Minimum
des
zu
beschaffenden
reinen
Wassers
das
Quantum
von
12000
Cubf.
in
24
Stunden
festgestellt.
Diese
Annahme
gründete
sich
darauf,
daß
mur
½
der
Einwohner
(6000)
an
gutem
Wasser
Mangel
habe
und
daß
für
diese
je
2
Cubf.
pro
Tag
zum
Trinken
und
Kochengenügen
würde;
das
Wasser
zum
Waschen
und
Spülen
sollte
dann
nach
wie
vor
aus
den
Brunnen
entnommen
werden.
Ende
des
Berichts
hat
die
Commission
selbst
dieses
Quantum
nur
als
äußersten
Nothbehelf
hingestellt
und
die
Herstellung
einer
Wasserleitung
für
alle
Einwohner
und
für
alle
Zwecke
als
einzige
radicale
Hülfe
empfohlen.Nach
den
Erfahrungen
der
letzten
Zeit,
besonders
nachdem
die
chemischen
Untersuchungen
die
vorhandene
Calamität
als
viel
größer
darstellt
haben,
wie
man
damals
erwarten
konnte,
dürfte
wohl
für
Jeden
die
obige
geringe
Annahme
ein
überwundener
Standpunkt
sein.
Es
ist
bekannt,
daß
die
Resultate
der
chemischen
Untersuchung
bei
dem
Ungebildeten
wenig
Glauben
finden
und
deshalb
die
Warnungen
vor
denm
Genuß
des
als
schädlich
bezeichneten
Wassers
unbeachtet
bleiben,
besonders
wenn
dies
Wasser
klar
und
wohlschmeckend
ist.
Wie
wollte
man
auch
dem
Unwissenden
einreden,
sein
Brunnenwasser,
das
an
Farbe
und
Geschmack
nichts
zu
wünschen
übrig
läßt,
sei
schädlich,
während
trübes,
salziges,
fast
ungenißbares
Wasser,
als
sehr
gut
aufgeführt
ist.
Sicher
können
wir
sein,
daß
nur
eine
völlige
Schließung
refp.
Verschüttung
aller
schlechten
Brunnen
deren
Benutzung
auch
zum
Trinken
und
Kochen
hindern
wird.
Damit
mach
sich
aber
von
selbst
geltend,
daß
die
Wasserversorgung
sich
auch
auf
den
Bedarf
an
Spül-
und
Waschwasser
erstrecken
muß.
Daß
wie
aber
auf
die
Benutzung
der
nochjetzt
gutes
Wasser
führenden
Brunnen
dauernd
nicht
zu
rechnen
dürfen,
darauf
weist
hin,
daß
notorisch
in
volkreichen
Städten
mehr
und
mehr
das
Brunnenwasser
sich
verschlechtert,
indem
der
Boden,
durch
welchen
die
atmosphärischen
Niederschläge
durchsickern
müssen,
um
in
die
Brunnen
zu
gelangen,
von
dem
durch
Regen
und
Schneewasser
ausgelaugten
Schmutz
der
Straßen
und
Höfe,
von
dem
aus
undichten
Abortgruben
und
Abzugskanälen
eindringenden
Unrath,
sowie
von
den
Ausströmungen
undichter
Gasleitungen
völlig
durchzogen
wird.
Darum
greifen
wir
gewiß
nicht
zu
weit,
wenn
wir
fordern,
daß
eine
neu
herzustellende
Anlage
zur
Wasserverfolgung
dem
ganzen
Bedürfniß
an
Wasser
zum
Trinken,
Kochen,
Spülen
und
Waschen,
sowie
zu
allen
industriellen
Zwecken
(auch
zum
Besprengen
von
Straßen
und
Gartenanlagen,
zu
Springbrunnen,
für
Feuersbrünste
ec.)
für
die
gesammte
Bevölkerung
Rechnung
trage
ohne
Rücksicht
auf
die
jetzt
noch
gutes
Waasser
führenden
vorhandenen
Brunnen.
Selbstverständlich
ist
damit
nicht
der
Bedarf
für
indurielle
Betriebe
gemeint,
welche
in
der
Lage
sind,
Wasser
aus
dem
Flusse
oder
hochliegende
Quellen
direct
zu
entnehmen,
wie
überhaupt
besondere
durch
örtliche
Verhältnisse
bedingte
Ausnahmen
nicht
unberücksichtigt
bleiben
können.
Unbenommen
bleibt
dabei
auch,
die
baulichen
Anlagen
vorerst
auf
Beschaffung
eines
geringen
Quantums
einzurichten,
wenn
nur
auf
eine
leichtherzustellende
spätere
Erweiterung
Bedacht
genommen
wird;
jedenfalls
aber
muß
die
Möglichkeit
der
zuführung
des
höchsten
erforderlichen
Bedarfs
von
vornherein
gesichert
sein.
UM
auf
den
obigen
Grund
hin
das
Verbrauchsquantum
zu
bestimmen,
dürfen
wir
nicht
den
bisherigen
Wasserconsum
als
MAßstab
anlegen.
Es
hat
sich
gezeigt,
daß
überall
wo
gute
Wasserleitungen
angelegt
sind,
der
Verbrauch
des
Wassers
sich
bedeutend
steigert,
so
z.
B.
ist
seit
Anlage
der
neuen
Wasserkunst
in
Magdeburg
der
Consum
pro
Tag
und
Kopf
von
1
3/
4
Cubf.
auf
3½
Cubf.
gewachsen.
Den
geeignetsten
Anhaltspunkt
für
die
Berechnung
unsers
Wasserbedarfs
geben
die
Städte,
welche
schon
seit
längerer
Zeit
künstliche
Wasserleitungen
besitzen.
der
Verbrauch
beträgt
pro
Kopf
der
Bevölkerung
täglich:
in
Hamburg
3,
73
Cubf.
Hannov.
in
Altona
3,
50
" "
in
Berlin
3,
73
" "
in
Brüssel
3,
25
" "
in
Liverpool
5,
10
" "
in
Dresden
projectiert
5,
42
" "
in
Paris
(ältere
Anlagen)
3,
61
" "
in
Paris
(neues
Project)
4,
53
" "
in
London
5,
75
" "
in
Bordeaur
6,
82
" "
in
Marseille
7,
46
" "
In
den
großen
Städten
Deutschlands
ist
das
Verbrauchsquantum
pro
Tag
und
Kopf
der
Bevölkerung
durchschnittlich
zu
höchstens
4
Cubf.
Hannov.
anzunehmen.
Interessant
ist
die
Annahme
der
Vertheilung
des
Wassers
für
die
verschiedenen
Zwecke
bei
der
projectierten
wiener
Wasserleitung:
für
die
Hauswirtschaft
42,
857
Procent,
für
die
Industrie
17,
857
"
für
Reservoirs
zur
Reinigung
der
Cloaken
1,
429
"
für
Besprengung
der
Straßen
21,
428
"
für
Bewässeung
der
Gärten
und
Wiesen
2,
143
"
für
Springbrunnen
und
Bäder
14,
286
"
=
100
Procent.
In
London
vertheilt
sich
der
Verbrauch
folgendermaßen:
für
die
Hauswirthschaft
54
Procent,
für
die
große
Industrie
10
"
für
Reinigung
der
Höfe,
Trottoirs
und
Straßen
25
"
für
Bäder,
Feuerlöschen
u.
dgl.
11
"
=
100
Procent.
Es
liegt
kein
Grund
vor,
für
Osnabrück
besonders
abweichende
Verhältnisse
anzunehmen,
welch
für
einen
Mehr-
oder
Minderconsum
sprechen
könnten.
Halten
wir
daher
das
Maß
von
4
Cubf.
pro
Tag
und
Kopf
der
Bevölkerung
fest
und
nehmen
wir
eine
Bevölkerung
von
20000
Einwohnern
an
(nach
dem
letzjährlichen
Volkszuwachs
und
den
Aussichten
auf
Hebung
des
Verkehrs
sicherlich
sehr
niedrig
gegriffen)
,
so
stellt
sich
das
Verbraucherquantum
auf
80,
000
Cubf.
Hannov.
Die
Möglichkeit,
diese
Wassermasse
der
Stadt
täglich
zuzuführen,
müßte
unseres
Erachtens
bei
der
Projectirung
der
Wasserleitung
ins
Auge
gefaßt
werden,
auch
wenn
man
unter
Bestehenlassen
der
jetzt
noch
vorhandenen
guten
Brunnen
die
baulichen
Anlagen
vorläufig
nur
auf
die
Beschaffung
etwa
des
halben
Quantums
=
40,
000
Cubf.
täglich
beschränken
wollte,
damit
eine
spätere
Erweiterung
nicht
abgeschnitten
werde.
(Fortsetzung
folgt.)
Autor:
Für die Redaction verantworlich R. Meyer
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